Österreichs Außenhandel hat im Vorjahr einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Die Exporte gingen um 2,9 Prozent zurück, die Importe sanken um 4,9 Prozent. Dadurch dürfte die Warenhandelsbilanz zum ersten Mal seit 2007 positiv sein, teilte der "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft" (FIW) am Freitag mit. Für 2025 und 2026 stehen Steigerungen bei den realen Gesamtexporten um 1,4 bzw. 2,3 Prozent Steigerungen bei den Importen um 1,7 bzw. 2,3 Prozent entgegen.

Fiel der Gesamtexport von Waren und Dienstleistungen um 2,9 Prozent, so gingen die reinen Warenexporte laut aktuellen Prognosen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) real - also preisbereinigt - um 4,5 Prozent zurück. Hauptursachen waren die Industrierezession in Europa und hier vor allem die schwache Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Der Bereich Dienstleistungen war mit einem Plus von 0,9 Prozent hingegen robust - nicht zuletzt dank eines starken Tourismusexports. Aber auch Transportdienstleistungen und Unternehmensdienstleistungen trugen dazu bei. Die Gesamtimporte verringerten sich im Vorjahr um 2,5 Prozent. Dem Minus von 4,9 Prozent bei reinen Warenimporten stand ein Plus von 3,4 Prozent bei den Dienstleistungen gegenüber.

Handelsbilanzüberschuss von rund 3 Mrd. Euro

In den ersten drei Quartalen verbesserte sich die Handelsbilanz daher laut vorläufigen Daten um 8,6 Mrd. Euro. Damit wies Österreich einen Überschuss von 3,5 Mrd. Euro aus. In den ersten elf Monaten des Vorjahres erzielte Österreich einen Überschuss von rund 3 Mrd. Euro, geht aus den vorläufigen Zahlen der Statistik Austria hervor.

Die Prognosen für heuer und das nächste Jahr sind jedoch mit Unsicherheiten behaftet: Die größten Risiken für die Prognose ergeben sich aus den notwendigen Budgetkonsolidierungen in den wichtigsten europäischen Volkswirtschaften und deren Auswirkungen auf die Konjunktur in Europa. Aber auch die Maßnahmen des neuen US-Präsidenten Donald Trump sorgen für Unsicherheit.

(APA)