Die Kooperation der OMV mit der Gazprom war weitreichender als geplant © APA - Austria Presse Agentur
Der umstrittene und mittlerweile aufgekündigte Gasliefervertrag der OMV mit der russischen Gazprom aus dem Jahr 2018 wäre bei Nichtkündigung sogar bis 2045 gelaufen. Für ein Ende 2040 hätte eine der beiden Vertragsparteien bis Ende 2037 kündigen müssen, berichtete der "Standard" (Freitag-Ausgabe). Teil des Vertrages war demnach auch eine Erhöhung der Liefermengen.
Laut "Standard" wurden am 5. Juni 2018 zwischen dem teilstaatlichen österreichischen und dem staatlichen russischen Konzern zunächst die Kernpunkte fixiert - wobei vereinbart war, dass der Vertrag bis 2045 läuft, wenn er nicht 36 Monate vor Ablauf, also Ende 2037, gekündigt wird.
Einigung auf höhere Liefermengen
Damals lagen bereits mehrere Gesprächsrunden in St. Petersburg und Wien hinter den Verhandlern, und es gab auch schon eine Einigung auf die Vertragsänderungen, vorbehaltlich der Zustimmung des Managements. Im Vergleich zu 2018 sollte das Liefervolumen um 11,6 Terawattstunden pro Jahr steigen, die Take-or-Pay-Rate (das bedeutet in diesem Fall, dass die OMV auch zahlen muss, wenn sie das Erdgas nicht nimmt) sollte 96 Prozent betragen und die Preise sollten mit einem Maximalaufschlag versehen werden.
Dieser neue Preis sollte bis Ende 2021 gelten, spätestens im Juli 2021 sollten Verhandlungen für die weitere Preisgestaltung aufgenommen werden. Ohne Einigung sollten ab 2022 wieder die Preise der Zeit vor der Vertragsverlängerung gelten, die OMV hätte ihre jährliche Abnahmemenge wieder verringern dürfen. Zudem wurde vereinbart, dass für die Jahre 2019 bis 2028, 2029 bis 2038 und 2039 bis 2040 jeder Vertragspartner einen Antrag auf Preisanpassung stellen kann.
Am 5. Juni 2018 wurde demnach vereinbart, dass die konkreten Gaspreise bis Ende 2018 fixiert werden - und das geschah dann auch bis November 2018, wie Unterlagen belegen würden. Alle anderen Vertragsinhalte sollen unverändert geblieben sein.