Der österreichische Fahrradhersteller Simplon strukturiert sich nach schwierigen Jahren um. In Timisoara in Rumänien wird mit einem Assembling-Partner (IKO Sportartikel) Anfang 2026 ein weiterer Fertigungsstandort eröffnet, so das Unternehmen am Montag in einer Aussendung. Gleichzeitig wird allerdings am Stammsitz in Hard in Vorarlberg bis zu jede fünfte Stelle gestrichen.

Das 1961 am Bodensee gegründete Unternehmen, das im Premiumsegment tätig ist und vier von fünf Fahrrädern exportiert, sei nach der Sanierung wieder auf Expansionskurs, hieß es. "Mit dem Aufbau einer zweiten Produktion sichert die Traditionsmarke ihren Standort in Vorarlberg langfristig ab", erklärte CEO Christoph Mannel den Spagat: Das "technologische und kreative Herzstück" bleibe weiterhin in Vorarlberg angesiedelt, wo "ein beachtlicher Teil der Gesamtmenge an Fahrrädern, vor allem die individuell konfigurierten Custom Bikes, hergestellt werden".

Bis zu ein Fünftel der Arbeitsplätze in Hard fällt weg

Gegen Ende der mehrseitigen Firmenaussendung kommt die schlechte Nachricht: "Die wirtschaftlich notwendige Grundauslastung der zusätzlichen Fertigungslinie in Rumänien macht dennoch eine Umstrukturierung im Stammwerk Hard erforderlich. Bis zu ein Fünftel der 110 Arbeitsplätze in Vorarlberg fällt damit weg."

Zuvor habe Simplon auch den Ausbau der Fertigung direkt in Vorarlberg geprüft. Eine monatelange, intensive Suche nach erforderlichen, zusätzlichen Fachkräften in Vorarlberg und den umliegenden Regionen sei jedoch erfolglos geblieben. "Ohne Fachkräfte können wir nicht expandieren (...) Gleichzeitig halten wir in Hard die Tür offen: Wenn die Nachfrage nach individuell konfigurierten Rädern weiter steigt und wir qualifizierte Mitarbeiter finden, stocken wir das Team im Stammwerk wieder auf", betonte Mannel, der beim zukünftigen Fertigungspartner IKO Sportartikel "das hohe Qualitätsniveau" ebenso hervorhob wie die "keine zwei Flugstunden" zwischen den Werken. "Dadurch können wir auch weiterhin kurze, resiliente und ressourcenschonende Lieferketten garantieren und die stetige Qualitätskontrolle in den bewährten Händen unseres Kernteams behalten."

(APA)