Die Telekom Austria hat ihre Funktürme in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert. Diese wird in einer außerordentlichen Hauptversammlung "in den nächsten Monaten" abgespalten und an die Börse gebracht. Der Vorstand des Unternehmens wurde am heutigen Donnerstag von der Telekom Austria bekanntgegeben. Die durch einen Syndikatsvertrag verbundenen Mehrheitseigentümer América Móvil und ÖBAG haben sich auf Ivo Ivanovski als CEO und Lars Mosdorf als Finanzvorstand (CFO) geeinigt.

Ivanovski und Mosdorf sollen ab sofort als Geschäftsführer in der TowerHolding GmbH die notwendigen Vorarbeiten für die nächsten Schritte treffen, heißt es in der Aussendung. Für ihre Tätigkeit in der künftigen börsennotierten Gesellschaft Towers Company (TowerCo) brauchen sie noch die Zustimmung des künftigen Aufsichtsrates.

Ivanovski kommt aus der Telekom Austria. Er leitet derzeit den Bereich International Regulatory & European Affairs in der A1 Telekom Austria Group. Von 2010 bis 2015 war er Kommissar der Breitband-Kommission zur Digitalen Entwicklung der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), einer UN-Sonderorganisation. Von dort wechselte er zu América Móvil nach Brüssel als Head of Governmental & Regulatory Affairs. Der gebürtige Mazedonier war in seinem Heimatland von 2006 bis 2015 Minister für Informationsgesellschaft und Verwaltung.

Mosdorf hat 16 Jahre Berufserfahrung im Infrastrukturbereich, wobei er 10 Jahre auf Managementebene Unternehmen mit bis zu 4.500 Mitarbeitern führte. Zuletzt war er am Flughafen Düsseldorf als CFO tätig und verantwortlich für IT, Einkauf und Personal. Zuvor war Mosdorf als CFO und stv. Generaldirektor bei Northern Capital LLC in St. Petersburg sowie in verschiedenen Führungsfunktionen bei der Fraport AG.

Die Telekom Austria bringt in die neue börsennotierte Gesellschaft 12.100 Standorte ein. Davon weniger als die Hälfte frei stehende Masten und gut die Hälfte auf Dächern. 5.500 Standorte, also knapp die Hälfte, sind in Österreich. In Bulgarien gibt es 2.450 Standorte, in Serbien 1.550, in Kroatien 1.400, in Slowenien 700 und in Nordmazedonien 500. Die Telekom-Aktionäre werden nach der Abspaltung Aktien an zwei getrennten Gesellschaften halten.

(APA)