Der Großteil der österreichischen Unternehmen hat bereits Maßnahmen ergriffen, um ihren Treibhausgasausstoß zu reduzieren und die Folgen des Klimawandels in den Griff zu bekommen, wie aus einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB) hervorgeht. Im EU-Vergleich stehen die heimischen Unternehmen durchaus gut da - nicht nur im Bereich Umweltschutz. Auch wirtschaftlich schneiden sie im EU-Vergleich gut ab.
Bereits 94 Prozent der befragten österreichischen Unternehmen verringerten ihre Emissionen durch Abfallvermeidung, Recycling oder durch Energieeinsparung, geht aus dem Länderbericht der EIB hervor. Wobei 69 Prozent der befragten Unternehmen angaben, von den Risiken des Klimawandels betroffen zu sein.
Und etwa 60 Prozent der Unternehmen bauten ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den physischen Risiken des Klimawandels aus. Und etwa ebenso viele investierten in die Verbesserung der Energieeffizienz. Aber auch Innovation und Digitalisierung führten die Unternehmen als wichtige Quelle für die Wettbewerbsfähigkeit an. Fast zwei Fünftel der Investitionen flossen im Schnitt in Forschung & Entwicklung, Software, IT, Ausbildung und Organisation. Während in Österreich 83 Prozent der Unternehmen digitale Technologien nützen, sind es im EU-Durchschnitt 74 Prozent.
Ersatzinvestitionen statt Erweiterungen
Zwar zeigten sich 80 Prozent der Unternehmen mit ihren Investitionen zufrieden, aber 12 Prozent sahen eine Investitionslücke. Auf Sicht von drei Jahren gingen die befragten Unternehmen eher von Ersatzinvestitionen aus als von Kapazitätserweiterungen.
Weniger Sorgen machten sich die Unternehmen im Vorjahr hingegen über eine mögliche Unterbrechung der Lieferketten. Die Einhaltung neuer Vorschriften und Standards oder Zertifizierungen und logistische Herausforderungen stellten für die österreichischen Unternehmen die wichtigsten handelsbezogenen Herausforderungen dar. Aber auch das wirtschaftliche Umfeld sowie die hohen Energiekosten bereiteten den Unternehmen Sorge.
Bürokratische Hürden
Regulatorische Unterschiede in den einzelnen EU-Ländern wurden von den Unternehmen als Hemmschuh gesehen. Denn etwa 60 Prozent der exportierenden Unternehmen gaben an, je nach Lieferland unterschiedliche Normen und Verbraucherschutzvorschriften einhalten zu müssen. Dementsprechend gaben 84 Prozent der befragten Unternehmen an, Mitarbeiter für die Einhaltung der Vorschriften zu beschäftigen. Und fast ein Fünftel der Unternehmen gab an, dass mehr als 10 Prozent der Mitarbeiter mit der Einhaltung von Vorschriften und Normen befasst sind.
Insgesamt schnitt die österreichische Wirtschaft im EU-Vergleich durchaus positiv ab, ergab der EIB-Bericht, für den rund 13.000 Unternehmen in der EU sowie eine Stichprobe aus den USA herangezogen wurden: Demnach gaben 77 Prozent der Unternehmen an, im internationalen Handel tätig zu sein. Im EU-Schnitt lag dieser Wert bei 66 Prozent. Und der Anteil der österreichischen Unternehmen mit Finanzierungsengpässen lag unter dem EU-Durchschnitt.
(APA)