Die Mieten stiegen im Schnitt um 7,2 Prozent © APA - Austria Presse Agentur

Die Inflation in Österreich ist weiter rückläufig. Im Juni sank sie auf 3,0 Prozent, nach revidiert 3,3 Prozent im Mai - der niedrigste Wert seit Juli 2021, gab die Statistik Austria am Mittwoch bekannt. Größter Treiber der Inflation sind derzeit die Preise in Restaurants und Hotels, die gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent stiegen. Einen Rückgang gab es bei Energie mit Ausnahme von Strom und Öl. Entspannung gab es auch bei den Lebensmitteln.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich gegenüber Juni 2023 durchschnittlich um 1,7 Prozent und damit deutlich weniger stark als noch im Mai mit 2,8 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren Nahrungsmittel, die im Juni um moderate 1,1 Prozent zulegten, nachdem sie im Mai noch um 2,7 Prozent teurer geworden waren. Der Preisdruck nahm insbesondere bei Fleisch und Gemüse ab. Obst hingegen verbilligte sich sogar um 4,2 Prozent und Milch, Käse und Eier wurden insgesamt um 0,9 Prozent günstiger. Alkoholfreie Getränke hingegen verteuerten sich um 6,1 Prozent.

Selbst beim größten Preistreiber, der Gastronomie und Hotellerie, fiel die Teuerung im Juni weniger stark aus als noch im Mai. Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie erhöhten sich durchschnittlich um 2,5 Prozent und damit etwa gleich stark wie im Mai. Während die Mieten um 7,2 Prozent stiegen, verbilligte sich Haushaltsenergie um 5,3 Prozent. Der Preis für Gas sank um 16,5 Prozent, jener der Fernwärme um 16,6 Prozent und feste Brennstoffe um 13,8 Prozent. Strom hingegen verteuerte sich im Jahresabstand um 5,1 Prozent. Versicherungen, die in der Regel indexiert sind, kosteten um 7,5 Prozent mehr.

Im Verkehrsbereich stiegen die Preise um 2,0 Prozent. Hauptverantwortlich dafür war die Preisentwicklung von Benzin und Diesel, die um 4,0 Prozent teurer waren als im Juni 2023. Für Reparaturen privater Verkehrsmittel zahlte man um 7,2 Prozent mehr. Für Flugtickets stiegen die Preise um 12,2 Prozent und für neue Kraftwagen um 2,1 Prozent. Günstiger wurden gebrauchte Kraftwagen, nämlich um 7,3 Prozent.

Die EU-weit harmonisierte Inflationsrate (HVPI) betrug 3,1 Prozent und ist damit etwas höher als jene des Verbraucherpreisindex (VPI).

Am stärksten stieg der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) in Belgien mit 5,4 Prozent und in Rumänien mit 5,3 Prozent. In Österreich war die Inflation mit 3,1 Prozent am achthöchsten, in Deutschland lag sie bei 2,5 Prozent. Am niedrigsten war die Teuerungsrate in Italien mit plus 0,9 Prozent und Finnland mit plus 0,5 Prozent.

Die Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ machten die türkis-grüne Regierung für die hohe Inflation verantwortlich, die FPÖ zusätzlich noch die Sanktionen gegen Russland. Für Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) wiederum zeigt der Rückgang, dass die Maßnahmen der Regierung wirken.