Bisher haben 2.400 Gläubiger 316 Mio. Euro an Forderungen angemeldet © APA - Austria Presse Agentur
Beim Kika/Leiner-Insolvenzverfahren hat Masseverwalter Volker Leitner bis dato Verbindlichkeiten in der Höhe von 63 Mio. Euro anerkannt. Rund 2.400 Gläubiger haben bisher 316 Mio. Euro an Forderungen angemeldet, wie die Gläubigerschützer am Dienstag nach der Prüfungstagsatzung am Landesgericht St. Pölten mitteilten Nach dem Konkursantrag schloss die Möbelkette Ende Jänner die verbliebenen 17 Standorte in Österreich, 1.350 Beschäftigte waren von der Pleite betroffen.
Langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden aufgrund längerer Kündigungsfristen aber erst im Sommer ohne Gehalt dastehen. Schätzungsweise seien zwei Drittel der Kika/Leiner-Belegschaft länger als fünf Jahre mit an Bord, erklärte die Gewerkschaft GPA zuletzt. Die Forderungsanmeldungen von Dienstnehmern, deren Dienstverhältnis erst zuletzt beendet wurde, sind im aktuellen Forderungsstand noch nicht enthalten, sodass laut AKV "die Gesamtverbindlichkeiten in den nächsten Wochen noch wesentlich ansteigen werden".
Möbelhäuser-Eigentümer und Republik Österreich als Großgläubiger
Bestritten hat der Insolvenzverwalter auch die Forderungen der Supernova-Gruppe als Eigentümer und Vermieter der Kika/Leiner-Möbelhäuser in Höhe von rund 190 Mio. Euro. "So laufen mit der Supernova-Gruppe bereits intensive Verhandlungen, um eine außergerichtliche Lösung betreffend der aufgrund der vorzeitigen Beendigung der Mietverhältnisse angemeldeten Schadenersatzforderungen zu erzielen", berichtete der Kreditschutzverband KSV1870 in einer Aussendung. Mit Forderungen in Höhe von rund 29 Mio. Euro sei die Republik Österreich ein weiterer Großgläubiger im Kika/Leiner-Insolvenzverfahren. Außerdem hätten rund 1.260 Kundinnen und Kunden der Möbelkette als Anzahlungsgläubiger Forderungen angemeldet.
Gläubiger deren Forderungen bestritten werden, haben die Möglichkeit Unterlagen nachzureichen oder als letzte Möglichkeit eine Feststellungsklage einzubringen, wie der Gläubigerschutzverband Creditreform erklärte. Die Bestreitungsfrist sei vom Gericht mit drei Monaten festgelegt worden.
Quote für Gläubiger noch offen
Wie viel Geld die Gläubiger im Kika/Leiner-Konkursverfahren zurückbekommen werden, ist derzeit offen. "Aus heutiger Sicht ist es jedoch nicht unrealistisch, dass die Gläubiger bei Beendigung des Verfahrens eine zumindest im unteren zweistelligen Prozentbereich befindliche Quotenzahlung erhalten werden", sagte Karl-Heinz Götze vom KSV1870.