Die AK Oberösterreich warnt, dass das Zwischenparken von Beschäftigten beim AMS, wie beispielsweise am Bau und in der Hotellerie außerhalb der Saison, eine Armutsfalle ist. "Die Beschäftigten erleiden dadurch einen massiven Einkommensverlust, weil das Arbeitslosengeld nur 55 Prozent des Nettoeinkommens beträgt", kritisiert AKOÖ-Präsident Andreas Stangl. Eine Studie des WIFO im Auftrag der AKOÖ zeige, dass rund 14 Prozent der Arbeitslosen beim AMS geparkt sind.

Stangl sieht auch eine massive Ungerechtigkeit im System. "Während Beschäftigte, die kündigen oder eine einvernehmliche Auflösung anstreben, eine vierwöchige Sperre beim AMS in Kauf nehmen müssen, bleiben Unternehmen, die "zwischenparken", ohne entsprechende Konsequenzen. Diese Praxis spart Personalkosten auf Kosten der Allgemeinheit, ohne dass Unternehmen sich an den dadurch entstehenden Kosten beteiligen", so der Vorwurf.

Kosten von bis zu 700 Mio. Euro jährlich

Das Zwischenparken verursache jährlich Kosten von 600 bis 700 Mio. Euro. Diese fallen für Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Sozialversicherungsbeiträge an, die das AMS für die Arbeitssuchenden abführen muss, verweist die AK auf die WIFO-Studie. "Statt Erwerbseinkommen gibt es für die Betroffenen nur Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe, der Betrieb erspart sich dadurch in dieser Zeit sämtliche Personalkosten und muss dafür keinerlei Beiträge als Ausgleich an das AMS zahlen", ärgert sich Stangl.

Insbesondere Leiharbeitsfirmen hat er dabei im Fokus, hier gehörte das Zwischenparken "offensichtlich zum Geschäftsmodell". "Gewinne werden privatisiert, die Kosten trägt die Allgemeinheit", so der AKOÖ-Präsident.

(APA)