Handwerksbäcker knetet Brotteig - zu welchen Kosten? © APA - Austria Presse Agentur

Nach einem bereits erfolgten Preisanstieg für Brot von etwa 25 Prozent warnt der Chef der oberösterreichischen Pfahnl-Mühle, Andreas Pfahnl, im "Oberösterreichischen Volksblatt" vor einem weiteren Kostenauftrieb von 15 bis 20 Prozent. "2023 bringt für uns eine Versechsfachung der Stromkosten auf 300.000 Euro pro Monat", so der Geschäftsführer von Österreichs zweitgrößter Mühle nach Leipnik Lundenburger aus dem Raiffeisen-Imperium. Die Regierung müsse rasch handeln.

Denn die Situation sei für die gesamte Branche "dramatisch", so Pfahnl. Mehl und das daraus entstehende Gebäck aller Art könne in anderen Ländern deutlich günstiger produziert werden, so Mühlen-Geschäftsführer zum "Volksblatt". "Wir können nicht mehr investieren und verlieren an Konkurrenzfähigkeit." Zuletzt flossen 6,5 Mio. Euro in ein Hochregallager in Pregarten.

Der Pfahnl-Mühlenchef Engelbert Eder warnt im Zeitungsbericht zudem vor einer weiteren "massiven Strukturbereinigung" die auf die Bäcker, die unter den hohen Mehl- und Energiekosten stöhnen, zukommen werde. Er fürchtet das kommendes Jahr 25 Prozent der Bäcker zum Aufgeben gezwungen sein könnten. Das würde die Zahl von noch 1.000 Bäckern in Österreich weiter und auf rund 750 schmelzen.

Pfahnl produziert an die 160.000 Tonnen Mehl im Jahr. Die Leipnik Lundenburger-Tochter Goodmills kommt hierzulande auf rund 200.000 Tonnen.