Das Reich der Mitte setzt auf die Stärke der Steirer.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - STEIERMARK 2018
Das steirische Know-how für Mess- und Montagetechnik im Bereich Powertrain ist weltweit sehr gefragt. © PIA Automation/ Wesiak Dieter

Von einem der größten Automobilzulieferer weltweit erhält das Unternehmen PIA Automation den Auftrag zur Fertigung einer Getriebe-Produktionslinie für den chinesischen Markt.

Von Engineering über Fertigung und Montage bis hin zu Inbetriebnahme und Service reicht das Leistungsspektrum des steirischen Unternehmens, das bis 2017 unter dem Namen M&R Automation bekannt war. Die Projekte wurden im Laufe der fast 30-jährigen Firmengeschichte immer herausfordernder und umfangreicher, die Zahl der Aufträge parallel dazu immer größer. Mitte 2017 wurde schließlich ein neues Kapitel in der Firmengeschichte des rund 400 Mann starken Unternehmens eingeleitet: Die Aufnahme der M&R Automation in die internationale PIA-Gruppe. „Durch die Integration mit der M&R Automation stoßen wir als PIA Automation in eine neue Dimension vor“, erklärt Johannes Linden, Geschäftsführer der PIA Holding und des Standorts im steirischen Grambach bei Graz. „M&R bietet für uns eine perfekte Ergänzung des Produkt- und Kundenportfolios und befeuert unseren dynamischen Wachstumskurs in Nordamerika, Europa und China.“

Powertrain, E-Mobility und hybride Antriebssysteme aus Grambach
Tatsächlich zählt PIA Automation Austria seither in Europa und Nordamerika (NAFTA-Raum) zu den Marktführern bei der Herstellung von Produktionsanlagen für Antriebsstrangkomponenten. Am steirischen Standort wird die Entwicklung und Produktion hochinnovativer Montage- und Prüfanlagen für Projekte aus den Bereichen Powertrain, E-Mobility und Hybride Antriebssysteme umgesetzt. Zu den Kunden zählen beispielsweise Größen wie BMW, Daimler, Magna, VW und ZF.

Modulare Produktionsanlagen als intelligente und kostengünstige Lösung
Motoren verschiedenster Bauarten und unterschiedliche Getriebetypen sind High-End-Bauteile und verlangen nach High-End-Produktionslösungen. Gerade in diesem Bereich wird die Forderung nach intelligenten und kostengünstigen Produktionssystemen immer lauter. Die Lösung steckt in modularen Produktionsanlagen mit Präzisionsmesstechnik, für welche sich PIA Austria mit jahrelang erprobten Technologien ein großes Know-how aufgebaut hat. Einer der weltweit größten Tier-1-Automobilzulieferer setzt auf diese Stärke der Steirer: Mit dem bei PIA in Auftrag gegebenen Powertrain Production System werden zukünftig in Shenyang (China) Hinterachsgetriebe für den chinesischen Automobilmarkt hergestellt. Über die Höhe des Kaufpreises der Produktionsanlage wurde Stillschweigen vereinbart.

Synergien zwischen Europa und China schaffen eine Win-win-Situation
Das Automationsgeschäft, vor allem in der Automobilbranche, ist ein weltweiter Wachstumsmarkt und bietet der PIA-Gruppe – neben Europa und Nordamerika – vor allem in China große Chancen. China ist der größte Automobilmarkt der Welt: Rund 30 Prozent der globalen Automotive-Produktion finden im Reich der Mitte statt. „Durch unsere weltweite Gruppenstruktur und die Niederlassung in Ningbo haben wir einen perfekten Zugang zum chinesischen Markt. Diese einmalige Konstellation hat den aktuellen Großauftrag erst ermöglicht“, berichtet der am Standort Grambach für den Vertrieb verantwortliche Geschäftsführer Norbert Kahr. Dieses Projekt soll nun den Startschuss für die Eroberung des Marktes in China darstellen. Die Voraussetzungen dafür sind ideal, da man innerhalb der PIA-Unternehmensgruppe die Synergien zwischen Europa und China nutzen kann, wie das aktuelle Projekt eindrucksvoll zeigt: Hier trifft technologisches Know-how für innovative Produktionsanlagen aus Österreich auf den bestmöglichen Zugang zum chinesischen Markt.

Gut aufgestellt für die Zukunft
Während am Standort in Ningbo, also in Kundennähe, die Fertigung der Anlage stattfindet, kommt fast das gesamte Engineering aus Grambach. Langfristig kann dadurch – und mit weiteren Projekten, die sich bereits in der Pipeline befinden – der österreichische Standort nicht nur abgesichert, sondern zukünftig auch ausgebaut werden. Norbert Kahr bringt diese Win-win-Situation auf den Punkt: „Die globale Struktur von Maschinenbauern wird künftig eine entscheidende Rolle spielen: Nur Lieferanten, die weltweit vernetzt sind, lokal fertigen und supporten können, haben bei zukünftigen Projektvergaben einen wesentlichen Vorteil.“ Unter dem Dach der PIA-Gruppe und mit Unterstützung eines visionären chinesischen Eigentümers ist man perfekt für zukünftige strategische Partnerschaften mit Automobilzulieferern und OEMs in China aufgestellt. (VM)

INFO-BOX
PIA Keyfacts:
• 1.250 hochqualifizierte Mitarbeiter
• 250 Mio. Euro Umsatz
• 9 Standorte weltweit
• 100 % Know-how unter einem Dach
• Kunden von Weltruf: Daimler, BMW, VW, Continental, Robert Bosch, ­Siemens, ZF, Magna, Sanofi, Roche, Brose, Procter & Gamble, Philips etc.