Andritz macht aus Klärschlamm Dünger für Bauern © APA - Austria Presse Agentur
Der Grazer Technologiekonzern Andritz hat einen Großauftrag aus Deutschland an Land gezogen. Für einen niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag wird im Auftrag der RBB KSVA Vermögensgesellschaft eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage am Gelände der Müllverbrennungsanlage Böblingen errichtet, wie Andritz am Mittwoch mitteilte. Die Steirer liefern die komplette Anlagentechnik für Annahme, Transport, Trocknung sowie Verbrennung des Klärschlamms.
Zum Lieferumfang gehörten außerdem eine mehrstufige Rauchgasreinigung, Wärmepumpen, eine Dampfturbine mit Generator, der Wasser-Dampf-Kreislauf sowie weitere Nebenanlagen. Die Anlage werde mit einer Kapazität von 36.000 Tonnen Trockensubstanz pro Jahr Klärschlämme aus über 70 Kommunen und Zweckverbänden in Baden-Württemberg thermisch verwerten.
Aus Klärschlamm wird Phosphor
Bei der Monoverbrennung von Klärschlamm entstehe eine Asche, aus der Phosphor zurückgewonnen und für die Düngemittelproduktion recycelt werden kann. Dies unterstütze die Kreislaufwirtschaft und verhindert gleichzeitig eine Bodenbelastung durch Schadstoffe im Klärschlamm. Der bei der Verbrennung erzeugte Dampf wird zur Stromerzeugung für das öffentliche Netz genutzt. Die Anlage soll im November 2028 den Betrieb aufnehmen.