Die Eplan-Plattform-Ausprägung „Preplanning“ für die Vorplanung wird von der Wasserkraftwirtschaft intensiv genutzt und kann auch die Planung für Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse unterstützen. © Eplan
Die Energiewende fängt schon im Engineering und in der Planung der Stromerzeugung und -verteilung an.
Der Softwareanbieter Eplan unterstützt mit seinen Lösungen dabei, die Prozesse effizienter und nicht zuletzt schneller zu gestalten.
Erneuerbare Energien, Klimaziele, Energiewende – die ganze Welt ist im Wandel, und insbesondere die Energiesysteme sind mit ganz neuen Ansprüchen konfrontiert. Dabei stehen wir erst am Anfang. Jetzt geht es darum, schnell die weiteren Schritte zu machen, die auf diesem Weg noch vor uns liegen. Um die notwendige Geschwindigkeit im Aus- und Umbau zu erreichen, braucht es auch neue Konzepte und clevere Lösungen, die effizientere Prozesse im Engineering ermöglichen. NEW BUSINESS hat sich darüber mit Martin Berger, Österreich-Geschäftsführer des Softwareanbieters Eplan, unterhalten.
Herr Berger, Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde. Das fängt bei der Stromerzeugung und -verteilung an und eigentlich schon dabei, wie die nötige Infrastruktur geplant und installiert wird, oder?
Absolut, Energieeffizienz ist heutzutage von entscheidender Bedeutung. Beginnend bei der Stromerzeugung und -verteilung umfasst das natürlich auch den Engineering-Prozess beziehungsweise später dann die Installation und Wartung der notwendigen Infrastruktur. Moderne Systeme und Technologien tragen dazu bei, die Effizienz weiter zu steigern. Bei der Verteilung geht es darum, Verluste zu minimieren und sicherzustellen, dass die Energie dort ankommt, wo sie benötigt wird. Insgesamt ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, der alle Aspekte der Energieversorgung berücksichtigt, um nachhaltige und effiziente Lösungen zu schaffen.
Wie geht es dann weiter? Was kommt nach der Stromverteilung?
Ein wichtiger Bestandteil ist sicherlich, die Energie die durch erneuerbare Systeme erzeugt werden konnte, zu speichern und beispielsweise in den Nachtstunden – keine Sonne bedeutet keine Produktion durch Photovoltaik – mittels Batteriespeicher oder Ähnlichem zur Verfügung zu stellen.
Elektrischer Strom wird in Zukunft durch Photovoltaik und Windenergie weiter an Bedeutung zulegen, Stichwort „Energiewende“. Dafür sind gewaltige Anstrengungen nötig. Was muss noch alles getan werden?
Die Energiewende ist ein komplexes, aber auch ehrgeiziges Unterfangen. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, muss in den nächsten Jahren noch einiges umgesetzt werden, beziehungsweise sind zahlreiche Maßnahmen erforderlich. Österreich beispielsweise hat das ambitionierte Ziel, bis 2030 den gesamten Stromverbrauch zu 100 Prozent aus Erneuerbaren zu decken (national bilanziell). Bis 2040 will Österreich klimaneutral sein. Teilweise gelingt das auch – an manchen Tagen, wenn die Bedingungen für Sonne, Wind und Wasser passen, produziert Österreich in vielen Region schon mehr grüne Energie, als verbraucht werden kann. Jedoch ist dies über das Jahr gerechnet noch nicht so.
Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, muss der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter vorangetrieben werden. Investitionen in neue Anlagen und Technologien ,aber auch die Optimierung bestehender Systeme stehen hier im Vordergrund. Aber auch die Netzinfrastruktur muss verbessert werden, beziehungsweise Speicher für Erneuerbare müssen ausgebaut oder geschaffen werden. Aber auch politische und regulatorische Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle.
Wie wird sich das bewältigen lassen?
Am Ende ist es ein komplexes Zusammenspiel von vielen Beteiligten wie beispielsweise Regierung, Unternehmen und auch den Verbrauchern.
Welchen Beitrag kann Eplan mit seinen Lösungen leisten?
Eplan kann einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten, indem es Herstellern und Betreibern von Energieanlagen effiziente Softwarelösungen bietet. Diese Lösungen unterstützen die Planung, Entwicklung von Anlagen zur Energieerzeugung und -verteilung. Eplan bietet Softwareprodukte, die das Engineering von Energieanlagen effizienter gestalten. Dies ist besonders wichtig angesichts der kurzen Innovationszyklen und des Kostendrucks, die durch die Dezentralisierung der Stromerzeugung entstehen.
Ein weiterer Vorteil ist die Nutzung des digitalen Zwillings. Ermöglicht wird ein virtueller Aufbau von Anlagen. Dies spart Zeit und Kosten. Diese Vorteile wirken sich dann auch im Betrieb von Anlagen aus. Durchgängige Systeme ermöglichen durchgängige Daten, die Stillstandszeiten vermeiden beziehungsweise verringern, Kosten sparen und die Anlagenbetreiber unterstützen.
Von wem wird Eplan in der Energiewirtschaft bereits eingesetzt, und welche Effizienzvorteile entstehen dadurch?
Energieversorger – PV, Wasser-, Wind-, Wärmekraft und so weiter – gehören genauso zu unseren Kunden wie Netzbetreiber. Wir setzen auf Standards und Digitalisierung, das heißt Datendurchgängigkeit durch den gesamten Prozess. Mit dieser Philosophie geht es einfach zügiger voran: Anlagen werden standardisiert und modularer. All dies führt zu einer Effizienzsteigerung im Engineeringprozess und einem nachhaltigen Servicebetrieb.
Wie sieht es bei Eplan selbst aus in Sachen nachhaltiger Energie, bei der eigenen Versorgung? Ist das Teil der Unternehmensstrategie?
Natürlich wollen wir als Eplan auch hier Akzente setzen. Schon beim Einzug in unser neues Firmengebäude vor fünf Jahren haben wir darauf geachtet, dass wir diesen Anforderungen gerecht werden. Moderne Steuerungen, klimafreundliche Technologie sowie umweltfreundliches Verhalten aller unserer Mitarbeiter sind uns sehr wichtig. Wir gehören ja zur Unternehmensgruppe Friedhelm Loh Group, wo Energieeffizienz und Klimaneutralität ein fester Bestandteil der zukünftigen Strategie ist. (RNF)
www.eplan.at/energie