V. l. n. r.: Karl Heinz Gruber, Wasserkraft-Geschäftsführer Verbund, Brigitte Bach, Vorständin Salzburg AG, Michael Baminger, Vorstandssprecher Salzburg AG, Landesrat Josef Schwaiger, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Achim Kaspar, COO Verbund, Hubert Stock, Bürgermeister Werfen, Peter Harlander, Bürgermeister Golling, Michael Amerer, Wasserkraft-Geschäftsführer Verbund © Verbund/Wiedl
Verbund und Salzburg AG setzen die traditionelle Zusammenarbeit an der mittleren Salzach fort und nehmen ihre Rolle als Schrittmacher der Energiewende in Salzburg wahr.
Am 30. Juni 2023 wurde mit dem Spatenstich für das Wasserkraftwerk Stegenwald ein weiterer Schritt in Richtung erneuerbare Energiezukunft gemacht. Gemeinsam mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrat Josef Schwaiger gaben Verbund Vorstandsmitglied Achim Kaspar, Verbund Wasserkraft-Geschäftsführer Michael Amerer und Karl Heinz Gruber sowie die Salzburg-AG-Vorstände Michael Baminger und Brigitte Bach den Startschuss für den Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung aus Wasser.
Die beiden Unternehmen investieren gemeinsam rund 100 Millionen Euro in dieses nachhaltige, regionale Kraftwerksprojekt. Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit wird das Kraftwerk Stegenwald mit 72,8 Millionen Kilowattstunden Jahreserzeugung so viel grünen Strom einspeisen, wie im Durchschnitt rund 20.000 Haushalte benötigen. Das entspricht der Größenordnung Halleins, der zweitgrößten Stadt im Bundesland Salzburg.
Großer Schritt in Richtung regionaler, unabhängiger Energieerzeugung
Das Land Salzburg hat sich mit der Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050 dazu verpflichtet, klimaneutral, energieautonom und nachhaltig zu werden. Das bedeutet: null Prozent Treibhausgas-Emissionen und 100 Prozent Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg AG, sieht die Errichtung des Wasserkraftwerks als Meilenstein:
„Mit dem Bau des Kraftwerks Stegenwald machen wir in Sachen Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung als Bundesland einen entscheidenden Schritt vorwärts. Die aktuelle Situation zeigt uns, dass kein Weg daran vorbeiführt, Salzburg energieautonom zu machen. Dafür müssen wir vor allem den Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung weiter vorantreiben. Mit dieser Investition setzen Verbund und die Salzburg AG gemeinsam einen großen Schritt in Richtung regionaler, unabhängiger Energieerzeugung.“
Auch Landesrat Josef Schwaiger streicht die Bedeutung der Wasserkraft für das Bundesland Salzburg hervor: „Die Wasserkraft ist trotz der Schwankungen aufgrund der unterschiedlichen Fließmengen eine der verlässlichsten und durchgängigsten Energiequellen in unserem Land. Mit diesem Spatenstich schaffen wir somit einen weiteren Schritt, um die Abhängigkeit von Dritten bei Energielieferungen zu verringern“, sagt Energielandesrat Sepp Schwaiger und ergänzt: „Für die Deckung des künftigen Energiebedarfs darf es aber nicht die Frage sein, ob Wasser oder Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse – wir werden alles brauchen, und dafür müssen Verfahren und Rahmenbedingungen so gestaltet sein, dass Projekte in realistischen Zeiträumen umgesetzt werden können.“
Verbund und Salzburg AG als Schrittmacher für die Energiewende
Verbund-Vorstandsmitglied Achim Kaspar betont die traditionelle Zusammenarbeit beim Ausbau der Wasserkraft: „Verbund und Salzburg AG beweisen an der Salzach einmal mehr, dass die Wasserkraft nicht umsonst eine wesentliche Säule der erneuerbaren Energiezukunft ist. Wir werden jede Kilowattstunde benötigen, die wir erzeugen können. Das Kraftwerk Stegenwald steht daher für saubere, ökologisch verträgliche und nachhaltige Energie aus dem Land Salzburg.“
„Es gibt keine Alternative zur Energiewende, dabei müssen wir sämtliche Möglichkeiten der Erneuerbaren nützen – von Sonne, Biomasse, Wasser bis Wind. Die Wasserkraft ist der Champion der erneuerbaren Energien, die kontinuierlich über das Jahr sauberen Strom liefert”, betonen die Vorstände der Salzburg AG Michael Baminger und Brigitte Bach. Das Laufwasserkraftwerk an der mittleren Salzach soll nach Fertigstellung 72,8 GWh Strom (p. a.) für die Region liefern. Zwei Turbinen ermöglichen eine Engpassleistung von 14,3 MW.
„Wo Wasserkraft draufsteht ist viel Österreich drinnen“, legt Michael Amerer, Geschäftsführer der Verbund Wasserkraft, den Schwerpunkt auf die Wertschöpfung des Projekts: „Die hohe Kompetenz in Sachen Wasserkraft zeigt sich auch bei der Auftragsvergabe: Traditionell können wir auf heimische Unternehmen setzen, die viel Erfahrung in die Projekte einbringen. So bleiben im Durchschnitt bei Wasserkraftprojekten zwei Drittel der Wertschöpfung im Inland. Auch Arbeitsplätze werden gesichert: je investierter Million mehr als sieben Vollzeitarbeitsplätze.“
„Wasserkraft kann Ökologie“
Die ökologischen Aspekte der Wasserkraft beleuchtete Wasserkraft-Geschäftsführer Karl Heinz Gruber: „Die Wasserkraft liefert nicht nur gut planbaren erneuerbaren Strom und trägt damit zur Reduktion von CO2 bei. Sie erfüllt auch direkt die hohen regionalen Umweltansprüche. Hier in Stegenwald errichten wir ein mehrere Hundert Meter langes natürliches Verbindungsgewässer, um die Salzach-Durchgängigkeit aufrecht zu erhalten. Und wir schaffen durch eine Vielzahl an Ökomaßnahmen an Land und im Wasser wertvolle Natur- und Lebensräume für Tiere und Pflanzen und letztlich auch für uns Menschen. Das ist es, was die Wasserkraft auszeichnet – Wasserkraft kann Ökologie.“ (BO)
INFO-BOX
Eckdaten Kraftwerk Stegenwald
• Anlagentyp: Laufwasserkraftwerk
• Einzugsgebiet: 3.106,4 km²
• Durchschnittliche Jahreserzeugung (Strom): 72,8 GWh p.a.
• Engpassleistung (Strom): 14,3 MW
• Turbinen: 2 Kaplan-Turbinen