MACO beschäftigt 2.600 Mitarbeiter (davon rund 1.700 in Österreich) und besitzt 15 Vertriebsniederlassungen. © Fleischmann
Der Salzburger Beschlägehersteller MACO konnte im Coronajahr den höchsten Umsatz in der über 60-jährigen Unternehmensgeschichte erzielen und investiert in zahlreiche Innovationsprojekte.
MACO, gegründet 1947, zählt zu den Weltmarktführern für Fenster-, Tür- und Großflächenbeschläge und ist Anbieter innovativer System- und Sicherheitslösungen. Dazu zählt immer mehr die Vernetzung mechanischer Bauteile mit elektronischen Komponenten und Funksensoren für die Anbindung an Smart-Home-Systeme zur Automation von Bedienung und Zustandsüberwachung.
Das Unternehmen hat sich vor allem als Innovationstreiber einen Namen gemacht, der für disruptive Lösungen in der Branche sorgt. 2018 hat MACO mit der Eröffnung seines Forschungs- und Innovationszentrums am Hauptsitz in Salzburg die vielfältigen Möglichkeiten für innovatives Arbeiten nochmals verstärkt.
Mit Übernahme der Mehrheit an der deutschen HAUTAU GmbH, die seit 1. Jänner 2021 unter dem Namen MACO HAUTAU Deutschland GmbH firmiert, wurde die Marktposition bei großen Schiebesystemen und Fensterautomation noch weiter ausgebaut.
Rekordumsatz trotz Corona
„Das Coronajahr 2020 war für MACO ein Wechselbad der Gefühle“, beschreibt Guido Felix, Vorsitzender der Geschäftsführung der MACO-Gruppe, das vergangene Jahr. Felix weiter: „Die ersten drei Monate verzeichneten wir sehr gute Umsätze in nahezu allen unseren Märkten. Dann kam der erste Lockdown, verbunden mit deutlichen Umsatzverlusten. Mitte des Jahres hat sich das Blatt jedoch gewendet. Der Bauboom in ganz Europa, die steigende Nachfrage von Haus- und Wohnungseigentümern, die in die Renovierung und Verschönerung investieren, und unsere hervorragenden Kundenbeziehungen sorgten dafür, dass wir die zwischenzeitlichen Umsatzverluste nicht nur vollständig aufgeholt, sondern 2020 mit dem höchsten Umsatz der Firmengeschichte abgeschlossen haben.“ Mit einem Umsatz von 311 Millionen Euro konnte das ausgezeichnete Jahr 2019 nochmals übertroffen werden.
Ehrgeizige Ziele und neue Investitionen
Aufbauend auf dem erfolgreichen Jahr 2020 sind die Pläne für 2021 ehrgeizig. Michael Weigand, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing der MACO-Gruppe, über die Ziele: „Wir planen für das aktuelle Jahr mit einem zweistelligen Umsatzplus. Aber fast noch wichtiger, wir werden mehr als 25 Millionen Euro vollständig aus dem Cashflow investieren. Investiert wird in neue technische Anlagen, in die Erweiterung unseres Vertriebslagers in Zelhem/NL und in eine Reihe von Innovationsprojekten. Es ist uns wichtig, mit den Investitionen vor allem die Bereiche Lieferservicegrad, Kapazitätserweiterung in der Produktion und Innovationen in Produkten und Dienstleistungen zu stärken“, betont Weigand.
Darüber hinaus werden auch zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Alleine für die Produktionsbereiche werden aktuell 70 bis 80 Facharbeiter und Lehrlinge gesucht.
Aufmerksame Beobachtung des Rohstoffmarkts
Die Situation am Rohstoffmarkt beobachtet das Führungsduo Felix und Weigand zur Zeit besonders aufmerksam. „Im Jahr 2020 haben die Lieferketten gehalten und wir konnten durchgehend produzieren. Geholfen hat uns dabei auch unser hoher Eigenfertigungsanteil von rund 95 Prozent. Dadurch können wir sehr flexibel reagieren und sind nur in geringem Maße von Vorlieferanten und anderen externen Faktoren abhängig“, berichtet Guido Felix. Und weiter: „Aktuell sehen wir für alle Rohstoffe eine Verknappung der Verfügbarkeit, verbunden mit massiven, seitens unserer Lieferanten sofort wirksamen Preissteigerungen. Wir beobachten das sehr aufmerksam und setzen alles daran, für unsere Kunden bestmöglich lieferfähig zu bleiben.“
Strategie und Fokus
Ergänzt und unterstützt werden die Umsatz- und Investitionspläne von einem internen Strategieprozess mit dem klingenden Namen Olymp. Dabei geht es um die Transformation des Unternehmens und um die konsequente Ausrichtung und Fokussierung aller Unternehmensbereiche auf den Kundennutzen und auf die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen.
„Wir haben eine klare Ausrichtung, und die heißt Kundenorientierung. Mit dem Projekt Olymp verankern wir diese Maxime in der gesamten Organisation. Denn nur wenn es uns gelingt, mit unseren Produkten und Services Wettbewerbsvorteile für unsere Kunden zu generieren, werden wir mit ihnen gemeinsam erfolgreich sein“, fasst Guido Felix die Ziele von Olymp zusammen.
MACO veröffentlicht ersten Zukunftsbericht
In dem erstmals erschienenen Zukunftsbericht 2021 dokumentiert das Salzburger Familienunternehmen, auf welch vielfältige Weise es gesellschaftliche und ökologische Verantwortung übernimmt. „Wir sind uns bewusst, dass nur nachhaltiges, verantwortungsbewusstes Handeln langfristig unternehmerischen Erfolg sichert“, so Guido Felix anlässlich der Veröffentlichung. Nachhaltigkeit bezieht der Beschlägehersteller dabei nicht nur auf seine Produkte für Fenster und Türen, die zu qualitativem, energieeffizientem Bauen und Wohnen für eine klimaneutrale Zukunft beitragen.
Um die Ökobilanz seiner Produkte zu verbessern, tüftelt MACO laufend an umweltschonenden Alternativen, sowohl im Produktionsprozess als auch bei Rohstoffwahl oder Verpackung. Beispielhaft sei der zu 2017 um 25 Prozent verminderte relative Verbrauch an Versiegelungschemie angeführt: Dabei werden Teile der Versiegelungsflüssigkeiten durch Filtrationsverfahren rückgewonnen. Ein Leuchtturmprojekt hinsichtlich Energieeffizienz ist das 2018 errichtete, energieautarke Forschungs- und Innovationszentrum.
Zukunftsfähige Prozesse im Blick
„Mit dem Bericht dokumentieren wir transparent unsere Fortschritte. Eines ist aber klar: Wir wollen deutlich mehr tun und haben viel geplant, um als Vorreiter die Nachhaltigkeitsthemen in unserer Branche federführend mitzugestalten“, verrät Daniel Buschta, Nachhaltigkeitsmanager bei MACO. An ambitionierten Zielen mangelt es nicht: Stichworte hierbei sind die Reduktion von Verpackungsmaterialien, die schrittweise Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette oder innerbetriebliches Recycling, um nur einige zu nennen.
Standard für Arbeitnehmerschutz global ausgerollt
Auf dem Weg der nachhaltigen Unternehmensführung setzt MACO neben ökologischen auch gesellschaftliche Maßnahmen. Dazu zählt im konkreten Fall, die Mitarbeitergesundheit und -sicherheit auf höchstes Maß zu bringen und global auszurollen. In Hinblick auf den Fachkräftemangel ist das noch wichtiger denn je zuvor.
„In nur sechs Monaten haben wir gemeinsam mit den Kollegen aller Produktionsstandorte Sicherheitsmaßnahmen erarbeitet und alle MACO-Standorte in den Arbeitnehmerschutz eingegliedert. Ein globaler löst nun viele lokale und autarke Standards ab“, sagt Petra Engeler-Walch, Bereichsleiterin Health, Safety, Environment und Quality (HSEQ), stolz. „Unsere hohen Ansprüche an Arbeitssicherheit gelten nun einheitlich für alle Produktionsstandorte. Wir schützen unsere Arbeitnehmer schon immer sehr und haben dank guter Vorsorgemaßnahmen kaum Personalaus- und -unfälle.“
Globaler Austausch
Der technische Arbeitsschutz mit all seinen Richtlinien und Notfallplänen kommt international zum Einsatz. Die Arbeitsmediziner tauschen sich aus und haben MACO dadurch sehr erfolgreich durch die Pandemie gebracht. Standortübergreifende Produktionsbegehungen helfen allen Beteiligten, voneinander zu lernen und ihre Wissensbereiche zu erweitern.
Und mehr denn je im Fokus steht die Arbeitssicherheit in Hinblick auf die Kommunikation. Wie schnell wird ein Unfall gemeldet, trauen sich die Mitarbeiter Vorfälle bzw. Beinahe-Unfälle zu melden oder passieren aus Angst Verzögerungen und entstehen psychische Belastungen?
Digitalisierung als Helfer
Hier hilft die Digitalisierung. Vernetzung mittels Software erleichtert die Dokumentation der Arbeitsunfälle mit Einblick in Echtzeit. Ein Knopfdruck reicht und die Prozesskette wird gestartet. Im Anschluss wird evaluiert, weiter optimiert und es werden Maßnahmen gesetzt, um Unfälle in Zukunft verhindern zu können. „So stellen wir sicher, dass wir international einen funktionierenden Regelkreis haben, den wir laufend ergänzen und auf höchstem Standard halten“, so Engeler-Walch. (BO)