Der Linzer Flughafen steckt in Turbulenzen © APA - Austria Presse Agentur
Der in Turbulenzen befindliche Airport Linz hat am Dienstag dem Aufsichtsrat seine strategische Neuausrichtung präsentiert. Oberste Priorität habe "die Wiederherstellung der Anbindung an den Hub Frankfurt für die nachhaltige Absicherung", erklärte Aufsichtsratschef Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) im Anschluss. Die AUA hat angekündigt, die Verbindung nach Frankfurt - einziger Anschluss an ein internationales Drehkreuz - im Herbst mangels Rentabilität einzustellen.
Daher werde das Land, das mit der Stadt Linz Eigentümer des Flughafens ist, die Verbindung Linz-Frankfurt ausschreiben. "Die Realisierbarkeit dieses Vorhabens ist aber auch von externen Faktoren abhängig", so habe "eine allenfalls erforderliche Anschubfinanzierung seitens des Landes EU-rechtskonform" zu sein, meinte Achleitner. Das heißt, es müsse sichergestellt werden, dass eine öffentliche Subvention wettbewerbsrechtlich in Ordnung gehe. Auch Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) erwartet sich eine "rechtlich stabile" Absicherung, jedoch auch eine wirtschaftliche Tragfähigkeit, meinte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende.
Neue Destinationen aufbauen
Gleichzeitig sehen die Eigentümer "das Flughafen-Management gefordert, rasch Alternativen auf den Tisch zu legen", so Achleitner weiter. Sprich: Der Flughafen sollte sich nach weiteren Destinationen umschauen. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hatte im Interview mit der APA etwa Amsterdam oder Istanbul genannt.
Seit fünf Jahren schreibt der Airport Verluste, Rücklagen sind so gut wie aufgebraucht und die Passagierzahlen im Keller. Um eine Insolvenz zu verhindern, haben die Eigentümer, Land Oberösterreich und Stadt Linz, beschlossen, dem Airport acht Millionen Euro zuzuschießen. An die Finanzspritze war die Erarbeitung der nun vorgelegten Strategie verknüpft. Neben dem Hub Frankfurt brauche es für die kommenden Jahre "eine ausgewogene Entwicklung in Linien- und Charterverkehr, bei Low-Cost-Verbindungen sowie in der Luftfracht", so das Resümee.