In der Industrie bleibt die Lage schwierig (Symbolbild) © APA - Austria Presse Agentur
Die anhaltende Wirtschaftsflaute in Österreich wird nach Einschätzung der Bank Austria noch einige Zeit andauern. "Die jüngsten Konjunkturbefragungsergebnisse kündigen für die kommenden Monate weiterhin eine schwache Wirtschaftsentwicklung an. Das Branchenklima war zu Beginn des Schlussquartals 2024 in allen Sektoren trüb", berichtete Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl am Freitag in einer Aussendung. Insbesondere in der Industrie und am Bau bleibe die Lage trist.
Erst im Verlauf des Jahres 2025 dürfte die Lockerung der Geldpolitik und die sinkende Inflation die österreichische Wirtschaft zurück auf einen Wachstumskurs bringen, prognostiziert Pudschedl. Getragen dürfte das Wachstum dann vor allem vom Dienstleistungssektor werden, während die Industrie ein Sorgenkind bleibt. Mit einem Rückgang der Sachgütererzeugung von gut 4 Prozent in den ersten drei Quartalen steckte der Sektor zuletzt tief in der Rezession.
Auf eine spürbare Aufhellung kann auch der Bausektor in der nächsten Zeit nicht hoffen. Die Branche kämpft weiterhin mit hohen Baukosten und Baupreisen, außerdem dürften die nach wie vor hohen Kreditzinsen die Nachfrage vorerst weiter drosseln. Immerhin zeigen sich hier aber vorsichtige Zeichen einer Stabilisierung, zumal sich die Auftragslage laut den Unternehmen über den Sommer besserte, schreibt die Bank Austria.
Als einziger Wachstumsträger erwies sich zuletzt der Dienstleistungsbereich. Die Ökonomen rechnen damit, dass sich die Entwicklung in Teilen des Sektors weiter verbessern wird. Einen Impuls orten sie vor allem im Rückgang der Inflation, außerdem dürfte sich die Verunsicherung der Konsumenten etwas lösen und der Anstieg der Sparquote demnächst einbremsen.
Laut der jüngsten Wifo-Mittelfristprognose wird Österreichs Wirtschaft zwischen 2025 und 2029 im Jahresschnitt um 1,3 Prozent wachsen, wobei das erwartete jährliche Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozentpunkte niedriger ausfallen dürfte als der Durchschnitt der Eurozonen-Länder. Gründe für die Wettbewerbsverschlechterung gegenüber anderen Ländern seien vor allem höhere Lohnsteigerungen und ein höheres Preisniveau für Energie.