Steuerpflicht auf ausländische Krypto-Konten wird durchgesetzt © APA - Austria Presse Agentur
Ab Jänner müssen auch ausländische Krypto-Börsen Daten ihrer Kunden an die Finanz melden. Inländische Plattformen führen die 27,5-prozentige Kapitalertragssteuer (KESt) auf Kryptoeinkünfte seit 2024 direkt an das Finanzamt ab. Nutzer ausländischer Plattformen sind aber auch verpflichtet, diese Steuer zu zahlen. Sollten Sie es bisher nicht getan haben, sind sie gut beraten mit einer Selbstanzeige drohenden hohen Strafen zuvorzukommen, empfiehlt die Beratungsfirma PwC.
Alle österreichischen Steuerzahler sind seit 2024 verpflichtet, im Ausland erwirtschaftete Krypto-Gewinne der Finanz zu melden. "Diverse Studien zeigen, dass ein Großteil der Anleger:innen diesen Verpflichtungen nicht nachkommt", heißt es in einer Aussendung von PwC Österreich. "Da mit dem internationalen Datenaustausch das Entdeckungsrisiko deutlich steigen wird, ist bisher säumigen Anleger:innen anzuraten, ihre nicht ordnungsgemäß versteuerten Einkünfte aus Kryptowährungen schnellstmöglich durch eine Selbstanzeige nachzuversteuern." Selbstanzeigen sind nur strafbefreiend, bevor die Behörden aktiv werden, erinnert PwC.
EU- und OECD-Vorgabe wird umgesetzt
Im Rahmen des Maßnahmenpakets zur Betrugsbekämpfung hat die Regierung am Donnerstag auch ihren Gesetzesvorschlag zum "Krypto-Meldepflichtgesetz" veröffentlicht. Es bringt die Umsetzung von Vorgaben der OECD und der EU, wonach Krypto-Plattformen länderübergreifend ab 1. Jänner 2026 Name, Adresse und die Steueridentifikationsnummer sowie die durchgeführten Kryptotransaktionen an die Steuerbehörden zu melden haben. Die Übermittlung der Informationen findet erstmals Anfang 2027 statt. Den Rahmen hat die OECD im sogenannten Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) festgelegt, die EU-Amtshilferichtlinie (DAC 8) verpflichtet alle EU-Länder zur Anwendung. Laut PwC haben mittlerweile mehr als 40 Drittstaaten ihre Teilnahme zugesagt, die Wirkung geht also weit über die EU-Länder hinaus.
Für Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) ist die damit verbundene Durchsetzung der Besteuerung von Krypto-Einkommen im Ausland "eine Frage der Gerechtigkeit". "Ich kann nicht den Sparerinnen und Sparern erklären, dass sie für ihre Erträge Steuern bezahlen und jemand, der mit Kryptowährungen bei ausländische Kryptobörsen Gewinne erzielt, das womöglich nicht tut", kommentiert er das Gesetz. "Alle europäischen Länder haben diese Herausforderung und wir werden hier sehr gut zusammenarbeiten, weil es hier um die Gefahr von Steuerhinterziehung geht, die wir beenden wollen."