V. l. n. r.: Jürgen Roth, Geschäftsführer der Tank Roth GmbH, und Bernd Zierhut, Geschäftsführer der Doppler Holding GmbH © Robert Harson/Foto Weinwurm
Das Konsortium Innovative Flüssige Energie in Wien will die Entwicklung von E-Fuels vorantreiben. Damit sollen auch bald synthetische Treibstoffe in Österreich hergestellt werden.
Wie kann man die Herstellung von E-Fuels vorantreiben? Dieser Aufgabe will sich das Anfang Jänner gegründete Konsortium Innovative Flüssige Energie in Wien, kurz IFE, widmen. Die Geschäftsführung der IFE GmbH übernehmen Jürgen Roth, Geschäftsführer der Tank Roth GmbH, und Bernd Zierhut, Geschäftsführer der Doppler Holding GmbH, zwei Vertreter der Investorengesellschaften, die aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit im Mineralölgeschäft und der Erfahrung mit flüssigen Energieträgern den Erfolg dieses Unternehmens sicherstellen.
„Ich beschäftige mich schon seit Jahren federführend mit dem Thema CO₂-neutrale Kraftstoffe und bin felsenfest davon überzeugt, dass speziell mit unserer effizientesten Technologie zur Herstellung E-Fuels einen fixen Bestandteil der Energiewende ausmachen werden. Mehrere Pferde ziehen die Klimakutsche schneller aus dem sprichwörtlichen Dreck. E-Fuels gehört die Zukunft“, betont Roth.
Kooperation mit führenden Mobilitäts-Technologieunternehmen
IFE baut bei der Erzeugung von E-Fuels künftig auf die langjährige Erfahrung der steirischen AVL List GmbH, die sich derzeit mit der Entwicklung einer hocheffizienten und innovativen co-SOEC-Elektrolysetechnologie beschäftigt. Die Technologie ermöglicht eine besonders energie- und kosteneffiziente Herstellung von synthetischen Kraftstoffen. Die Technologie wird mit einer Finanzierung von IFE industrialisiert und hochskaliert, um eine wettbewerbsfähige Produktion von E-Fuels in Österreich zu ermöglichen.
Ziel ist globale Verwertung
„Wir sind davon überzeugt, dass synthetische Kraftstoffe einen wichtigen Beitrag für die Energiezukunft Europas beziehungsweise der ganzen Welt leisten werden. Wir streben durch dieses Projekt an, das Thema erneuerbare Energien neu aufzuladen und mit dieser Technologie globale Marktführerschaft zu erlangen“, erklärt Bernd Zierhut.
Aufgabe der IFE ist, neben der Finanzierung für die Industrialisierung, die Technologie der Anlage global zu vermarkten, die dann als Großanlage zum Einsatz kommt. Dies erfolgt über entsprechende globale Verwertungsrechte und Patente. Ziel ist es, diesen Prozess 2025 einzuläuten. Entscheidend ist die Bereitstellung von CO₂ und CO₂-neutralem Strom, die für die Produktion einen essenziellen Bestandteil bilden.
Mit E-Fuels ans Ziel
Der Einsatz von E-Fuels in der Zukunft reicht von der Mobilität von Fahrzeugen und Schiffen bis hin zu Flugzeugen. So kann sichergestellt werden, dass die CO₂-Ziele der nationalen wie auch internationalen Politik erfüllt werden. Der Vorteil des Einsatzes synthetischer Kraftstoffe liegt auch darin, dass die gesamte bestehende Infrastruktur von Pipelines, Tanklager, Straßenlogistik und Tankstelle auch in Zukunft verwendet werden kann und so eine Versorgung mit diesen Kraftstoffen bereits direkt von Beginn an gegeben ist.
Das Projekt selbst startete 2022 und wird nunmehr von der IFE begleitet. Nach Abschluss und erfolgreicher Inbetriebnahme der Produktionsanlage wird das Konsortium sämtliche Rechte für den Betrieb solcher Betriebsanlagen halten und die Produkte aus der Testanlage am Markt verwerten. Ziel ist es, mit dieser Technologie national und international Großproduktionen von mehreren 100.000 Tonnen anzustoßen und im Energiemarkt dann zu verwerten. (BS)