Trumps Zoll-Puzzle ist noch nicht zusammengesetzt © APA - Austria Presse Agentur
Das Hin und Her des US-Präsidenten Donald Trump bei den Zöllen gegen die beiden US-Nachbarn Kanada und Mexiko hat zu Verunsicherung an den Märkten geführt, die noch Wochen bestehen bleiben dürfte. Denn der Wirtschaftsberater Trumps geht laut eigenen Angaben davon aus, dass die Fragezeichen erst Anfang April ausgeräumt sein werden. Die EU warf den USA im Zollstreit unterdessen mangelnde Verhandlungsbereitschaft vor. Am Mittwoch könnten Alu- und Stahlzölle fällig werden.
Trump-Berater Kevin Hassett, Leiter des nationalen Sicherheitsrats, sagte dem Sender CNBC weiters, dass die neuen Zölle gegen Kanada, China und Mexiko bereits die beabsichtigte Wirkung gezeigt hätten. So werde in den USA wieder Fertigung aufgebaut, was auch Arbeitsplätze zurückhole.
Kritik aus Brüssel
Heftige Kritik an Washington kam am Montag aus Brüssel: "Die US-Regierung scheint nicht bereit zu sein, eine Vereinbarung zu treffen", sagte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic dort. Er warnte, die EU werde zum Schutz ihrer Interessen mit Gegenmaßnahmen reagieren, sollte kein Kompromiss zustande kommen.
Trump hatte im Februar Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA verhängt, die ab Mittwoch fällig werden sollen. Die zusätzlichen Abgaben in Höhe von "25 Prozent ohne Ausnahmen oder Befreiungen" betreffen unter anderem europäische Hersteller.
"Wir sind der festen Überzeugung, dass niemand von Zöllen profitiert", sagte Sefcovic weiter. Die Tür für Verhandlungen bleibe offen, betonte er. "Aber natürlich werden wir die europäischen Unternehmen, Arbeitnehmer und Verbraucher immer vor ungerechtfertigten Zöllen schützen, wenn dies nicht zu einem positiven Ergebnis führen sollte."
Zusätzliche Zölle schon in erster Trump-Amtszeit
Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte Trump zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium eingeführt. Die EU reagierte damals mit Aufschlägen auf ausgewählte US-Produkte, etwa Jeans, Whisky und Motorräder. Die Zölle auf beiden Seiten waren nach einer Einigung mit Trumps Vorgänger Joe Biden ausgesetzt worden, diese läuft jedoch Ende März aus.
Durch die neuen US-Zölle auf Stahl wird die Lage auf dem für viele Industriebereiche strategisch wichtigen Stahlmarkt noch komplizierter. Dieser wurde schon durch die Überproduktion in China destabilisiert.