Die AK fürchtet, dass es 2021 deutlich mehr Delogierungen geben könnte © APA - Austria Presse Agentur

Ende März läuft die Frist für die Rückzahlung von im vergangenen Jahr gestundeten Wohnungsmieten aus. Die Arbeiterkammer (AK) fürchtet, dass ab dann zahlungsschwache Mieter vermehrt in finanzielle Not geraten werden und fordert deshalb einen Hilfsfonds, der die Mietzinsen ganz oder teilweise übernehmen soll. Im heurigen Jahr könnten die Mietschulden heimischer Haushalte auf mehr als 83 Mio. Euro ansteigen, schätzt die AK.

Im Frühling des vergangenen Jahres wurde im Coronagesetz die Möglichkeit geschaffen, die Mieten für April, Mai und Juni erst Ende 2020 - zuzüglich vier Prozent Zinsen - zurückzuzahlen. Die Frist wurde im Dezember verlängert und gilt aktuell bis Ende März.

"Im April kommt die Keule - dann müssen MieterInnen bis zu vier Monatsmieten zahlen. Und stunden heißt auch, zu den gestundeten Monatsmieten kommen vier Prozent Zinsen dazu, plus die laufende Miete," so AK-Wohnexperte Thomas Ritt am Montag in einer Aussendung.

Laut Schätzungen der AK könnten heuer 48.800 Kündigungen und Räumungsklagen drohen, 17.000 könnten außerdem aus ihrer Wohnung delogiert werden. Das wäre eine Verdoppelung der Delogierungen im Vergleich zum Vorjahr.

Die Mietschulden für 48.800 Haushalte könnten sich zudem auf mehr als 83 Mio. Euro belaufen. Gleichzeitig hieße es aus der Immobilienbranche, dass es keine Krise gebe und die Einnahmen würden sprudeln, kritisierte Ritt. Österreichweit seien die Mieterträge 2020 deutlich gestiegen, so die AK.