++ ARCHIVBILD ++ Inflation bleibt weltweit hoch © APA - Austria Presse Agentur
Wirtschaftsfachleute gehen wegen Handelskonflikten und Zöllen von einer weltweit anhaltend hohen Inflation aus. Sie rechnen für 2025 mit einer globalen Teuerungsrate von durchschnittlich 4,0 Prozent. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Umfrage des deutschen Ifo-Instituts mit Sitz in München unter 1.340 Ökonominnen und Ökonomen aus 121 Ländern.
"Die Inflationserwartungen haben sich auf hohem Niveau stabilisiert – sowohl kurzfristig als auch mit Blick auf die kommenden Jahre", sagte Ifo-Forscher Philipp Heil. "Ein wesentlicher Treiber der Inflation sind laut den Experten die aktuellen Handelskonflikte und Importzölle".
Auch für 2026 gehen die Befragten von einem globalen Durchschnittswert von 3,9 Prozent, für 2028 von 3,7 Prozent aus. Damit zeigt die vierteljährliche Expertenumfrage Economic Experts Survey (siehe: https://www.ifo.de/DocDL/EES_Report_Q2_2025.pdf), dass die langfristigen Erwartungen ebenfalls auf relativ hohem Niveau stagnieren.
Unterschiede zwischen Welt- und Europaregionen
Die Unterschiede zwischen den Weltregionen bleiben allerdings deutlich: Während die Erwartungen in Westeuropa mit 1,8 Prozent für 2025 sogar unter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent Inflation liegen, sind sie in Südeuropa (3,2 Prozent) und vor allem Osteuropa (7,6 Prozent) höher.
Auch in Österreich lag die Inflation zuletzt stets und zum Teil recht deutlich über dem Eurozonen-Durchschnitt. Eigene Einschätzungen für Österreich fanden sich in der Expertise nicht. Die Alpenrepublik wird in dieser zu Westeuropa gezählt. Für 2026 wird für diese Region neuerlich eine Inflation von 1,8 Prozent prognostiziert, für 2028 dann 1,9 Prozent.
In den USA erwarten die Fachleute heuer einen Anstieg der Inflation von 3,1 Prozent in diesem Jahr und auf 3,7 Prozent im nächsten Jahr. "Die am häufigsten genannte Erklärung für diese Entwicklung sind die von der amerikanischen Regierung verhängten Zölle auf Importe". Die höchsten Inflationsraten werden in weiten Teilen Afrikas erwartet, mit teilweise über 20 Prozent.