Gehalt bei Porsche stieg © APA - Austria Presse Agentur

VW- und Porsche-Chef Oliver Blume hat im vergangenen Jahr trotz eines Gehaltsverzichts mehr verdient. Einschließlich Altersvorsorge und variabler Vergütung für mehrere Jahre erhielt er 2024 knapp 10,35 Mio. Euro, wie aus dem Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht. Das sind 6,5 Prozent mehr als im Jahr davor, als es 9,7 Millionen waren. Das Gesamtgehalt setzt sich aus den Bezügen von VW und von der Konzerntochter Porsche zusammen. Blume ist Vorstandschef beider Unternehmen.

Im Gegenzug für Kürzung stieg Gehalt bei Porsche

Blume hatte 2024 wie der gesamte Konzernvorstand auf 5 Prozent seines Fixgehalts bei Volkswagen verzichtet. Entsprechend schrumpfte sein Grundgehalt bei Europas größtem Autobauer von 1,3 auf 1,235 Mio. Euro. Auch die variable Vergütung bei VW fiel etwas niedriger aus als zuvor. Im Gegenzug wuchs aber das Gehalt bei Porsche.

Insgesamt verdienten die neun Konzernvorstände zusammen rund 40 Mio. Euro. In den kommenden Jahren wird stärker gekürzt. 2025 und 2026 verzichten die Vorstände auf 11 Prozent der Gesamtbezüge, bestätigte ein Sprecher des Aufsichtsrats der Deutschen Presse-Agentur. Einen entsprechenden Vorschlag der Konzernspitze habe der Aufsichtsrat auf seiner jüngsten Sitzung angenommen. Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet.

Vorstand beteiligt sich an Sparprogramm

In den Jahren danach sollen die Bezüge dann stufenweise wieder hochgefahren werden. 2027 betrage der Abschlag noch 8,5 Prozent, im Jahr danach 6,5 Prozent und 2029 dann 5,5 Prozent. Ab 2030 wird den Angaben zufolge zur bisherigen Vergütungshöhe zurückgekehrt. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte im Tarifstreit 2024 eingefordert, dass sich auch die Konzernspitze am Sparkurs bei VW beteiligen und auf Gehalt verzichten müsse. Der Vorstand hatte das zugesagt, die Höhe aber offen gelassen. Die Rede war nur von einem überproportionalen Beitrag.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzernvorstand auf einen Teil seiner Bezüge verzichtet. Der Abschlag lag aber nur bei fünf Prozent. Und er bezog sich auch nur auf das Fixgehalt, das nur den kleineren Teil der Bezahlung ausmacht. Die Kürzungen für 2025 bis 2029 gelten dagegen für die gesamte Vergütung, inklusive erfolgsabhängiger Teile.

Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich im Dezember nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. 35.000 Arbeitsplätze sollen in Deutschland bis 2030 wegfallen, was rund jeder vierten Stelle entspricht. Um die Lohnkosten zu senken, werden zudem diverse Bonuszahlungen und Zulagen gekürzt und Lohnerhöhungen auf Eis gelegt. Im Gegenzug verzichtet VW auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen.

120.000 Beschäftigte erhalten 4.800 Euro Bonus

Die Tarifbeschäftigten von Volkswagen bekommen für das vergangene Jahr fast 4.800 Euro Bonuszahlung, wie Konzern und Betriebsrat am Dienstag mitteilten. In Summe betrage die Prämie 4.799,50 Euro. Belegschaftsmitglieder im VW-Haustarif sollen nach den bereits überwiesenen 1.879,50 Euro mit dem Mai-Gehalt weitere 2.920 Euro erhalten.

Damit liegt die Gewinnbeteiligung sogar etwas höher als 2023, als VW 4.735 Euro an jeden Mitarbeiter auszahlte. Von der Zahlung profitieren rund 120.000 Beschäftigte in Deutschland. Ausschlaggebend für den Bonus ist das Ergebnis der Marken VW Pkw und VW Nutzfahrzeuge in den beiden zurückliegenden Jahren.

Ab dem kommenden Jahr müssen sich die Mitarbeiter dann auf deutlich weniger Geld einstellen. Im Zuge des Sparprogramms wurde vereinbart, dass 2026 und 2027 nur die fixe Vorauszahlung von knapp 1.900 Euro erhalten bleibt, die bereits im November fließt. Der flexible Rest, der eigentlich im Mai folgt, wird zwei Jahre lang ausgesetzt. Danach soll der Bonus bis 2031 stufenweise wieder auf das alte Niveau angehoben werden.