Die chinesische Führung will Insidern zufolge im kommenden Jahr staatliche Sonderanleihen in Rekordhöhe ausgeben. Mit drei Billionen Yuan (umgerechnet 411 Milliarden Dollar) hätten sie das höchste Volumen aller Zeiten, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen. In diesem Jahr hatten die Staatsanleihen ein Volumen von einer Billion Yuan.
Chinas Regierung bemüht sich, mit solchen Anreizen die seit geraumer Zeit schwächelnde Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wieder anzukurbeln. Befürchtet werden zudem massive Auswirkungen, wenn der designierte US-Präsident Donald Trump wie angekündigt die Einfuhrzölle auf chinesische Waren deutlich erhöht. Trumps Amtseinführung ist für den 20. Jänner vorgesehen.
Die Erlöse aus den Sonderanleihen sollen unter anderem zur Ankurbelung des Konsums durch Subventionsprogramme, zur Modernisierung der Unternehmensausrüstung und zur Finanzierung von Investitionen in innovationsgetriebene fortschrittliche Sektoren eingesetzt werden, sagten die Insider. Sie haben Kenntnis von den Beratungen über die Pläne, wollen aber ihre Namen nicht veröffentlicht sehen.
Das Informationsbüro des Staatsrats, das im Auftrag der Regierung, des Finanzministeriums und der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) Medienanfragen bearbeitet, antwortete nicht sofort auf eine Bitte von Reuters um einen Kommentar. Nach Bekanntwerden der Pläne stiegen die Renditen der 10-jährigen chinesischen und 30-jährigen chinesischen Staatsanleihen um einen bzw. zwei Basispunkte.
Die für das nächste Jahr vorgesehene Ausgabe spezieller Staatsanleihen unterstreicht die Bereitschaft der Regierung, sich noch stärker zu verschulden. Die geplante Emission übertreffe die Markterwartungen, sagte Tommy Xie, Leiter der Asien-Makroforschung bei der OCBC Bank. "Da darüber hinaus die Zentralregierung die einzige Institution ist, die über eine nennenswerte Kapazität für eine zusätzliche Fremdkapitalaufnahme verfügt, wird jede Anleiheemission auf zentraler Ebene als positive Entwicklung wahrgenommen, die wahrscheinlich das Wachstum zusätzlich unterstützen wird."
(APA)