Tiefe Wurzeln, hohe Ziele.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - SALZBURG 2022
V. l.: Gregor Gumpenberger-Frie­sacher, Betriebsleiter am Firmensitz Puch, Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Geschäftsführerin Claudia Zoff beim Rundgang durch das neue Logistikzentrum. © Franz Neumayr

Seit 65 Jahren gilt Alpen-Maykestag als Wirtschaftsmotor im Tennengau und darüber hinaus. Im Jubiläumsjahr 2022 wurde gebührend gefeiert und ein neues Logistikzentrum eröffnet.

Am 15. Juli 2022 lud der Salzburger Bohr- und Fräswerkzeughersteller Alpen-Maykestag zum Sommerfest in die Firmenzentrale nach Puch bei Salzburg. Im Beisein von Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Mitgliedern der Alpen-Maykestag-Gründerfamilie Reischl und über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde das neue Logistikzentrum eröffnet und das 65-jährige Firmenjubiläum gefeiert.

„Vom kleinen Handelsunternehmen zum international agierenden Innovationsführer im Bereich Bohr- und Fräswerkzeuge hat Alpen-Maykestag in den vergangenen 65 Jahren eine beispiellose Erfolgsgeschichte hin zum heute bedeutenden Wirtschaftsmotor im Tennengau und darüber hinaus hingelegt. Passend zum Jubiläum bekennt sich der Betrieb mit dem neuen Logistikzentrum in Puch zum Wirtschaftsstandort Salzburg und sichert so zahlreiche Arbeitsplätze in der Region“, würdigte Landeshauptmann Wilfried Haslauer die Errungenschaften des Salzburger Traditions­unternehmens.

4 Mio. Euro in Hightech-Logistik­zentrum investiert
„Ganze 36 Monate hat uns das neue Alpen-Maykestag-Logistikzentrum von der ersten Idee bis zum Start des Probebetriebes auf allen Ebenen intensiv beschäftigt. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dieses Projekt zum Erfolg geführt haben,“ so Claudia Zoff, Geschäftsführerin der Alpen-Maykestag GmbH bei ihrer Begrüßungsrede.

„Zielsetzung war und ist es, die Kundenzufriedenheit durch eine bessere Lieferperformance zu erhöhen und damit die zukünftige Entwicklung und das Wachstum von Alpen-Maykestag sicherzustellen. Darunter verstehen wir, vom Auftragseingang an die Lieferzeiten für unsere Kunden zu verkürzen und die Fehlerquoten spürbar zu reduzieren.“

Um das 4-Millionen-Euro-Projekt (inklusive baulicher Maßnahmen) überhaupt starten zu können, musste die Produktion in Puch auf die beiden Standorte in Ferlach und St. Gallen ausgelagert werden. Wo früher produziert wurde, wurde die Halle adaptiert und das neue Alpen-Maykestag-Logistikzentrum aufgebaut.

„In zahlreichen Workshops wurden die Abläufe und Prozesse analysiert und dabei ein gutes Stück Firmengeschichte in eine State-of-the-Art-Logistik übergeführt. Stammdaten wurde bereinigt, Zelte zur Zwischenlagerung aufgebaut, Hunderte Laufmeter an Alt-Regalen abgebaut, um Platz für den neuen Auslieferungsbereich zu schaffen. 17.000 Artikel mussten physisch umgelagert werden, um dann im neuen automatisierten Lager wieder positioniert zu werden“, skizziert Claudia Zoff die wesentlichsten Meilensteine des Projektes.

65 Jahre Alpen-Maykestag
Max Reischl gründete vor 65 Jahren in der Stadt Salzburg ein Handelsunternehmen für Werkzeuge. Zollhindernisse sowie Verfügbarkeits- und Wettbewerbsvorteile der Lieferanten aus Deutschland haben beim Firmengründer den Entschluss reifen lassen, selbst in Österreich zu produzieren. Auf der Suche nach Know-how, Mitarbeitern und möglichen Produktionsstandorten wurde er in der ehemaligen verstaatlichten Industrie fündig.

Die erste technologische Basis der „Alpen“-Bohrer geht auf die Steyr-Werke zurück. Von ihnen wurden auch die ersten Produktionsmaschinen gekauft. Vor 48 Jahren entstand der „Alpen“-Produktionsstandort an der steirischen Eisenstraße in St. Gallen, dort bot sich Potenzial an qualifizierten Mitarbeitern. Damit wurde der Grundstein für das Werk gelegt und die Produktionsmaschinen aus Steyr dorthin übersiedelt.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Werk zum Kompetenzzentrum für die Produktion von Bohrern für alle Untergründe (Metall, Beton, Stein, Holz, Glas, Keramik) und ist damit einzigartig in der Branche. 2016 wurde das Werk in St. Gallen, das aktuell mehr als 140 Mitarbeiter:innen beschäftigt, um 5,2 Millionen Euro ausgebaut und die Produktionsfläche um 2.500 m² erweitert.

Aus der Übernahme der Kestag (Kärntner Eisen und Stahl AG in Ferlach) und des deutschen Mischkonzerns May entstand in den 1990er-Jahren die Marke „Maykestag“, unter der Spezialbohrer und Fräswerkzeuge für die Industrie entwickelt und gefertigt werden.

Die Erfolgsfaktoren: Österreichische Innovationskraft und Produktqualität
„Alpen-Maykestag ist heute nicht nur Österreichs führender Hersteller von Bohr- und Fräswerkzeugen, wir sind die Einzigen, die Bohrer und Fräser für die Bearbeitung verschiedenster Werkstoffe anbieten – und das in absoluter Spitzenqualität. Die Herstellung unserer Produkte erfolgt ausschließlich in Österreich. Nur so können wir konstant höchste Qualität sicherstellen. Regionale Wertschöpfung ist somit Teil unserer DNA“, so Claudia Zoff. (BO)


INFO-BOX
Alpen-Maykestag: Facts & Figures
Mit 350 Mitarbeiter:innen erzielte Alpen-Maykestag im Geschäftsjahr 2020/2021 einen Umsatz von 53,4 Millionen Euro (+5,5 % gegenüber dem Vor-Corona-Umsatz). Die Produkte aus der „Hightech“-Schmiede sind international stark gefragt und werden weltweit in über 90 Länder ausgeliefert. Die Exportquote des Familienunternehmens liegt bei 80 %. 

Mehr als 1.200 Tonnen Stahl, der aus Qualitäts- und Nachhaltigkeitsgründen zu 90 Prozent aus Österreich und zu zehn Prozent aus Deutschland bezogen wird, werden jährlich an den Produktionsstandorten St. Gallen und Ferlach verarbeitet. Daraus entstehen pro Tag rund 120.000 Stück hochwertige Bohr- und Fräswerkzeuge, das sind 30 Millionen Stück im Jahr.

Das breite Angebotssortiment umfasst rund 17.000 Artikel. Unter der Marke „Alpen“ werden der Fachhandel, das Handwerk und das Gewerbe mit Präzisionswerkzeugen beliefert. Hochleistungswerkzeuge für die metallverarbeitende Indus­trie wie Automobilindustrie, Flugzeugtechnologie, Messtechnik und Maschinenbau etc. werden unter der Marke „Maykestag“ vertrieben.

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