So soll es nach der Sanierung des Bahnhofs am Alsergrund ausschauen © APA - Austria Presse Agentur

Der Franz-Josefs-Bahnhof in Wien-Alsergrund wird renoviert. Insgesamt 54 Millionen Euro stecken die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in eine Modernisierung des Verkehrsknotenpunkts für regionale Nahverkehrszüge in den Wienerwald oder ins Waldviertel. Ziel sei ein moderner, komfortabler und barrierefreier Bahnhof, so die Bundesbahnen am Mittwoch in einer Aussendung. Die Arbeiten werden bis Juli 2023 dauern, im Gefolge kommt es zu Fahrplanänderungen und Zugausfällen.

Die Umbaumaßnahmen umfassen die Neuerrichtung aller fünf Bahnsteige mit Ausstattung, also Sitzgelegenheiten, Mistkübel und Wegeleitsystem. Weiters wird ein Leitsystem für sehbehinderte und blinde Menschen über den gesamten Bahnhof erstellt. Zur Herstellung der Barrierefreiheit werden die Bahnsteige auf eine Bahnsteigkantenhöhe von 55 cm angehoben. Weiters wird ein barrierefreies WC errichtet. Ausgänge werden neu gestaltet. Erneuert werden auch die Gleise und Weichen zwischen dem Franz-Josefs-Bahnhof und Wien-Spittelau auf rund zwei Kilometer Länge.

Ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember bis zum 10. Dezember 2022 fallen die Züge der Linien S40 und R40 zwischen dem Franz-Josefs-Bahnhof und Heiligenstadt aus. Züge der Linien REX4 und REX41 (mit Ausnahme der REX-Züge 2105, 2841, 2845 und vereinzelt geänderten Ankunfts- und Abfahrtszeiten) stehen als Ersatz zur Verfügung. Im Zuge der fortschreitenden Baumaßnahmen sind weitere Fahrplanänderungen im Abschnitt Franz-Josefs-Bahnhof - Heiligenstadt möglich.

Der Franz-Josefs-Bahnhof besteht in dieser Form seit dem Jahr 1978. Ursprünglich hieß der Kopfbahnhof "Kaiser-Franz-Josefs-Bahnhof" und wurde 1871/1872 am Anfangspunkt der Franz-Josefs-Bahn errichtet. Von dem Bahnhof aus konnte man nach Böhmen und weiter bis nach Prag fahren. Seit 1918 wird er ohne Kaisertitel unter dem heutigen Namen geführt. Nach Beschädigungen und mehrmaligen Umbauarbeiten wurde der Bahnhof 1974 abgerissen. 1978 wurde er neu errichtet. Annekdote: Vor 20 Jahren wurde er von einem aus Deutschland stammenden ÖBB-Chef, Rüdiger vorm Walde, irrtümlicherweise als "Ernst-August-Bahnhof" tituliert.