Claudia Zoff, Geschäftsführerin Alpen-Maykestag © Neumayr
Trotz Rohstoff- und Betriebsstoffknappheit, Fachkräftemangel und Coronakrise konnte der Bohrer- und Fräserhersteller Alpen-Maykestag mit einem Umsatzplus von über 18 Prozent punkten.
Der Salzburger Bohr- und Fräswerkzeughersteller Alpen-Maykestag erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/2021 einen Umsatz von 53,4 Mio. Euro – ein Plus von 18,1 Prozent. Damit konnte sogar der Vor-Corona-Umsatz um 5,5 Prozent getoppt werden.
„Die Umsatzzuwächse haben wir mit unseren Produkten im Heim- und Handwerker-Bereich erzielt. Denn beide boomen seit Mitte des Vorjahres. Davon profitieren wir mit unserer Marke Alpen, unter der wir Präzisionsbohrer für den Handel, das Handwerk und das Gewerbe herstellen“, informiert Alpen-Maykestag-Geschäftsführerin Claudia Zoff, der allerdings die andauernde Rohstoff- und Betriebsstoffknappheit sowie der Fachkräftemangel Kopfzerbrechen bereitet.
„Wir verarbeiten jährlich mehr als 1.200 Tonnen Stahl, der wichtigste Rohstoff für uns, den wir aus Qualitäts- und Nachhaltigkeitsgründen zu 90 Prozent aus Österreich und zu zehn Prozent aus Deutschland beziehen. Seit dem Frühjahr setzen wir alle Hebel in Bewegung, um die Belieferung unserer langjährigen Stammkunden aufrechtzuerhalten. Allerdings bleiben Neukunden und neue Märkte dabei auf der Strecke, was uns zusammen mit dem aktuellen Fachkräftemangel auf unserem Erfolgskurs einbremst“, so Zoff, die im neuen Wirtschaftsjahr dennoch mit einer Umsatzsteigerung im niedrigen zweistelligen Bereich rechnet.
Neuheiten auf den Markt gebracht
Das Salzburger Familienunternehmen hat das abgelaufene Geschäftsjahr ohne Kurzarbeit und mit geballter Innovationskraft hervorragend gemeistert. Dabei wurden der digitale Kundensupport vorangetrieben, interne Strukturen bereinigt und Synergien sinnvoll gebündelt, rund drei Millionen Euro in ein modernes Logistikzentrum am Firmenstandort Puch investiert sowie zahlreiche Neuheiten auf den Markt gebracht.
Darunter in der Zerspanungstechnik der neue Turbo-Twister, der die nächste Generation im trochoidalen Fräsen einläutet, sowie der digitale MaySpeedGuide, der via App u. a. eine unkomplizierte Schnittdatenberechnung gewährleistet, wodurch CNC-Maschinen im Handumdrehen exakt eingestellt werden können. Im Heim- und Handwerkerbereich sorgt der neu entwickelte HSS Cobalt Spiralbohrer mit verstärktem Kerndurchmesser für Furore. Damit lassen sich besonders zähe und harte Werkstoffe wie rost- und säurebeständige Chrom-Nickel-Stähle optimal bearbeiten.
Nachfrage nach Maykestag-Produkten steigt wieder
Während die Nachfrage nach Präzisionsbohrern der Marke Alpen seit Beginn der Pandemie vor allem in den europäischen Abnahmeländern stark gestiegen ist, wurde bei den Hochleistungswerkzeugen der Marke Maykestag, die für die metallverarbeitende Industrie (Automobilindustrie, Flugzeugtechnologie, Maschinenbau etc.) entwickelt und produziert werden, aufgrund der vielen Lockdowns weltweit ein Rückgang verzeichnet.
„Allerdings hat der Bereich Maykestag im letzten Quartal des abgelaufenen Wirtschaftsjahres wieder kräftig angezogen, sodass wir in diesem Segment bereits an die Umsatzzahlen von vor Corona anschließen konnten“, freut sich Zoff. (VM)