Mit den getätigten Investitionen sind die ÖBB ein wichtiger Impulsgeber für die Erreichung der Klimaziele. © ÖBB/emedia
Auch 2023 investieren die ÖBB in die Modernisierung und den Ausbau des 517 km langen Streckennetzes in Kärnten. Die Kärntner Teile der Koralmbahn gehen Ende dieses Jahres in Betrieb.
Die ÖBB setzen mit Investitionen von 379 Millionen Euro den Ausbau der modernen, umweltfreundlichen Schieneninfrastruktur für Reisende in Kärnten fort. „Die Menschen in Kärnten wollen klimafreundlich unterwegs sein“, bestätigt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Damit das immer einfacher und bequemer wird, investieren wir auch 2023 in die Modernisierungen und den Ausbau des Streckennetzes in Kärnten. Von der grünen Stromproduktion mit eigenen Kraftwerken bis zur Inbetriebnahme des Kärntner Teils der Koralmbahn. So schaffen wir eine attraktive Alternative zum Auto für die Menschen direkt vor Ort.“
Davon ist auch Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding, überzeugt: „Als Österreichs größter Mobilitätsanbieter bauen wir auch 2023 die heimische Bahninfrastruktur konsequent aus. Das ÖBB-Bauprogramm in der Höhe von 19 Milliarden Euro bis 2028 ist nicht nur im Sinne des Klimaschutzes von außerordentlicher Bedeutung, sondern wirkt auch in Zeiten vielfältiger Krisen stabilisierend und aktivierend auf die heimische Volkswirtschaft. Mit Großprojekten wie der Modernisierung der Südstrecke von Wien nach Villach mit der Koralmbahn, aber auch vielen kleineren und größeren Modernisierungsarbeiten sorgen die ÖBB schlussendlich für ein immer attraktiveres öffentliches Verkehrsangebot. Ab Ende 2023 gehen bereits die Kärntner Teile der Koralmbahn in Betrieb, ein großer Meilenstein für die Reisenden in Kärnten. Das alles macht die ÖBB zu einem stabilen Partner für die Wirtschaft und die Verkehrswende von morgen. Dank an die Bundesregierung, die es trotz schwieriger Zeiten geschafft hat, dieses Bauprogramm finanziell abzusichern.“
Neue Südstrecke: Kärntner Koralmbahn geht in Betrieb
Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt befindet sich auf der Zielgeraden. Mit Ende 2023 geht bereits der gesamte Kärntner Bereich zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal in Betrieb. Damit erreicht die Koralmbahn ihren bisher größten Meilenstein am Weg zur Gesamtinbetriebnahme mit vielen Vorteilen für Reisende. Im Mittelpunkt stehen 2023 daher die technische Ausrüstung der Hochleistungsstrecke sowie Fertigstellungsarbeiten etwa am neuen Bahnhof St. Paul im Lavanttal oder der Jauntalbrücke.
Damit Reisende in Kärnten schon ab 2023 von der Koralmbahn profitieren, sind auch noch Streckensperren notwendig: Bis 2. April 2023 muss die Strecke Bleiburg-Wolfsberg gesperrt werden sowie von 3. April bis 9. Dezember 2023 die Strecke Klagenfurt-Wolfsberg. Ein umfangreicher Schienenersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet. Nach Fertigstellung der gesamten Koralmbahn können Reisende bequem und umweltfreundlich in nur 45 Minuten zwischen den Landeshauptstädten reisen.
Neubau Kraftwerk Obervellach II
Seit über 100 Jahren produzieren die ÖBB am Standort Obervellach saubere Energie aus Wasserkraft. Die bestehenden Kraftwerke Lassach und Obervellach sind aber am Ende ihrer technischen Lebensdauer angekommen. Seit 2020 laufen daher die Arbeiten für die komplett neue, unabhängige Kraftwerksanlage Obervellach II, die künftig grünen Bahnstrom „Made in Kärnten“ erzeugt. Das neue Kraftwerk wird die Energieproduktion am Standort um mehr als 35 Prozent steigern. Gebaut wird noch bis Ende 2023, danach folgt der Probebetrieb, welcher im Laufe des Jahres 2024 in den Regelbetrieb übergehen soll.
ÖBB spielen Vorreiterrolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität
Mit den getätigten Investitionen sind die ÖBB ein wichtiger Impulsgeber für die Erreichung der Klimaziele in unserem Land. Darüber hinaus spielen die ÖBB eine wichtige Rolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität. Zahlreiche neue Photovoltaikanlagen sorgen künftig auch für umweltfreundlichen Solarstrom. In Kärnten beispielsweise in Spittal an der Drau, Villach und Klagenfurt. Bis 2030 soll mit erneuerbaren Energieträgern österreichweit eine Stromproduktion von jährlich zusätzlich 277 GWh (Gigawattstunden) aus eigenen Erzeugungsanlagen erreicht werden.
Weitere Highlights der ÖBB in Kärnten 2023
Neben diesen Großprojekten sind eine Vielzahl von wichtigen Infrastruktur-Projekten in Kärnten bereits im Gange oder in Vorbereitung, die das Bahnsystem in Kärnten noch attraktiver für die Reisenden machen sowie die Verkehrssicherheit weiter erhöhen. Ende 2023 beginnt die Modernisierung des Villacher Hauptbahnhofs.
Der Bahnhof ist eine der größten und wichtigsten Bahnverkehrs-Drehscheiben in Österreich und wird jetzt in Vorbereitung der Inbetriebnahme der Koralmbahn attraktiviert, unter anderem werden mehrere Bahnsteige verlängert, um mehr Platz für das Abstellen von Zügen zu schaffen. In Pörtschach wird im Sommer 2023 die neue Unterführung im Westen der Gemeinde eröffnet, Wartezeiten an der Eisenbahnkreuzung gehören damit dann der Vergangenheit an.
Wohnraum für ÖBB-Mitarbeiter:innen – modern und leistbar
Auch in diesem Jahr schaffen die ÖBB modernen, leistbaren Wohnraum für bestehende und neue Mitarbeiter:innen. Ziel des ÖBB-Wohnprogramms ist es, in den nächsten Jahren die Wohnhäuser und Wohnungen, die im Eigentum der ÖBB-Infrastruktur AG stehen, nach modernen Standards zu sanieren.
Finanziert wird diese Sanierung durch Verkäufe von nicht mehr benötigten Gebäuden und Grundstücken. Aktuell werden in Villach 24 Wohnungen saniert und im Sommer fertiggestellt. Damit trägt man dem wiederkehrenden Trend zu Mitarbeiter:innen-Wohnungen Rechnung, denn leistbares und modernes Wohnen in der unmittelbaren Umgebung zum Arbeitsumfeld ist bei der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen ein immer wichtiger werdendes Argument. (BO)
INFO-BOX
Ausblick Sperre Tauerntunnel
Der 8.371 Meter lange Tauerntunnel, wurde im Jahr 1909 in Betrieb genommen. Sein letztes Update, bei dem die Tunnelsicherheit und Gleisbauarbeiten im Vordergrund standen, erhielt er 2004. Rund 20 Jahre später muss der Tunnel modernisiert und von 18.11.2024 – 4.7.2025 komplett gesperrt werden. Eine eingleisige Teilsperre ist sowohl aufgrund bautechnischer Bedingungen als auch aus Gründen des Arbeitnehmerschutzes nicht möglich.