Wirbel in der Landwirtschaftskammer Salzburg: Der Kammerdirektor und eine langjährige Mitarbeiterin sind entlassen worden, eine Anzeige wurde erstattet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, bestätigte eine Sprecherin den "Salzburger Nachrichten" (Samstag-Ausgabe). Aufgrund von Vorwürfen in einer anonymen E-Mail sei der Kammerdirektor - er wäre am 31. August in Pension gegangen - erst dienstfrei gestellt und nun fristlos entlassen worden.

Bei Nachforschungen aufgrund der E-Mail sei man auf finanzielle Ungereimtheiten gestoßen, so die SN. "Das Dienstverhältnis ist beendet. Die Polizei ist informiert. Jetzt ist die Justiz am Zug", heißt es in der knappen offiziellen Stellungnahme der Kammer. Mehr könne und wolle man zu der Causa nicht sagen.

Staatsanwaltschaft: Vermögensverfügungen zum Nachteil der Kammer

"Wir haben nach dem Einlangen einer Anzeige gegen zwei Personen bzw. Angestellte der Landwirtschaftskammer ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die beiden betreffenden Personen werden nunmehr als Beschuldigte geführt. Gegen eine Person wird wegen Verdachts der Untreue ermittelt. Es geht um Vermögensverfügungen, die zum Nachteil der Landwirtschaftskammer Salzburg getroffen worden sind. Im Fall der zweiten Person wird ermittelt, ob sie involviert war", zitiert die Zeitung Staatsanwaltschaftssprecherin Ricarda Eder.

Der Entlassene war seit 27 Jahren Kammerdirektor. Die LK Salzburg habe finanziell zu kämpfen. Das Land Salzburg habe etliche hoheitliche Aufgaben an die Landwirtschaftskammer übertragen, kontrolliert wird von dem für Land- und Forstwirtschaft zuständigen Regierungsmitglied - aktuell ÖVP-Landesrat Josef Schwaiger. Er bzw. ein von ihm entsendeter Vertreter ist zu allen Sitzungen der Vollversammlung und des Vorstandes eingeladen - und kann Themen auf die Tagesordnung setzen, so die SN.

(APA)