Die Wintersaison verläuft bisher offenbar mehr als zufriedenstellend © APA - Austria Presse Agentur
Die voll im Gang befindliche Wintersaison mit großteils idealen Schneeverhältnissen lässt die Seilbahner jubilieren. Er rechne bei weiterem positivem Verlauf damit, dass die Seilbahnwirtschaft den Kassenumsatz von 1,8 Mrd. Euro aus der vergangen Saison toppen wird, sagte Seilbahnen-Obmann und Sprecher Franz Hörl zur APA. Bei den Ersteintritten verzeichnete man indes mit Stand 22. Dezember bereits ein Plus von 15,3 Prozent gegenüber der vergangenen Saison.
Unter Ersteintritten werden Gäste subsumiert, die an einem Tag das erste Mal eine Liftanlage nutzen. In der Saison 2023/2024 hatten Österreichs Seilbahnen 49,9 Millionen Ersteintritte gezählt. Zum Vergleich: In der Saison 2018/2019, also noch vor Corona, waren es 54,3 Millionen gewesen.
Seilbahnen "endgültig back"
"Unsere heimischen Seilbahnen sind endgültig back", erklärte Hörl, seines Zeichens Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer und bis zur vergangenen Nationalratswahl ÖVP-Nationalratsabgeordneter. Wenngleich es "nie um das Brechen irgendwelcher Rekorde" gehe, wie er hinzufügte. Was diesmal anders sei als in den vergangenen Jahren: Bergbahnen und Skigebiete in ganz Österreich könnten einen "wirklich starken Winter" und "starke Zahlen" erwarten - und nicht "nur" wie in der unmittelbaren Nach-Corona-Zeit vor allem solche im Westen der Republik: "Die laufende Saison wird überall in Österreich an alte Erfolge anschließen."
Bereits die Voraussetzungen seien heuer vielversprechend gewesen: Die "perfekten Temperaturen im Herbst" hätten ideale Bedingungen für technische Beschneiung gebracht, betonte der Zillertaler Hotelier und Multiunternehmer. Darüber hinaus verwies Hörl auf die "teils ergiebige Naturschneemengen in Österreichs Wintersportzentren" in den vergangenen Tagen.
"Schneesicherheit gepaart mit sicheren leistungsfähigen Bahnen und perfekter Infrastruktur" würden Österreich von den Mitbewerbern abheben, so der Seilbahnen-Chef, der aus folgenden Gründe eine "Vorreiterrolle" ortete: "Unsere Bahnen gehören Einheimischen, Gemeinden oder Tourismusverbänden. Wenn Gewinne erzielt werden, dann werden diese reinvestiert und nicht zuerst an Investoren ausgeschüttet."
"Kritisch" bei ausländischen Investoren
"Kritisch hinterfragen" wollte Hörl hingegen "Tendenzen wie jene in Kitzbühel, wo ausländische Fonds sich einzukaufen versuchen", spielte er auf die dortige Beteiligung eines US-Investors an. Das sei "zu akzeptieren", aber: "Wir beobachten diese Entwicklungen mit Sorge, wobei jene, die schnelles Geld machen wollen, wenig Chancen haben."
Als vorbildlich sieht der wortgewaltige Zillertaler die Seilbahnwirtschaft, wenn es um das Thema Energie geht. Lediglich 0,33 Prozent würde der Anteil der Seilbahnen am gesamten österreichischen Energieverbrauch ausmachen: "Wir erzielen die höchste Wertschöpfung auf einer kleinen Fläche der Heimat mit einem geringstmöglichen Energieeinsatz."