Deutsche und heimische Händler hoffen auf weihnachtlichen Umsatzschub © APA - Austria Presse Agentur
Im deutschen Einzelhandel kommt das für die Branche so wichtige Weihnachtsgeschäft kaum in Schwung. Die vergangene Woche vor dem zweiten Advent sei ähnlich durchwachsen gewesen wie schon die Woche davor, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth vom Branchenverband HDE am Sonntag. "Das Weihnachtsgeschäft nimmt bisher nur langsam Fahrt auf." In Österreich zeigte sich der heimische Handelsverband zufrieden mit den bisherigen Advent-Einkaufssamstagen.
Laut einer Blitzumfrage des österreichischen Handelsverbandes ist auch das zweite Adventwochenende für den heimischen Handel "viel besser gelaufen als erwartet". Im Schnitt sei die Kundenfrequenz in den heimischen Shoppingzentren und Einkaufsstraßen um bis zu 20 Prozent höher als im Vorjahr, hieß es in einer Stellungnahme des Handelsverbands am Samstagabend. "An das sensationelle erste Adventwochenende, das heuer mit dem Black Friday zusammengefallen ist, konnten wir nicht ganz anschließen - aber auch der zweite Einkaufssamstag war top", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer Aussendung am Sonntag. Vor allem in der Wiener City sei der Besucherandrang riesig. "In vielen Bezirkshauptstädten haben die Kunden ihren Weihnachtseinkauf mit einem Adventmarktbesuch kombiniert" , so Will .
In Nieder- und Oberösterreich hat sich der Einzelhandel mit dem zweiten Einkaufssamstag vor Weihnachten zufrieden gezeigt. In der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf (Bezirk Mödling) herrschte laut General Manager Zsolt Juhasz ähnlich hoher Kundenandrang wie am ersten Adventwochenende. Karl Ungersbäck, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer NÖ, berichtete von einer "durchaus guten Frequenz". Auch viele Christkindlmärkte waren gut besucht.
Enttäuschende Umsatzentwicklung im deutschen Schuh- und Modehandel
Wie eine aktuelle Trendumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 318 Firmen zeigt, sehen Händlerinnen und Händler keine spürbare Verbesserung. Nach HDE-Schätzung wurden in der Woche vor dem zweiten Advent im Einzelhandel insgesamt 14 Mrd. Euro umgesetzt. Vor allem Unternehmen in den Bereichen Drogerie und Kosmetik sowie der Buch-, Technik- und Lebensmittelhandel sind laut Umfrage mit der zweiten Adventswoche zufrieden. Enttäuscht zeige sich hingegen der Schuh- und Bekleidungshandel, der die gegenüber der Vorwoche schwächere Entwicklung in den Innenstadtlagen zu spüren bekam. Viele Kundinnen und Kunden zog es in den vergangenen Tagen demnach besonders in die städtischen Vororte und Stadtteilzentren. "Je nach Handelsbranche und Standort ergibt sich auch in dieser Woche ein sehr gemischtes Bild."
Mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts sei nur rund ein Viertel der befragten Unternehmen zufrieden, hieß es weiter. Das gelte vor allem für größere Betriebe. Für das diesjährige Weihnachtsgeschäft im November und Dezember rechnet der Einzelhandel insgesamt mit 121,4 Mrd. Euro Umsatz - dies wären 1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.