Neue Wafer-Fertigungsanlage wir in Unterpremstätten bei Graz errichtet © APA - Austria Presse Agentur

Die EU-Kommission gibt einer 227-Mio.-Euro-Förderung der Republik Österreich für den Halbleiter-Hersteller ams-Osram in Premstätten bei Graz ihre Zustimmung. Damit soll eine neue und hochmoderne Wafer-Produktionsstätte errichtet werden. Das Vorhaben war in groben Zügen Mitte Mai vorigen Jahres von ams-Osram bekanntgegeben worden. Über die Fertigungsanlage sollen mittelfristig bis zu 250 Jobs geschaffen bzw. abgesichert werden.

Laut EU-Kommission soll damit auch Europas Sicherheit in Sachen Versorgung, Resilienz und technologischer Autonomie bei Halbleiter-Technologien gestärkt werden, wie am Montag in Brüssel bekanntgegeben wurde. Dies geschehe in Übereinstimmung mit dem European Chips Act (ECA). Die Republik Österreich hatte die EU-Kommission in Kenntnis gesetzt, ams-Osram bei der Produktion zu unterstützen. Die Wafer sollen in Chips in u. a. den Bereichen Automotive, Industrie und Medizin bzw. Consumer-Handhelds Anwendung finden. Die Produktionslinie soll ihre volle Kapazität 2030 erreichen und wird die erste ihrer Art in Europa in CMOS-Technologie in integrierten Fertigungsanlage sein. Dabei werden u. a. "Grad 0"-qualifizierte Automotive-Produkte hergestellt. Der Anwendungsbereich dabei ist für Temperaturen zwischen minus 40 bis plus 150 Grad Celsius vorgesehen.

Das Werk soll laut Kommission auch für andere Halbleiter-Firmen offenstehen, die ihre eigenen Chips entwickeln bzw. produzieren wollen. Das Investitionsvolumen könnte bis zu 1,4 Mrd. Euro ausmachen. Die Beihilfe stelle laut der Kommission einen Anreizeffekt dar, da ohne öffentliche Unterstützung nicht in Europa investiert werden würde. Weiters habe ams-Osram zugestimmt, mit der Republik Österreich potenzielle Gewinne, die die aktuellen Erwartungen übertreffen, zu teilen. Auch im Sinne der Versorgungssicherheit werde eine integrierte Fertigungsanlage geschaffen, die im Falle eines Versorgungsengpasses in Europa vorrangige Aufträge ausführen werde, wie im EU-Chips-Gesetz festgelegt.