Microsoft macht die Börse nervös © APA - Austria Presse Agentur

Das Cloud-Geschäft von Microsoft ist zuletzt langsamer als erwartet gewachsen. Die Wall Street macht das nach Milliarden-Investitionen in Künstliche Intelligenz nervös: Sie schickte die Aktie des Software-Riesen im nachbörslichen Handel auf Talfahrt. Microsoft meldete für das vergangene Quartal einen Zuwachs der Cloud-Erlöse um 29 Prozent. Marktexperten hatten gut 30 Prozent erwartet - und im Vierteljahr davor lag der Wert noch bei 31 Prozent.

Die Börse reagiert empfindlich selbst auf solche leichten Differenzen, da Microsoft ein Vorreiter im Geschäft mit Cloud-Diensten und insbesondere Künstlicher Intelligenz ist. Der Konzern schloss einen teuren Pakt mit dem ChatGPT-Erfinder OpenAI und integriert dessen Technologie in alle seine Produkte. Der Zugang zu KI-Funktionen wird dabei im Abo-Modell verkauft. Zudem baut Microsoft teure neue Rechenzentren. Investoren wollen nun sehen, dass die milliardenschweren KI-Investitionen Früchte tragen.

Microsofts Finanzchefin Amy Hood sagte in einer Telefonkonferenz, das Cloud-Wachstum werde sich im laufenden Quartal weiter verlangsamen, aber im nächsten Kalenderjahr wieder Fahrt aufnehmen. Konzernchef Satya Nadella betonte, dass die Zahl beruflicher Nutzer von Microsofts KI-Funktionen unter dem Namen Copilot sich binnen drei Monaten verdoppelt habe.

Zugleich führte Microsoft acht Prozentpunkte des jüngsten Cloud-Zuwachses auf das KI-Geschäft zurück. Im Quartal davor waren es noch sieben Prozentpunkte gewesen. Das alles stimmte die Investoren wieder etwas versöhnlicher: Nach einem anfänglichen Minus von mehr als sieben Prozent schloss die Microsoft-Aktie den nachbörslichen Handel am Dienstag mit einem Abschlag von 2,76 Prozent ab.

Bei anderen Kennzahlen übertraf der Windows-Konzern die Markterwartungen. So wuchs der Quartalsumsatz im Jahresvergleich um gut 15 Prozent auf 64,7 Milliarden Dollar (59,77 Mrd. Euro). Analysten hatten im Schnitt mit 64,5 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn stieg von 20,08 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 22,04 Milliarden Dollar.