Produktion soll nach England und Serbien verlagert werden © APA - Austria Presse Agentur
Der börsennotierte Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel stellt seine Produktion von Außenleuchten im französischen Les Andelys ein. Das bestätigt das Unternehmen am Freitag. Im Oktober 2024 hatte Zumtobel mit Verweis auf die schlechte Lage in der Bauwirtschaft bekannt gegeben, dass dieser Schritt geprüft wird. Von der Werksschließung sind laut der heutigen Meldung 84 Mitarbeiter betroffen. In Les Andelys sorgte die Ankündigung im Oktober für Proteste.
Der Zumtobel-Vorstand habe die vom Tochterunternehmen ZG Europhane SAS beschlossene Maßnahme am Freitag genehmigt, heißt es am Freitag. Die ebenfalls in Les Andelys ansässige ZG Lighting France soll als gruppenweites Kompetenzzentrum für Außenleuchten aber erhalten bleiben und sei von dem Projekt nicht betroffen. Hier arbeiten laut einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Senders France 3 vom vergangenen November 45 Menschen.
Produktionsverlagerung nach England und Serbien
Aktuell suche man noch nach einem "potenziellen Käufer für das Betriebsgelände mit Interesse an einer Betriebsansiedlung", heißt es in der Aussendung. Die Suche soll bis Ende Februar abgeschlossen sein. Ein möglicher Übernehmer könne mit den gekündigten Mitarbeitern "auf freiwilliger Basis Einstellungsverhandlungen führen", erklärte eine Zumtobel-Sprecherin gegenüber der APA. Sie bestätigte auch einen französischen Medienbericht, wonach die Produktion nach England und Serbien verlagert werde.
In Les Andelys hatte die Ankündigung im Herbst zu Protesten und Kritik an der Konzernmutter gesorgt. "Für die Österreicher sind wir nichts wert", stand auf einem Protestplakat, das in dem France-3-Bericht zu sehen war. In der Meldung vom Freitag geht der Konzern indirekt auf die Kritik ein. Die "notwendigen Personalmaßnahmen" würden "sozial verträglich umgesetzt" und seien "mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt sowie mit den zuständigen Behörden abgestimmt" worden. Konkret seien die Kündigungen der Mitarbeitenden für die kommenden Tage geplant, erklärte die Sprecherin.