++ ARCHIVBILD ++ Die Briten nehmen die Marktmacht der Suchmaschine unter die Lupe © APA - Austria Presse Agentur

Großbritannien kann den US-Internetriesen Google und Apple ab sofort strengere Auflagen machen: Die britische Wettbewerbsaufsicht CMA teilte am Mittwoch nach neunmonatigen Ermittlungen zur Lage auf dem Markt für Internetbrowser mit, beiden US-Konzerne hätten einen "strategischen Marktstatus". Das erlaubt schärfere staatliche Vorgaben. Google und Apple protestierten.

Die CMA erklärte, die mobilen Plattformen von Apple und Google würden von tausenden Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen genutzt. Die Regeln dieser Plattformen könnten aber Innovation und Wettbewerb einschränken. Im untersuchten Fall geht es um mangelnden Wettbewerb bei Internetbrowsern auf Smartphones und Tablets. Google und Apple hätten hier ein "Duopol", erklärte die CMA: Auf praktisch allen iPhones von Apple sei Safari als Standard eingestellt, bei Geräten mit Googles Betriebssystem Android ist es meist Chrome.

Kartellbehörde mit mehr Befugnissen

Die britische Kartellbehörde hat seit Anfang des Jahres mehr Befugnisse, um die Marktmacht von Digitalriesen einzuschränken. Die neuen Regeln ähneln dem Gesetz für digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA), das im vergangenen Jahr in der EU in Kraft getreten war.

Google kritisierte die Entscheidung der CMA am Mittwoch als "enttäuschend und nicht gerechtfertigt". Sein Betriebssystem Android fördere im Gegensatz zu Apple den Wettbewerb, sagte Google-Manager Oliver Bethell der Nachrichtenagentur AFP. Google erlaube zudem bereits das Herunterladen von Apps auf Drittplattformen. Apple erklärte, das Unternehmen sei bereits jetzt auf allen Märkten einem "harten Wettbewerb" ausgesetzt.