Stimmung in allen Wirtschaftssektoren verbessert © APA - Austria Presse Agentur

Mit der österreichischen Wirtschaft geht es weiter bergauf, das Tempo der Erholung gewinnt langsam an Fahrt. Zu diesem Ergebnis kommen die Ökonomen der UniCredit Bank Austria in einer aktuellen Analyse. Demnach stieg der Konjunkturindikator der Bank im Mai auf minus 2,0 Punkte, das entspricht dem höchsten Wert seit einem Jahr, wie das Geldhaus am Montag mitteilte. Die Stimmung verbesserte sich demnach in allen Wirtschaftssektoren, auch das Exportumfeld hellte sich weiter auf.

Vor dem Hintergrund einer gut angelaufenen Tourismussaison und einer Stabilisierung der Einzelhandelsumsätze habe sich die Geschäftseinschätzung im Dienstleistungssektor spürbar verbessert, schreiben die Ökonomen. Auch im Baugewerbe und in der heimischen Industrie habe sich die Stimmung weiter aufgehellt. Das günstigere Exportumfeld wirkte sich positiv auf die Konjunkturerwartungen der heimischen Industrie aus. Angesichts der nach wie vor schwachen Auftragslage und der hohen Energie- und Personalkosten blieben die Aussichten jedoch immer noch gedämpft.

Trotz des jüngsten Anstiegs der Arbeitslosenzahlen beurteilen die Ökonomen die Lage am Arbeitsmarkt als "relativ stabil". "Der leichte Aufwärtstrend der Arbeitslosenquote wird sich in den kommenden Monaten noch fortsetzen", erwartet Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. "Rund um den Jahreswechsel sollte sich die bessere Konjunkturentwicklung jedoch stabilisierend auswirken und im kommenden Jahr einen Rückgang der Arbeitslosigkeit ermöglichen." Hinsichtlich der Inflation erwarte man einen weiteren Rückgang über den Sommer, vor allem bedingt durch die Weitergabe niedrigerer Großhandelspreise bei Strom und Gas an die Haushalte.

Für 2024 rechnen die Experten mit einem Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent, für das kommende Jahr mit einem Plus von 1,5 Prozent. Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni eingeleitete Trendwende in der Geldpolitik dürfte sich ab 2025 positiv auf eine Belebung der Investitionen auswirken, wovon dann insbesondere die heimische Industrie und die Bauwirtschaft profitieren dürften. Die Ökonomen erwarten weitere Zinssenkungen der EZB um jeweils 25 Basispunkte im September und Dezember.