E-Mobility live: Die Elektromobile vom Zweirad bis zum Rennwagen und das Rahmenprogramm lockten viele Fans zu den Zwischenstopps an der jährlich wechselnden Route. © Phoenix Contact
Mit Phoenix Contact bei der WAVE TROPHY 2018
69 Teams, 1.600 Kilometer und 14.000 Meter Steigung: Die größte Elektromobil-Rallye der Welt rollte im September durch Österreich. Wir durften das #eYoungsters-Team von Phoenix Contact auf einer Etappe begleiten.
Es begann mit einem Traum: Als Louis Palmer elfjährig zum ersten Mal von den Auswirkungen des Klimawandels, dem Kampf um fossile Rohstoffe und unseren schwindenden Ressourcen erfuhr, war er fest davon überzeugt, dass die Menschheit eines Tages ohne Erdöl auskommen muss, und fasste einige Jahre später den Entschluss, die Welt mit einem solarbetriebenen Auto zu umrunden. Gedacht, getan: Am 4. Juli 2007 machte er sich mit seinem selbst entwickelten Solartaxi auf die Reise, die ihn quer durch Europa, den Mittleren Osten, durch Indien, Bali, Neuseeland, Australien, Fernost, Nordamerika und wieder zurück nach Luzern führte.
Nach seiner Rückkehr verlieh ihm das United Nations Environment Programme (UNEP) die Auszeichnung „Champion of the Earth“ in der Kategorie „Inspiration and Action“, und die UNO gab ihm den Auftrag, sich weiterhin für die Umwelt und die Sensibilisierung der Bevölkerung einzusetzen.
Die Geburtsstunde der WAVE TROPHY, einer jährlichen E-Mobil-Rallye, die Pioniere und Enthusiasten auf eine spannende Reise schickt, mit dem Ziel der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen.„Die WAVE ist eine Welle der Begeisterung von Menschen, denen ein Wandel der Mobilität ein Anliegen ist“, zeigt sich Louis Palmer nach wie vor überzeugt. „Mit der WAVE TROPHY zeigen wir, dass E-Mobilität im Alltag angekommen ist. Die Mobilitätswende ist für die meisten Teilnehmenden bereits umgesetzte Realität. Teams aus neun Nationen, unterschiedlichste Fahrzeuge – angefangen von den neuesten Serienfahrzeugen bis zu Umbauten, wie z. B. einem elektrischen VW-Käfer-Cabriolet –, Leichtfahrzeuge wie der SAM, auch Elektromotorräder und Elektroroller geben Einblick in die Vielfalt, die heute schon vorhanden ist.“
Die WAVE im Jahr 2018
Im Jahr 2018 startete die WAVE TROPHY erstmals an zwei verschiedenen Standorten: Eine Route führte durch die Schweiz, die andere durch Österreich.
Die Schweizer Route der WAVE Switzerland 2018 begann am 8. Juni in Winterthur, um nach einer Gesamtstrecke von 1.200 Kilometern und der Überwindung von insgesamt 8.700 Höhenmetern am 16. Juni in der Umwelt-Arena in Spreitenbach ins Ziel zu rollen. Auf 40 Etappenstopps warteten idyllische Orte, begeisterte Fans und mehrere Roadshows auf die Teams.
Am 21. September startete dann auch die WAVE Austria 2018 im deutschen Wangen im Allgäu, um einmal rund um Österreich bis nach Werfenweng zu fahren. Bis dahin legten die 69 Teams eine Gesamtstrecke von 1.600 Kilometern zurück und überwanden mit ihren Fahrzeugen über 14.000 Meter Steigung. Auch die WAVE Austria legte 40 Stopps ein, um Fahrer und Fahrzeuge aufzutanken und mit Interessierten und Experten über die neuesten Technologien zu diskutieren.
Phoenix Contact mobilisiert nachhaltige Antriebskräfte
Nach langjährigem Engagement und eigenen Erfolgen bei der E-Mobil-Rallye freute sich Phoenix Contact, Hauptsponsor der WAVE TROPHY 2018 zu sein und sich dabei nicht nur als kompetenter Ansprechpartner für Elektromobilität zu positionieren, sondern die Rallye wieder mit eigenen Teilnehmerteams zu begleiten – eines davon war das #eYoungsters-Team mit Fahrerin Lisa Picherer und Beifahrerin Makena Brock.
Am Etappenziel im niederösterreichischen Ternitz trafen wir die beiden Phoenix-Contact-Trainees beim Laden ihres E-Golfs und machten uns kurze Zeit später auf den Weg zur Phoenix-Contact-Zentrale nach Wien, wo uns Thomas Lutzky (Geschäftsführer Phoenix Contact Österreich), Heimo Aichmaier (Geschäftsführer Austrian Mobile Power), Christian Chimani (Head of Center Low Emission Transport des Austrian Institute of Technology), FH-Prof. Andreas Petz (Head of Green Mobility, FH Campus Wien), Oliver Stöckl (Geschäftsführer der Phoenix Contact E-Mobility GmbH) und Louis Palmer zu einem Pressegespräch einluden.
Alltagstauglichkeit im Fokus
„Erhöhte E-Fahrzeug-Reichweiten wie auch der Ausbau der Schnelllade-Infrastruktur steigern die Alltagstauglichkeit und somit die Akzeptanz der Elektromobilität“, erklärte Oliver Stöckl – selbst Fahrer bei einem Phoenix-Contact-Team bei der WAVE TROPHY 2018 – gegenüber den interessierten Medienvertretern. Für ihn sind neben der Erhöhung der Reichweiten von batteriebetriebenen Fahrzeugen die Schaffung einer einheitlich definierten und verbreiteten Ladeinfrastruktur sowie die drastische Reduzierung der Ladezeiten wichtige Voraussetzungen zur weiteren Verbreitung der Elektromobilität im gesellschaftlichen Alltag. „Der CCS-Standard (Combined-Charging-System-Standard) findet mittlerweile branchenweite Beachtung, und es kann erwartet werden, dass er sich in seinen beiden Ausprägungen (Typ 1 USA und Typ 2 Europa) weltweit durchsetzen wird“, so Stöckl.
Dass sich das Thema Elektromobilität in Österreich bereits etabliert hat und in wenigen Jahren ein wesentlicher Anteil an E- und Hybridfahrzeugen auf unseren Straßen unterwegs sein wird, davon zeigte sich Christian Chimani vom AIT Austrian Institute of Technology überzeugt. „Die Geschwindigkeit dieses Technologiewechsels wird davon abhängen, wie es gelingt, die Energiedichte der Batterien zu steigern, die Kosten zu senken und wie der Energiespeicher mit Technologien wie dem Leichtbau und energiesparenden Antriebssystemen (Leistungselektronik) kombiniert wird. Außerdem wird es notwendig sein, dass in der Fahrzeugtechnologie zukünftig viel stärker diversifiziert wird, das heißt eigene Fahrzeuge für den Stadt- oder Pendlerverkehr und für Langstrecken angeboten werden.“
Starkes Signal aus dem Bildungsbereich
„An Elektromobilität führt zukünftig kein Weg vorbei“, verdeutlichte Andreas Petz, Head des Masterstudiums Green Mobility an der FH Campus Wien, die Bedeutung der nachhaltigen Technologie. „Mit unserer Teilnahme an der WAVE, der größten E-Mobility-Rallye der Welt, setzen wir als Hochschule ein starkes Signal für eine akademische Ausbildung in diesem noch jungen Feld. Unsere Verantwortung und Aufgabe als innovative Hochschule ist es, zielgerichtet dafür Experten und Expertinnen auszubilden. Mit dem Masterstudium Green Mobility bieten wir ein Studium an, das im Osten Österreichs einzigartig ist. Es deckt das gesamte Spektrum der Elektromobilität ab: eine technische Kernausrichtung, ergänzt um wirtschaftliche, ökologische, soziale und rechtliche Inhalte. Die Qualität der Masterarbeiten – viele in Zusammenarbeit mit Branchengrößen – spricht eine deutliche Sprache. Unsere Studierenden sind schon während ihres Studiums von Industrie und Gewerbe sehr nachgefragt.“
Nächster Halt: Zukunft
Dass junge Menschen für nachhaltige Technologien zu begeistern sind, haben die Phoenix-Contact-eYoungsters Lisa Picherer und Makena Brock auf der E-Mobil-Rallye eindrucksvoll bewiesen und wurden dafür nicht nur mit dem Gesamtsieg der WAVE TROPHY 2018 und Preisen für den besten Blog und das schönste Car-Design belohnt, sondern vor allem mit prägenden Erfahrungen in puncto Nachhaltigkeit, Zusammenhalt und Fortschritt. Wir gratulieren! (BO)
IM GESPRÄCH MIT
LISA PICHERER UND MAKENA BROCK
Warum habt ihr euch entschieden, an der WAVE Trophy 2018 teilzunehmen?
Weil wir beide gern Auto fahren und die Chance ergreifen wollten, einmal mit einem E-Auto weite und anspruchsvolle Strecken zurückzulegen, um eigene Erfahrungen damit zu sammeln.
Welche Erfahrungen habt ihr im Laufe der Rallye gesammelt?
Der Wave-Spirit wird sehr großgeschrieben, jeder hilft dem anderen, und Österreich ist einen Urlaub wert. Auch mit älteren Elektroautos (mit weniger Reichweite) kommt man mit guter Planung überall an, selbst wenn Berge zu überwinden sind.
Werdet ihr nächstes Jahr wieder dabei sein?
Leider nein, da wir von der Ausbildung als eYoungsters von Phoenix Contact unterwegs waren (dort kommt jedes Jahr ein neues Team von Azubis/dualen Studenten mit). Aber vielleicht sind wir in Zukunft einmal privat am Start.
INFO-BOX
PHOENIX CONTACT E-Mobility GmbH
Die im Jänner 2013 gegründete Phoenix Contact E-Mobility GmbH ist innerhalb der Phoenix-Contact-Gruppe das Kompetenzzentrum für Komponenten und Lösungen für die Elektromobilität. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung und Produktion von Komponenten für Ladeinfrastruktur (Ladekabel, Ladecontroller, softwarebasierte Applikationslösungen) und war maßgeblich an der Definition des CCS-Standards wie auch des High-Power-Charging-Systems (HPC-System) beteiligt. Die E-Mobility-Steuerungen von Phoenix Contact ermöglichen den Aufbau von Ladestationen nach aktuellen Normen und Standards. Für private, gewerbliche und öffentliche Nutzung stehen optimale Steuerungslösungen bereit.