Verkauf der österreichischen Cellnex-Mobilfunktürme war größter Deal © APA - Austria Presse Agentur

Die Zahl der Firmenfusionen- und -übernahmen (Mergers & Acquisitions) ist 2024 gestiegen, das Volumen der Transaktionen ist allerdings um ein Viertel zurückgegangen. Demnach gab es mit 245 angekündigten Deals um 7,9 Prozent mehr, das Transaktionsvolumen sank unterdessen um 24,2 Prozent auf 5 Mrd. Euro. Die Unternehmensberatung EY sieht darin eine Stabilisierung auf niedrigerem Niveau. Größter Deal war der Verkauf der österreichischen Cellnex-Mobilfunktürme um 803 Mio. Euro.

"Der Markt hat sich nach den Unsicherheiten der vergangenen Jahre stabilisiert, allerdings auf einem niedrigeren Niveau, das sich mittelfristig als das 'neue Normal' etablieren könnte", sagte die Leiterin der Strategie- und Transaktionsberatung von EY Österreich, Eva-Maria Berchtold. Geopolitische Spannungen wie der Ukraine-Krieg, hohe Finanzierungskosten und regulatorische Unsicherheiten hätten sich 2024 deutlich auf den österreichischen M&A-Markt ausgewirkt.

Große Deals maßgeblich für Gesamtvolumen

Zu den größten Deals zählten der Verkauf der österreichischen Mobilfunktürme durch die spanische Cellnex an ein französisch-deutsches Konsortium um 803 Mio. Euro und die Übernahme der Knab Bank durch die BAWAG um 510 Mio. Euro. Dahinter folgte die Übernahme des Feuerfest-Produktherstellers Resco Products durch RHI Magnesita um 400 Mio. Euro, der Verkauf der Tannpapier GmbH an Evergreen Hill Enterprise um 360 Mio. Euro durch den Kartonhersteller Mayr-Melnhof und der Kauf des österreichischen Ticket- und Zutrittssysteme-Anbieters Skidata durch das schwedische Unternehmen ASSA ABLOY AB um 340 Mio. Euro.

Technologiebranche und Industrie mit den meisten Deals

Das höchste Transaktionsvolumen verzeichnete die Medien- und Technologiebranche mit 1,5 Mrd. Euro, gefolgt von der Industrie mit 1,3 Mrd. Euro. Zahlenmäßig hatte die Industrie die Nase vorne, 83 Transaktionen waren dieser Branche zuzurechnen, die Technologiebranche folgte mit 70 Deals. Bei den meisten Transaktionen (rund 90 Prozent) handelte es sich um strategische Deals, etwa die Ausgliederung von Geschäftsbereichen oder den Verkauf von niedriger bewerteten Vermögenswerten. Privates Risikokapital blieb in Österreich unterdessen weiterhin ein Nischenphänomen.

Weltweit legte das Transaktionsvolumen auf dem M&A-Markt 2024 um 11 Prozent auf 3,3 Billionen US-Dollar (3,15 Bill. Euro) zu. Knapp die Hälfte des Volumens entfiel dabei auf die USA (1,5 Bill. US-Dollar). In Europa gingen unterdessen Deals im Wert von 737 Mrd. US-Dollar über die Bühne.