Wegen Gegenzölle auf Whiskey: Trump nimmt Champagner ins Visier © APA - Austria Presse Agentur
US-Präsident Donald Trump droht der EU mit Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf Wein und Champagner, sollte die Europäische Union nicht ihre angekündigten Aufschläge auf Whiskey wieder abschaffen. Betroffen wären auch Alkoholika aus Frankreich und anderen europäischen Staaten. Die EU hatte erst am Mittwoch unmittelbar nach Inkrafttreten von US-Sonderzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte Gegenzölle angekündigt.
Der Republikaner stört sich an den von der Europäischen Union angekündigten Aufschlägen auf Whiskey aus den USA. Diese müssten wieder abgeschafft werden, forderte Trump in einem Eintrag in seinem Online-Netzwerk Truth Social. Er sprach von einem "hässlichen 50-Prozent-Zoll" auf Whiskey, die "sofort" zurückgenommen werden müssten.
2024 Weine um 4,9 Mrd. Dollar in die USA exportiert
Aus der EU wurden im vergangenen Jahr laut Statistikamt Eurostat Weine im Wert von 4,9 Mrd. Euro in die USA exportiert. Das waren 29 Prozent aller Weinausfuhren aus der EU. Von den Lieferungen in die USA entfielen fast 40 Prozent auf das Weinland Frankreich. Der dortige Handelsminister Laurent Saint Martin teilte via Kurznachrichtendienst X mit, die EU werde den Zolldrohungen nicht nachgeben. Frankreich werde seine Industrie schützen. Trump eskaliere den Handelskrieg, den er selbst gestartet habe.
Die europäischen Zölle sollen am 1. April starten und ab dem 13. April vollständig in Kraft gesetzt sein und US-Waren im Wert von 26 Mrd. Euro und Produkte von Booten über Bourbon Whiskey bis hin zu Motorrädern betreffen. Die Brüsseler Behörde signalisierte zugleich aber auch Gesprächsbereitschaft. Nach Angaben der EU-Kommission hat Handelskommissar Maros Sefcovic umgehend Kontakt mit seinen Gesprächspartnern in Washington aufgenommen. Verhandlungen würden nun vorbereitet.
Trumps Ankündigung setzte die US-Börsen am Donnerstag vor Handelsbeginn unter Druck.