Baubranche im Aufwind.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - KÄRNTEN 2020
Kärnten baut auf die Zukunft. © Borko Manigoda/Pixabay

Mit prall gefüllten Auftragsbüchern konnten die Kärntner Baubetriebe den größten Zuwachs Österreichs verbuchen. Eine Novellierung der Bauordnung soll diesen Kurs weiter stärken.

Auf ein Rekordjahr 2019 blickt die Kärntner Bauwirtschaft zurück. Die nunmehr vorliegenden Zahlen der ersten drei Quartale belegen, was sich über die einzelnen Monate hinweg bereits abgezeichnet hat: 922 Millionen Euro erwirtschafteten die heimischen Bauunternehmen von Jänner bis September, das ist ein Plus von 16 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Damit fahren die Kärntner Baubetriebe das österreichweit größte Plus ein, und zwar mit Abstand“, kommentiert Landeshauptmann Peter Kaiser die positiven Zahlen. Der Österreich-Schnitt liegt bei plus 9,9 Prozent.

Kräftiger Ausbau der Infrastruktur
Öffentliche und private Aufträge halten sich die Waage, mit einem leichten Vorteil auf der privaten Seite. Mit 455,9 Millionen Euro stemmte die öffentliche Hand 49,4 Prozent des Gesamtvolumens in den ersten drei Quartalen. „Wir investieren in den Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur im Land“, betont Kaiser. Um damit vor allem die heimische Bauwirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze in Kärnten zu sichern, hat das Land gemeinsam mit der ARGE Bauwirtschaft ein Bestbieterprinzip entwickelt. „Kurze Anfahrtswege zu den Baustellen, gut qualifizierte Mitarbeiter, Lehrausbildung im Betrieb – das sind nur einige der Kriterien, die in die Ermittlung der Bestbieter einfließen“, erklärt Wohnbaureferentin LH-Stv.in Gaby Schaunig.
Zukunftsrelevante, nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur wird das Land Kärnten auch in den nächsten Jahren tätigen. Der Finanzrahmen gibt dafür den nötigen Spielraum. „Wir bauen damit im wahrsten Wortsinn auf die Zukunft aller Kärntnerinnen und Kärntner“, betonen Kaiser und Schaunig.

Wachstum durch Entbürokratisierung
Für Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig zählt die Bauwirtschaft nicht nur zu den wichtigsten Sektoren der Kärntner Wirtschaft, sondern ist gesamtwirtschaftlich auch einer der wesentlichsten Konjunkturtreiber, der auch in unsicheren Zeiten für Wohlstand sorgt. „Den starken Wachstumskurs in der Kärntner Bauwirtschaft gilt es konsequent durch die Entbürokratisierung und rasche Genehmigungsverfahren weiter zu stärken. Daher arbeiten wir auch mit Nachdruck an der Novellierung der Kärntner Bauordnung, um für die Bauwerber künftig mehr Freiraum durch weniger Bürokratie zu schaffen“, zeigt Schuschnig auf, der besonders die steigenden Zahlen im privaten Sektor positiv sieht: „Im September 2019 konnten aus dem gesamten Produktionswert 65,9 Mio. Euro durch private Aufträge erwirtschaftet werden. Damit hat die heimische Bauwirtschaft eine Produktionssteigerung von 24,7 Prozent erzielt. Dieses starke Ergebnis ist eine Erfolgsbilanz der Kärntner Bauwirtschaft.“ Die Zahlen zeigen, dass der eingeschlagene Kurs stimmt. „Diese Bilanz ist für mich zusätzlicher Ansporn, den Prozess ‚Kärnten unternehmensfreundlich‘ weiter zu intensivieren, um den Wirtschaftsstandort im Sinne unserer Unternehmerinnen und Unternehmer zu verbessern“, so Schuschnig. Entscheidend für die regionale Wertschöpfung seien besonders auch Infrastrukturprojekte im Verkehrsbereich, wie mit den ÖBB beim Koralmtunnel und der Asfinag im Straßenbau. „Mit dem Bestbieterprinzip stellen wir sicher, dass die regionale Wirtschaft und damit der ganzen Wirtschaftsstandort Kärnten profitiert“, hebt Schuschnig den Stellenwert von Infrastrukturprojekten hervor. (BO)