Geringeres Angebot an neuen Mietwohnungen treibt Preise in die Höhe © APA - Austria Presse Agentur

Ein deutlich geringeres Angebot an neuen Mietwohnungen dürfte im heurigen Jahr weiterhin steigende Mieten mit sich bringen, erwartet die Immobilienberatung EHL in einer Aussendung am Montag. Bereits 2024 sei die Zahl der fertiggestellten Mietwohnungen im Jahresvergleich um ein Viertel niedriger ausgefallen, heuer dürfte sich der Trend nochmals deutlich verschärfen. Beim Wohnungseigentum führen sinkende Zinsen hingegen zu günstigeren Krediten und kurbeln die Nachfrage an.

Im vergangenen Jahr 2024 lag die Zahl der neu fertiggestellten Mietwohnungen österreichweit bei rund 4.200 Einheiten, für 2025 rechnet EHL nur noch mit 1.800 neuen Wohnungen. "Diese Entwicklung markiert den stärksten Einbruch im letzten Jahrzehnt und bringt den Mietwohnungsmarkt weiter unter Druck", schreibt der Immo-Consulter in der Aussendung. Grund für die gebremste Neubautätigkeit seien die trübe wirtschaftliche Lage in der Bauwirtschaft, umfangreiche Bauvorschriften und Bürokratie, so EHL.

Mietentwicklung in den kommenden Jahren wohl deutlich über Inflation

Die Kombination aus sinkendem Angebot und hoher Nachfrage habe bereits im Vorjahr 2024 zu einem durchschnittlichen Anstieg der Mieten um rund 6,2 bis 7,7 Prozent geführt, je nach Lage, Ausstattung und Größe. Dieser Trend dürfte sich laut EHL auch in den kommenden Jahren fortsetzen, der Immo-Berater rechnet mit einer Entwicklung deutlich oberhalb der Inflationsrate.

Im Eigentumsbereich würden die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und das Auslaufen der KIM-Verordnung hingegen attraktivere Finanzierungskonditionen mit sich bringen und die Nachfrage beleben. Dennoch sei auch hier das Angebot begrenzt, 2024 seien etwa 4.600 neue Eigentumswohnungen in den Verkauf gegangen, für 2025 rechnet EHL mit einem ähnlichen Niveau.