Die Esterhazy Stiftungen feierten am 25. Jänner 2024 im Schloss Esterházy in Eisenstadt mit Geschäftspartnern und Freunden im Rahmen einer Gala ihr 30-jähriges Stiftungsjubiläum. V. l.: Michael Groeschl, Landesdirektor ORF Burgenland, Vorstandsvorsitzender Stefan Ottrubay, Vorstand Matthias Gruen. © Andreas Tischler
Das Jahr 2024 steht bei Esterhazy im Zeichen des 30-jährigen Jubiläums. Mit drei unauflöslichen Stiftungen wurde die Voraussetzung für wachstumsstarke Wirtschaftsbetriebe geschaffen.
Seit Gründung der Stiftungen durch Melinda Esterházy im Jahr 1994 wurden gemäß ihren Zielsetzungen rund 224 Mio. Euro in die Pflege, Sanierung und Aufwertung der großen historischen Kulturdenkmäler Burg Forchtenstein, Schloss Esterházy und Schloss Lackenbach sowie in die Sammlungen investiert. Die seit Jahren wachsenden Erträge der Wirtschaftsbetriebe sichern die Liquidität, um den Stiftungsauftrag zu erfüllen. Mit diesem Engagement ist Esterhazy in Österreich beispielgebend und bringt damit sowohl die Verbundenheit mit der eigenen Geschichte und der Region als auch die Ambition zur Geltung, diese aktiv mitzugestalten.
Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung, erklärt, welche Intentionen Melinda Esterházy, die von ihrem Gatten Dr. Paul V. Esterházy 1986 testamentarisch als Alleinerbin bestimmt wurde, bei den Stiftungsgründungen verfolgte: „Zum einen sollten den Wirtschaftsbetrieben moderne Führungsstrukturen mit dem Ziel eines gesunden und modernen Wachstums gegeben werden. Zum anderen sollten mit den wachsenden Erträgen die großen historischen Baudenkmäler der Region sowie die historischen Sammlungen konserviert, restauriert sowie ausgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Heute kann ich rückblickend sagen, dass uns dies sehr gut gelungen ist.“
Mittlerweile ist Esterhazy in den fünf Unternehmensbereichen Immobilien, Pannatura (Forst- und Landwirtschaft sowie Naturschutzagenden), Weingut, Hospitality sowie Tourismus, Kultur und Veranstaltungen tätig und beschäftigt rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 wird eine weitere Umsatzsteigerung auf rund 100 Mio. Euro erwartet. Im Vergleich mit den Ergebnissen der Anfangsjahre hat sich der Umsatz in den letzten drei Jahrzehnten etwa verfünffacht.
Nachhaltige Investitionen
Als Leitbetrieb mit Geschichte tätigt Esterhazy laufend nachhaltige Investitionen, um Historisches zu bewahren, neue attraktive Angebote zu schaffen und Impulse in der Region zu setzen. Mit Gründung der Esterhazy Betriebe für den operativen Geschäftsbetrieb der Stiftungen konnten gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wesentliche Meilensteine erreicht werden. Die großen musikalischen Formate im Burgenland – Oper im Steinbruch seit 2014, Herbstgold – Festival, quartetto plus (Streichquartett-Festival) sowie „Keys to heaven“ (Pianofestival) gehen auf das Engagement der Stiftungen zurück.
Bereits 2009 wurde in Ungarn der im Zwei-Jahres-Rhythmus vergebene Esterhazy Art Award ins Leben gerufen. Er gilt mittlerweile als wichtigster Kunstpreis für junge ungarische Künstler und folgt nicht nur der mäzenatischen Tradition der historischen Familie Esterházy, sondern übernimmt auch eine kulturelle Brückenfunktion in Zentraleuropa.
Historische Bauten, moderne See- und Freizeitanlagen und die Entwicklung neuer, zukunftsweisender Projekte stehen im Zentrum des Immobilienbereichs. Seit 2002 wurden hier über 20 neue Projekte entwickelt und umgesetzt, von denen viele national wie international Anerkennung gefunden haben. Für alle Beteiligten gilt es, das historische Erbe zu bewahren und durch vorausblickende Investitionen neue Möglichkeiten zu schaffen. Denn der Bereich Immobilien gibt wichtige Impulse für die Wertschöpfung in der Region – sei es durch Schaffung von touristischen Anziehungspunkten, durch die Gestaltung der Freizeitimmobilien oder die Entwicklung neuer Projekte in Hotellerie und Gastronomie.
Mit der Eröffnung des Boutiquehotels Zum Oberjäger in Lackenbach 2018 und dessen Erweiterung setzte Esterhazy auch im Mittelburgenland einen wichtigen touristischen Impuls. Das im Herbst 2022 eröffnete Hotel Galántha in unmittelbarer Nähe zu Schloss Esterházy schließt als Stadthotel in Eisenstadt eine lange vorhandene Lücke. Die daran anschließenden Wohn- und Büroeinheiten sorgen zudem für die Belebung des historischen Stadtkerns. Bei allen Projekten wird größter Wert auf ressourcenschonendes und zukunftsweisendes Bauen und maximale Rücksichtnahme auf das sensible Umfeld gelegt. Dies wurde zuletzt durch die Aufnahme in die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) bestätigt.
Der Leitbetrieb Esterhazy ist sich seiner Verantwortung gegenüber dem Lebensraum, der Natur, bewusst. Vor 22 Jahren wurde auf biologische Bewirtschaftung umgestellt. Seither stehen der Einsatz von umweltschonenden Maschinen, die Schaffung von Rückzugsräumen für Tiere sowie eine umsichtige Produktionsweise unter Einhaltung biologischer Standards und eines nachhaltigen Kreislaufs im Mittelpunkt der Pannatura.
Der Nachhaltigkeitsgedanke wird auch vom Weingut Esterházy mitgetragen. 2019 begann die sukzessive Umstellung auf biologischen Weinbau, die 2023 im Abschluss der Biozertifizierung gipfelte. Der Weinbau blickt im pannonischen Raum auf eine lange Tradition zurück und ist seit mehreren Jahrhunderten auch eng mit dem Namen Esterhazy verbunden.
Mit der Errichtung des Weinguts Esterházy in Trausdorf (2006) und der Revitalisierung des daneben befindlichen Kalandahauses wurde nicht nur eine moderne Stätte der Vinifikation, sondern zugleich ein Ort geschaffen, an dem Wein, Kultur und Feste in stilvollem Rahmen zelebriert werden können. Rund 800.000 Flaschen verlassen das Weingut jährlich. Die Trauben dafür stammen von Weingärten an den Hängen des Leithagebirges, deren Flächen rund 65 Hektar umfassen.
Top-Arbeitgeber in Österreich
Abseits des wirtschaftlichen Wachstums setzt Esterhazy einen Fokus auf die Förderung von Talenten und die Zufriedenheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und zahlreichen Mitarbeiterangeboten wurde Esterhazy in den Kreis der Leading Employer in Österreich aufgenommen. Zum einen erhalten Mitarbeiter von Esterhazy eine Vielzahl an Vergünstigungen für Veranstaltungen und Produkte des Unternehmens, Mitarbeiterevents stärken zudem den Teamgeist und den Zusammenhalt. Durch modernste IT-Infrastruktur wird zudem der großen Nachfrage an hybridem Arbeiten entsprochen.
An weiteren Angeboten steht Esterhazy-Mitarbeitern kostenlos und anonym ein externes Beratungsunternehmen zur Verfügung, das bei privaten oder beruflichen Themen weiterhilft. Um auch die Bewegung im Arbeitsalltag nicht zu kurz kommen zu lassen, gibt es gemeinsame Lauftrainings, Yogastunden und andere Sportangebote. Großes Augenmerk wird weiters auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelegt: Seit 2019 ist das Unternehmen als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet.
Stefan Ottrubay betont: „Mit seiner Vielfalt an Unternehmensbereichen – Kunst und Kultur, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft bis zum Hospitality-Bereich – sind wir seit Langem eine treibende Kraft in der Region. Der Innovationsgeist wird von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitgetragen und dank des Einsatzes jedes Einzelnen wird Esterhazy den eingeschlagenen Weg auch mit höchster Qualität weitergehen. Im Sinne des Stiftungsauftrages werden auch in Zukunft zahlreiche Investitionen getätigt, um einen wichtigen Beitrag für den Tourismus und die Region zu leisten, ebenso, um die Kulturgüter für zukünftige Generationen zu erhalten.“
Ausblick ins Jubiläumsjahr
Im Sommer 2024 findet die Teileröffnung des modernisierten Seebades in Breitenbrunn statt, es startet unter dem neuen Namen „Neuer Strand Neusiedler See“ in die Saison. Das naturnahe und umsichtige Konzept des Ferienresorts ist in enger Zusammenarbeit mit dem Welterbe-Gestaltungsbeirat und allen Interessensgruppen entstanden.
Mit einem geplanten Investment von rund 50 Mio. Euro leistet Esterhazy einen wichtigen Beitrag für die Wertschöpfung in der gesamten Region. Die umliegenden Gemeinden, die Wirtschaftstreibenden sowie die Bevölkerung werden von den Maßnahmen stark profitieren. Es werden rund 60 neue Arbeitsplätze geschaffen.
In der Saison 2024 steht mit „Aida“ ein Meisterwerk von Giuseppe Verdi auf dem Spielplan der Oper im Steinbruch. Der zeitlose Opernklassiker wurde zuletzt 2014 in St. Margarethen aufgeführt. Unter der Regie von Thaddeus Strassberger und mit Kostümen von Giuseppe Palella – beide wirkten bereits 2021 bei „Turandot“ in der Oper im Steinbruch – kehrt das Werk auf eine der spektakulärsten Freilichtbühnen Europas zurück. Premiere ist am 10. Juli 2024. Vom 11. bis zum 22. September findet das Herbstgold – Festival unter dem Motto „Verführung“ statt. (BO)