Zu den Feierlichkeiten begrüßten die Geschäftsführer Wolfgang Grimus (2. v. l.) und Jürgen Löschnig (re. außen) Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Tourismus, der Medien und der Flugbranche.
Der Grazer Flughafen feiert seinen 110. Geburtstag ohne viel Nostalgie, dafür mit einer Gegenwartsanalyse, einem Blick in die Zukunft und einem neuen, internationalen Markenauftritt.
Am 26. Juni 1914 fand der erste offizielle Flug vom neu angelegten Flugfeld Thalerhof statt. 110 Jahre später werden bei einer Feier und in einer Expertendiskussion vor allem die aktuellen Chancen, Risiken und Innovationsmöglichkeiten analysiert und diskutiert; gleichzeitig stellt sich der Flughafen mit einem neuen Markenauftritt für die Zukunft auf.
Vor 110 Jahren wurde der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte gelegt. Aus einem ehemaligen Flugfeld wurde über die Jahrzehnte ein internationaler Verkehrsflughafen, eine wichtige Wirtschafts-, Mobilitäts- und Tourismusdrehscheibe nicht nur für das südliche Österreich, sondern auch für das angrenzende Ausland.
Zu den Feierlichkeiten konnten die beiden Hausherren, die Geschäftsführer Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig, zahlreiche Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Tourismus sowie der Medien und der Flugbranche begrüßen. Moderator Armin Assinger hat schwungvoll und kurzweilig durch den Abend geführt und den Gratulant:innen auf dem Podium – Landtagspräsidentin Manuela Khom (in Vertretung des Landeshauptmanns), Bürgermeisterin Elke Kahr, Gemeinderat David Ram (in Vertretung von Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner), Wolfgang Malik, dem Vorstandsvorsitzenden der Holding Graz, sowie den beiden Geschäftsführern Grimus und Löschnig – ihren persönlichen Bezug zum Flughafen entlockt.
Landtagspräsidentin Manuela Khom: „Der Grazer Flughafen ist ein Tor von der Steiermark in die Welt! Die Fluganbindung in Graz ermöglicht und vereinfacht uns sehr vieles, was nicht nur den wohlverdienten Ausflug in den Urlaub betrifft, sondern sie verbindet die Steiermark mit Europa und darüber hinaus auf mehreren Ebenen. Ich gratuliere zum 110-jährigen Bestehen und wünsche sichere Flüge!“
Bürgermeisterin Elke Kahr: „Der Flughafen Graz hat für unsere Stadt und die gesamte Region eine große wirtschaftliche Bedeutung, aber auch für viele Familien, deren Angehörige in aller Welt leben. Dass der älteste Verkehrsflughafen Österreichs im Eigentum der Stadt steht, ist ein Grund, stolz zu sein!“
Nicht nur die Bedeutung des Flughafens für Wirtschaft, Tourismus und Industrie war Thema, auch die vielen Projekte, die sich derzeit in Umsetzung oder Planung befinden, um bis 2030 die CO₂-Neutralität zu erreichen. So erklärte Gemeinderat David Ram: „Der Flughafen ist bereits 25 Jahre lang Teil des Grazer Umweltprogramms ‚Ökoprofit‘, bewirtschaftet vorbildlich 272 Hektar Grünraum und verfolgt mit großem Engagement das Ziel der CO₂-Neutralität. Künftig wird der Flughafen mit einer Großphotovoltaikanlage auch einen beträchtlichen Teil zur umweltfreundlichen Energiegewinnung in der Stadt beitragen. In diesem Sinne möchte ich dem ältesten Verkehrsflughafen Österreichs alles Gute zum Geburtstag wünschen.“
Überregionale „catchment area“ mit Vorbildwirkung
„Eine strategische Neuausrichtung der Energieaufgaben im Konzern Holding Graz vor 20 Jahren machte es möglich: Die Holding Graz übernahm 2004 den „Regionalflughafen der kurzen Wege“ und erweiterte das wirtschaftlich und touristisch beliebte „Schmuckkästchen“ nahe der Landeshauptstadt Graz um eine interessante, überregionale „catchment area“, informierte Wolfgang Malik, CEO der Holding Graz. „Im Sinne regionaler Kreislaufwirtschaft rückt nun auch das Thema Energiewende in den Fokus, was sich im Bau einer riesigen Photovoltaikanlage am Airport widerspiegelt. Da unser Flughafen vor allem als ‚Green Airport‘ bezeichnet und ab 2030 im Sinne des Klimaschutzleitbildes CO₂-neutral betrieben wird, setzt das 110 Jahre alte Unternehmen seine pionierhafte Vorbildwirkung auch im modernen Zeitalter fort.“
Flughafen als Tor zur Welt
Schließlich ging es auch um die Rolle des Graz Airports für den grenzüberschreitenden Wirtschaftsraum, der durch die Koralmbahn, aber auch die verstärkte Achse nach Maribor einen wichtigen Schub erhalten wird.
„Wir blicken stolz auf die aktuelle Entwicklung des Flughafens als Tor zur Welt für rund 3 Millionen Menschen, die im Umkreis von 90 Minuten Fahrzeit zum Flughafen leben. Mehr als 30 Destinationen in 13 Ländern, darunter die wichtigen Umsteigeflughäfen Frankfurt, München, Wien und Zürich sowie die Ballungszentren Berlin, Düsseldorf und Hamburg, stehen unseren Fluggästen zur Verfügung. Mit der Eröffnung der Koralmbahn und der geplanten besseren Anbindung an Maribor bzw. den slowenischen Raum wird sich unser Einzugsgebiet erweitern und unsere Bedeutung als einer der wichtigsten Flughäfen für den Alpe-Adria-Raum steigen. Ein Umstand, der nicht nur mehr Fluggäste erwarten lässt, sondern eine Vielzahl weiterer Chancen für den Graz Airport birgt“, freuten sich Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig.
Neuer internationaler Markenauftritt
Da die Website des Flughafens in die Jahre gekommen war und den modernen Anforderungen nicht mehr entsprach, wurde sie bis zur Feier 110 Jahre Flughafen Graz völlig überarbeitet bzw. auf den neuesten Stand gebracht. www.graz-airport.at zeichnet sich durch eine vereinfachte, übersichtliche und moderne Oberfläche aus, die schneller und direkter zur gewünschten Information führt. „Wir wollten uns allerdings – im übertragenen Sinne – nicht mit einer kleinen Propellermaschine zufriedengeben, wenn ein moderner Jet auch möglich ist“, erklären Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig. „Daher haben wir uns dafür entschieden, den Außenauftritt zu internationalisieren und zukunftsfit zu machen.“
Der Graz Airport ist nicht nur das Tor in die weite Welt für die Fluggäste aus seinem Einzugsgebiet, das neben der Steiermark auch Kärnten, den Süden Burgenlandes, sowie Teile Sloweniens und Ungarn umfasst, er ist auch oft der erste Ort, mit dem ausländische Gäste, sei es als Businessreisende oder Tourist:innen, in Berührung kommen. Nach langem Abwägen fiel daher die Entscheidung, künftig den Markennamen Graz Airport in den Fokus zu rücken, womit auch eine Modernisierung des Logos auf der Hand lag. Der lieb gewonnene Pfeil nach oben blieb in einer frischeren Form erhalten, die Gesamtform des Logos wurde jedoch den Anforderungen der jetzigen Zeit angepasst.
„Der Flughafen wird von vielen Gästen frequentiert, die aus der ganzen Welt kommen“, informierten Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig, „wir haben daher entschieden, ab jetzt als Graz Airport aufzutreten. Damit verbinden wir Regionalität mit Internationalität und reduzieren sprachliche Grenzen.“
Expertenrunden zwischen Gegenwart und Zukunft
Vor der eigentlichen Feier widmete man sich am Flughafen in Form von zwei, von Holding Graz, Roadmap und Graz Airport organisierten Expertendiskussionsrunden der Gegenwartsanalyse bzw. der Zukunft. Im ersten Panel diskutierten Elisabeth Landrichter, Geschäftsführerin Austro Control, Jürgen Löschnig, Geschäftsführer Flughafen Graz, Wolfgang Malik, CEO Holding Graz, Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender eFuel Alliance Österreich und Vorstand eFuel Alliance EU, Obmann des österreichischen und steirischen Energiehandels, sowie Carina Schlögl, stv. Geschäftsführerin und Prokuristin LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen | Austrian Institute of Technology, das Thema „Innovationen im Flugverkehr/Green Aviation“.
Im zweiten Panel widmeten sich Manfred Eber, Finanz- und Personalstadtrat Stadt Graz, Wolfgang Grimus, Geschäftsführer Flughafen Graz, Josef Herk, Präsident Wirtschaftskammer Steiermark, Stefan Stolitzka, Präsident Industriellenvereinigung Steiermark, und Michael Trestl, Vorstand und CCO Austrian Airlines, dem Thema „Multifunktionale Drehscheibe Regionalflughafen“. Rund 150 interessierte Vertreter:innen der Wirtschaft, Industrie, Luftfahrt, des Tourismus und der Presse verfolgten die spannenden Diskussionen zwischen Gegenwart und Zukunft. (BO)