Rupert Murdoch übergibt an Sohn Lachlan (links) © APA - Austria Presse Agentur
Der 92-jährige US-Medienmogul Rupert Murdoch gibt die Führung seines Medienimperiums ab. Er werde ab Mitte November einen Status als "emeritierter Vorstand" haben und die Geschäfte an seinen Sohn Lachlan abgeben, teilten die beiden Konzerne Fox Corporation und News Corporation am Donnerstag mit. Zur Fox Corporation gehört unter anderem der rechtsgerichtete Nachrichtensender Fox News, zur News Corporation gehören etwa das "Wall Street Journal" und die "New York Post".
Lachlan Murdoch werde alleiniger Vorsitzender von News Corp und weiterhin Vorsitzender und CEO von Fox sein, teilten beide Unternehmen mit.
"Wir haben jeden Grund, für die nächsten Jahre optimistisch zu sein", heißt es in einem Brief von Murdoch Senior an die Beschäftigten. "Unsere Möglichkeiten übertreffen bei weitem unsere geschäftlichen Herausforderungen." Beide Firmen Fox und News Corp seien "bei robuster Gesundheit - so wie ich." Der Kampf um die Meinungsfreiheit und letztlich um die Freiheit der Gedanken sei noch nie so intensiv wie heute.
Murdoch hat ein Medienimperium geschaffen, das sich von Australien bis in die USA erstreckt. Der Manager hatte vor einiger Zeit beschlossen Fox und News Corp. doch nicht zu fusionieren.
Der in Australien geborene Murdoch, seit 1985 US-Staatsbürger, ist einer der mächtigsten Medienunternehmer der Welt. Dem 92-Jährigen gehören in Großbritannien auch das Boulevardblatt "Sun" und die Zeitung "The Times". Das US-Magazin "Forbes" schätzt den Wert von Murdochs Medienimperium News Corp auf mehr als 20 Milliarden Dollar (18,69 Mrd. Euro).
Murdochs enge Beziehungen zur Macht und sein Geschick, die politische Elite für seine Interessen einzuspannen, sind legendär. "Republikaner dachten ursprünglich, dass Fox für uns arbeite. Nun stellen wir fest, dass wir für Fox arbeiten", sagte der Redenschreiber des früheren US-Präsidenten George W. Bush, David Frum, einmal in einem TV-Interview.
Mit Boulevardblättern wie "The Sun" setzte Murdoch kompromisslos auf Sensationsjournalismus, mit Sendern wie Fox News später auf politische Meinungsmache, die auch als Wegbereiter etwa für Donald Trump gesehen wird.
Über Murdochs Abgang, mit dem mögliche Veränderungen in der Unternehmensführung verbunden werden, war seit Jahren spekuliert worden.