Kurz nach Inkrafttreten zusätzlicher US-Zölle auf Einfuhren aus China hat die chinesische Regierung ihrerseits Strafzölle auf mehrere landwirtschaftliche Produkte aus den USA angekündigt. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump per Dekret angeordnet, die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent zu verdoppeln. Diese Anordnung trat um Mitternacht (Ortszeit, 6 Uhr MEZ) in Kraft.
Daraufhin erklärte das chinesische Finanzministerium in Peking am Dienstag, auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA würden ab 10. März zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent erhoben - auf Einfuhren von Sorghumhirse, Sojabohnen, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fischereierzeugnisse, Obst, Gemüse und Milchprodukte Zölle in Höhe von zehn Prozent. Dies erfolge, da die US-Regierung mit ihrem "unilateralen Vorgehen" das "multilaterale System des Welthandels" untergrabe und "die Grundlagen der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen China und den USA" schwäche.
Trump seinerseits hatte die Verdoppelung des Zollsatzes damit begründet, dass die in China hergestellte Droge Fentanyl weiter in die USA geschmuggelt werde. Mit derselben Begründung hat der Republikaner auch Einfuhren aus Kanada und Mexiko mit Zöllen belegt, diese sind ebenfalls ab Dienstag in Kraft.
Für China hatte die US-Regierung bereits Anfang Februar Zölle auf alle Waren in Höhe von 10 Prozent verhängt - zusätzlich zu Zöllen, welche die USA bereits vorher verhängt hatten. Peking reagierte mit Gegenzöllen in Höhe von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA. Für Öl und landwirtschaftliche Maschinen aus den Vereinigten Staaten wurde ein Zusatzzoll von 10 Prozent verhängt.
Der neuerliche Schritt Trumps kam nicht überraschend. Er hatte schon mehrfach in Aussicht gestellt, die Zölle auf 20 Prozent zu erhöhen - und China drohte bereits vorsorglich mit Gegenmaßnahmen. Die beiden größten Volkswirtschaften drohen auf einen neuen Handelskrieg wie 2018 zuzusteuern, als Trump in seiner ersten Amtszeit ebenfalls mit der Verhängung von Zöllen einen Konflikt auslöste.
(APA)