Vorstandsdirektor Dr. Alois Ecker, Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, Vorstandsvorsitzender Mag. Michael Gerbavsits und Bürgermeisterin Elisabeth Böhm. © Wien Energie
Ende April erfolgte der Spatenstich für die neue „power2heat“-Anlage der Energie Burgenland. Diese produziert Wärme aus Windstrom und hilft so bei der Erreichung der Klimaziele.
Die Parndorfer Platte ist nicht nur eine der windstärksten Binnenregionen Europas, sie bietet in Neusiedl am See mit einem Biomasse-Heizwerk samt Fernwärmenetz auch optimale Voraussetzungen für die Kombination von Strom und Wärme für einen noch effizienteren Energieeinsatz. „Mit dem Bau einer „power2heat“-Anlage werden die beiden Energieträger durch eine Wärmepumpe intelligent gekoppelt und ermöglichen so den Ersatz von Gas- und Biomasse durch den Einsatz von Windenergie“, erklärt Michael Gerbavsits, Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland. „Für diese Innovation wurden wir im April mit dem EPCON AWARD ausgezeichnet und auch mit dem AWARD bei der Mission Innovation Austria Week.“ Landesrätin Astrid Eisenkopf freut sich über den Fortschritt im Burgenland: „Der heutige Spatenstich bedeutet einen weiteren Schritt zur Erreichung der Klimaziele“.
Ausgleich einer Windflaute eingeplant
Bisher wurde Strom über mehrere Umspannwerke von den Windenergieanlagen abtransportiert und die Wärme vom Biomasse-Heizwerk über das Fernwärmenetz an die Haushalte geliefert. Teil des Projektes ist nun der Bau einer Direktleitung zwischen dem Umspannwerk und dem Heizwerk, mit welcher der Windstrom zu den Hochleistungswärmepumpen transportiert wird. Ein stationärer Batteriespeicher sorgt wiederum für eine durchgehende Stromversorgung der Wärmepumpen. Den innovativen Ansatz der „power2heat“-Anlage stellen die unterschiedlichen Betriebsarten dar: Mit dem Konzept „power2heat“ kann eine Windflaute ohne Weiteres ausgeglichen werden, indem die Anlage auf den stationären Batteriespeicher umschaltet. „In unserem Heizwerk wird zu dem bestehenden Pufferspeicher ein zweiter Speicher errichtet. Damit stehen dann rund 300 m³ Puffervolumen zur Verfügung. So kann die Stadt im Sommer noch für rund zehn Stunden mit Fernwärme versorgt werden“, so Alois Ecker, Vorstandsdirektor der Energie Burgenland.
Nachhaltige Energiezukunft
„Die Stadt Neusiedl am See ist in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Wohnraum für BürgerInnen aus dem In- und Umland geworden. Wir verzeichnen einen erfreulichen Bevölkerungszuwachs, der wiederum einen Anstieg des Energiebedarfs – in unserem Fall Wärme – bedeutet“, erklärt Elisabeth Böhm, Bürgermeisterin der Stadt Neusiedl am See.
Vor mehr als zehn Jahren baute die Energie Burgenland daher ein Biomasse-Heizwerk samt Fernwärmenetz, um den steigenden Wärmebedarf zu decken. In Neusiedl am See steht somit die optimale Infrastruktur für das Projekt „power2heat“ – die Kombination der Sektoren Strom und Wärme – zur Verfügung.
An das „power2heat“-Projekt docken auch zwei Projekte an, die unter der Dachmarke „Green Energy Lab“, Österreichs größtem Innovationslabor für eine nachhaltige Energiezukunft, laufen. Bei „Heat Water Storage Pooling“ geht es darum, die Interaktion zwischen vorhandenen Heizungsapplikationen und deren Speichern sowie der volatilen Windproduktion zu optimieren. Das Projekt „Hybrid DH Demo“ zielt wiederum darauf ab, verschiedene Geschäftsmodelle mit Windenergie für ein hybrides Fernwärmesystem am Standort Neusiedl am See zu entwickeln und zu erproben, und unterstützt damit die „power2heat“-Anlage“ ideal. (VM)