Saubere Leistung.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - SALZBURG 2020
Spatenstich in Frankfurt am Main (v. l.): Geschäftsführer Hans Georg Hagleitner mit Andreas Hartnagel, dem Deutschland-Verantwortlichen des Unternehmens © Hagleitner Hygiene

Der Hygienespezialist Hagleitner verdreifacht die Kapazitäten seines Spenderwerks in Zell am See und errichtet eine eigene Deutschland-Zentrale in Frankfurt am Main.

Vor nicht allzu langer Zeit bot sich Konsumenten in Supermärkten und Drogerien ein ungewöhnliches Bild. Sie standen bei Papierhandtüchern, Toilettenpapier, Handseife, Desinfektionsmitteln und anderen Hygieneartikeln vor leeren Regalen. Erste Anzeichen, welchen Schwung die Corona-Krise in die Branche bringen würde. „Corona hat den Bedarf an Desinfektionsspendern durch die Decke gehen lassen“, bestätigt Firmeninhaber und Geschäftsführer Hans Georg Hagleitner. „Wir produzieren davon jetzt zwölfmal so viel wie vor der Krise. Auch Seifen- und Papierhandtuchspender laufen wieder an, mit dem Lockdown waren die Aufträge hier eine Zeit lang fast ganz weggefallen. Hinzu kommt das Privatkundengeschäft. Seit 6. März gibt es eine neue Marke: hagi – sie richtet sich direkt an Konsumentinnen und Konsumenten. hagi-Produkte stoßen weithin auf Interesse, die Nachfrage ist ungebrochen. Deshalb handeln wir jetzt, um dieses Interesse auch perspektivisch entsprechend bedienen zu können. – Hagleitner sichert die Lieferfähigkeit insgesamt langfristig ab.“

Größeres Spenderwerk und eine ­zusätzliche Chemie-Fabrikationsstätte
Um der steigenden Nachfrage Herr zu werden stockt der österreichische Hygienespezialist Hagleitner seine Produktionskapazitäten auf: Ein neuer Fertigungsbereich für Spender und Dosiergeräte ist geplant, er entsteht bei der Unternehmenszentrale in Zell am See und ergänzt bereits vorhandene Anlagen. Der Ausbau des Spender-Werks bringt weitere 30 Arbeitsplätze. „Die Produktionsleistung wird sich verdreifachen“, prognostiziert der Firmenchef. „Aktuell schaffen wir 250.000 Geräte im Jahr, demnächst lassen sich 750.000 bewerkstelligen.“
Dabei handelt es sich nicht um die einzige Baustelle vor Ort: Seit August 2019 errichtet Hagleitner in Zell am See überdies eine zweite Chemie-Fabrikationsstätte – mit 50 Arbeitsplätzen. Es geht um Desinfektions-, Reinigungs- und Kosmetikmittel. Hagleitner will auch hier dem Bedarf auf lange Sicht beikommen, 20 Millionen Euro sind für diesen Zweck veranschlagt.
Unterm Strich investiert die Firma demnach 27 Millionen Euro, um am Muttersitz zu expandieren. 80 neue Stellen bringt das summa summarum mit sich. „Die Nachfrage wird generell anziehen“, resümiert Hans Georg Hagleitner. „Das gilt gleichermaßen für Hygienemittel und Hygienespender, eines bedingt das andere. Zwar hat der Lockdown das Firmenkundengeschäft gedämpft, auf Dauer aber werden die Menschen sensibler agieren. Denn Hygiene zielt auf Sicherheit ab, die Krise macht achtsam.“

Neue Deutschland-Zentrale am ­strategischen Standort Frankfurt
Auch im benachbarten Ausland stehen die Zeichen auf Wachstum. Von Frankfurt am Main aus will Hagleitner ab 2022 seine Vertriebsaktivitäten in Deutschland lenken. Dafür wird nun eine neue Zentrale errichtet. Mit dem Neubau versetzt die Firma ihren bundesdeutschen Dreh- und Angelpunkt Richtung Landesmitte. „Angefangen hat Hagleitner hier österreichnah im Süden“, argumentiert der Firmenchef. „Nach und nach gilt es jetzt, den Markt im Norden zu erschließen.“ Das Unternehmen ist seit 2004 in Sauerlach bei München vertreten. Weitere Filialen kamen sukzessive hinzu, sie befinden sich in Kirchheim unter Teck, Nürnberg, Weiterstadt, Greven bei Münster sowie in Berlin. 2022 wird der Betrieb in Weiterstadt auf die Frankfurter Deutschland-Zentrale übergeführt, die anderen Standorte bleiben bestehen.

Vertriebskomplex mit Ausstellungs- und Schulungsbereichen
191 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt Hagleitner per 23. September 2020 zusammengerechnet in Deutschland, 42 von ihnen sollen 2022 ins neue Haus nach Frankfurt umziehen – im Januar 2022 will der Hygienespezialist den Vertriebskomplex fertiggestellt haben. An Errichtungskosten sind acht Millionen Euro veranschlagt, Grund und Boden haben die Österreicher bereits 2014 erworben: 10.220 Quadratmeter misst die Liegenschaft im Stadtteil Sossenheim. Fürs fertige Bauwerk hat Hagleitner 2.500 Quadratmeter Nutzfläche auf zwei Etagen geplant, vorgesehen sind neben Büro- und Lagerräumen ebenso Ausstellungs- sowie Schulungsbereiche.

Akademiezone für bis zu 250 Kurs­teilnehmer
Andreas Hartnagel verantwortet bei Hagleitner das Deutschland-Geschäft: „Auch Hygiene will gelernt sein. Gerade die letzten Monate haben das offensichtlich gemacht, Fehlerquellen lauern vielfach: Wie desinfiziere ich etwa meine Hände richtig? Wie meinen Arbeitsplatz? Dafür interessieren sich Leute aus den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern, es geht um Mitarbeiter, Partner und Kunden gleichermaßen. Für sie alle legt Hagleitner eine großzügige Akademiezone an, bis zu 250 Kursteilnehmer finden hier Platz.“ (BO)

INFO-BOX
Über Hagleitner
Das 1971 gegründete Unternehmen Hagleitner ist seit Anbeginn fest in Familienhand. 1988 übernahm Hans Georg die Geschäfte seines Vaters Johann und lenkt seither die Firma. Seit diesem Jahr wirken auch seine Töchter Katharina und Stefanie federführend im Betrieb mit. Das Unternehmen entwickelt High-End-Hygiene: Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Kosmetik – dazu jeweils Spender und Dosiergeräte. Die Waren entstehen in Zell am See, hier wird geforscht, entwickelt und produziert – alle weiteren Niederlassungen sind Vertriebsstätten. So wirkt Hagleitner an 27 Standorten in zwölf Ländern. Das Unternehmen ist sowohl im Firmen- als auch im Privatkundengeschäft tätig, 1.240 Menschen arbeiten mit.
An Hagleitner angegliedert ist die Handelsfirma Buls, sie hat sich auf professionelle Gebäudereinigungs-Erzeugnisse spezialisiert. Buls betreibt in Österreich eigenständig vier weitere Geschäftsstellen – mit insgesamt 49 Beschäftigten zusätzlich. Von April 2019 bis März 2020 hat die Hagleitner-Gruppe in Summe 136,5 Millionen Euro umgesetzt (Wirtschaftsjahr), der Exportanteil macht 47,2 Prozent aus.
www.hagleitner.com