Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (re.) gratulierte den MPreis-Geschäftsführern Ingo Panknin, David Mölk und Martina Dutzler (v. l.) zum 50-jährigen Markenjubiläum. © MPreis/Franz Oss
Der Tiroler Lebensmitteleinzelhändler MPreis feiert Geburtstag: 50 Jahre ist es her, dass die erste MPreis-Filiale in Innsbruck eröffnet wurde. Heute unterhält der Nahversorger rund 300 Filialen.
Die Geschichte von MPreis in seiner modernen Erscheinungsform jährt sich 2024 zum 50. Mal. „In diesem Zusammenhang erfinden wir uns dahingehend neu, dass wir das Einkaufserlebnis und die Kundenzufriedenheit noch stärker in den Mittelpunkt stellen. Unser Ziel ist es, unsere starke Marktposition noch weiter zu auszubauen“, erklärt Geschäftsführer Ingo Panknin. Dabei setze man im Zuge eines „Transformationsprozesses“ besonders auf die Kernwerte Familie, Regionalität und Nachhaltigkeit.
„MPreis war seit jeher ein Familienbetrieb und wird auch ein solcher bleiben“, betont Geschäftsführer und Familienmitglied David Mölk. Dabei ist dem Unternehmen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein besonderes Anliegen, wofür MPreis im Januar 2024 einmal mehr mit dem österreichischen Gütesiegel „Familienfreundlicher Arbeitgeber“ ausgezeichnet wurde.
Was Regionalität betrifft, kooperiert der Tiroler Nahversorger aktuell mit mehr als 250 Lieferanten aus Tirol, in den Supermarktregalen sind über 1.500 Tiroler Produkte erhältlich, „was wir noch weiter ausbauen werden“, so Panknin. Neue Sortimente sollen ebenfalls in die Regale kommen und Preise noch attraktiver werden. Auch das starke Engagement in Sachen Nachhaltigkeit wird fortgesetzt.
„Das Thema Nachhaltigkeit lag schon seit jeher in der ‚DNA‘ von MPreis. Wir zählen nicht nur zu den größten Photovoltaikbetreibern Österreichs, sondern betreiben auch unsere Filialen mit 100 Prozent Ökostrom und haben den ersten Wasserstoff-Lkw Österreichs im Fuhrpark, der mit selbst produziertem grünem Wasserstoff fährt“, schildert Geschäftsführerin Martina Dutzler.
Neues Corporate Design, neues Shopdesign, neue Kunden-App
Auch das optische Erscheinungsbild von MPreis ist im Begriff, sich zu verändern. Neben der Schärfung der Marke mit einem neuen Corporate Design wird seit 2023 auch schrittweise ein neues Shopdesign umgesetzt: fließende Übergänge vom Marktbereich zu Baguette-Standorten, viel Bewegungsfreiheit, prominente Aktionen, ein guter Mix aus Beratung und Selbstbedienung, übersichtliche Sortimentsbereiche und eine noch einfachere Kundenorientierung prägen dabei das Einkaufserlebnis.
In sechs Supermärkten (CYTA Völs, Lans, Kaltenbach, Kufstein, Hall, Seis in Südtirol) wurden Teile des neuen Shopdesigns bereits umgesetzt. 2024 werden sich auch die Filialen in Scharnitz (Neueröffnung), Ötz, Mayrhofen, Leifers und Eyrs im neuen modernen Look präsentieren. Kürzlich launchte man auch eine neue App, die Kundinnen und Kunden neben exklusiven Serviceleistungen auch durch gezielte Aktionen die Möglichkeit des sparsamen Einkaufens ermöglicht.
Effizienzsteigerung auch durch interne Umstrukturierungen
„Der Transformationsprozess ist für uns von großer Bedeutung: MPreis hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nummer eins im Alpenraum werden“, erklärt Geschäftsführerin Martina Dutzler. In diesem Zusammenhang gelte es, Krisen bestmöglich zu meistern – die Coronapandemie, die Teuerung oder hohe Energiekosten hätten auch MPreis getroffen und vor große Herausforderungen gestellt. Um das Unternehmen in jeder Hinsicht kundenorientiert aufzustellen und in eine sichere Zukunft zu führen, strukturiert MPreis im Zuge des Transformationsprozesses auch intern um.
Dazu zählt beispielsweise die Ernennung Ingo Panknins zum dritten Geschäftsführer, eine neue zweite Führungsebene mit neuen Ressortleitern, die Zusammenlegung der Produktionsbereiche „Bäckerei Therese Mölk“ und „Alpenmetzgerei“ zur MPreis-Lebensmittelherstellung sowie eine kundenzentrierte Sortimentsgestaltung im aufgewerteten Category Management. Auch durch eine schlanke Organisation und den Einsatz moderner Prozesse und Tools soll weiterhin die bestmögliche Effizienz erzielt werden.
Zahlreiche Meilensteine in den letzten 50 Jahren
Dass MPreis vorausschauend agiert und damit nicht selten eine Pionierrolle einnimmt, beweisen auch die Meilensteine der Unternehmensgeschichte der letzten 50 Jahre. Dazu zählt neben dem Einführen von fair gehandelten Produkten in den 80er-Jahren insbesondere auch die Etablierung als bedeutender Bauherr im Land. Waren Supermärkte damals noch vorwiegend Zweckbauten, setzte der Tiroler Lebensmitteleinzelhändler dem eine herausragende Architektur entgegen. Anfangs stieß man damit zum Teil auf Widerstand, über die Jahre hinweg etablierte sich die Idee jedoch als wegweisend und wurde mit zahlreichen Preisen und internationaler Anerkennung honoriert. 1989 eröffnete in Innsbruck das erste „Baguette“, 1992 wuchs MPreis über Tirol hinaus und eröffnete die ersten Märkte in Salzburg und Kärnten.
Auch bei biologischer Landwirtschaft war MPreis ein Pionier: Die enge Zusammenarbeit mit Tiroler Bio-Berglandwirten ermöglichte 2002 die Gründung der unabhängigen Erzeugermarke BIO vom BERG. Ab dem Jahr 2003 schlug MPreis auch jenseits des Brenners auf und eröffnete den ersten Markt in Bruneck in Südtirol. 2007 brachte man mit miniM den Greißler in die Dörfer zurück, ab 2012 erwies sich MPreis mit der Eröffnung des ersten Passivhaus-Supermarktes Mitteleuropas in Pinswang als Pionier in Sachen Nachhaltigkeit. 2012 startete der Onlineshop, 2013 ging die Produktion der Alpenmetzgerei und der Bäckerei Therese Mölk in Betrieb. 2023 schließlich ein Umsatzrekord: Erstmals in seiner Geschichte knackte MPreis die Marke von 1 Milliarde Euro.
Grundsteinlegung durch Therese Mölk
„Der Grundstein für die Marke MPreis wurde genau genommen natürlich bereits vor über 100 Jahren durch meine Urgroßmutter Therese Mölk gelegt, die 1920 einen Gemischtwarenladen in Innsbruck eröffnete“, erklärt Geschäftsführer und Familienmitglied David Mölk. 1925 kam ein Bäckereibetrieb dazu. Anfang der 30er-Jahre war die Firma Mölk mit elf Verkaufsstellen und einer Großbäckerei im heimischen Lebensmittelhandel fest etabliert. 1974 eröffnete der erste Supermarkt in der Innsbrucker Andechsstraße.
„Dieser machte auf Anhieb auf derselben Fläche des dort bereits bestehenden Geschäftes den fünffachen Umsatz. Nach zehn schwierigen Jahren ging es mitten in der Ölpreiskrise steil bergauf. Hall Stadtgraben war der erste Neubau im MPreis-Supermarktformat und erreichte mit einem Schlag den Umsatz von damals 30 existierenden Geschäften“, so Mölk. Mit diesen Gewinnen konnte das gesamte Filialnetz neu entwickelt werden, womit die Erfolgsgeschichte ihren Lauf nahm: Heute unterhält MPreis über 300 Filialen und beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter:innen, womit der Nahversorger zu den größten Arbeitgebern Tirols zählt.
Würdigung der MPreis-Erfolgsgeschichte
Persönliche Gratulationen zum 50-jährigen Markenjubiläum kamen auch von Landeshauptmann Anton Mattle, der die Bedeutung von MPreis für den Wirtschaftsstandort Tirol hervorhob: „50 Jahre MPreis stehen für fünf Jahrzehnte voller Regionalität, Nahversorgung und Versorgungssicherheit. Das Jubiläum ist Zeugnis eines visionären und verantwortungsvollen Arbeitgebers. Ich gratuliere dem Familienunternehmen, allen Mitarbeitern und Partnern herzlich zum Geburtstag und zum gemeinsamen Erfolg. Im Sinne des Landes Tirol wünsche ich MPreis auch in Zukunft alles Gute!“
Hightech-Großwärmepumpe am Standort Völs in Betrieb
Mit einem weiteren Meilenstein setzt der Lebensmittelhändler auch seinen Weg der Dekarbonisierung konsequent fort. Durch den Einsatz der neuen Großwärmepumpe Upgrader 95° der Equans Kältetechnik GmbH kann die bisher ungenutzte Abwärme der Kälteanlagen zur Beheizung des Produktionsstandortes Völs genutzt werden. Bis dato waren dafür mit Erdgas betriebene Heizkessel im Einsatz. Ziel des Tiroler Traditionsunternehmens war es, den Anteil fossiler Energieträger zu substituieren und die ungenutzte Abwärme mittels Großwärmepumpe – die ausschließlich mit 100 Prozent erneuerbarem Ökostrom betrieben wird – zu nutzen.
Nach 1,5 Jahren Planung geht die Anlage nun in Betrieb: „Durch die neue Großwärmepumpe ist es möglich, ca. 11.000.000 kWh Erdgas und 2,47 Mio. kg CO₂ pro Jahr einzusparen. Das entspricht fast 1.000-mal einem Flug von Wien nach New York. Zudem sind die Kosten für die Wärme im laufenden Betrieb um rund 20 Prozent günstiger als der Gasbezug. Die Umstellung bringt also sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile für MPreis“, so Geschäftsführer David Mölk.
Für die ausgeklügelte Großwärmepumpe wurde MPreis nun für den Trigos – Österreichs renommierteste Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften – nominiert. Mit dem seit 2004 vergebenen Preis werden Unternehmen ausgezeichnet, die eine besondere Vorbildwirkung für verantwortungsvolles Wirtschaften und Nachhaltigkeit haben und einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt leisten. Die Preisträger werden im September dieses Jahres gekürt.
Mit der bei MPreis installierten Großwärmepumpe könnten pro Jahr durchschnittlich 1.600 Haushalte mit einer Wohnfläche von 70 m2 durchgehend mit Fernwärme beheizt werden. Um ein Energieprojekt dieser Größenordnung zu realisieren, braucht es starke Partner. Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt wird die betriebliche Abwärme von MPreis durch Tigas genutzt und deckt den Wärmebedarf vieler Haushalte über das sukzessiv ausgebaute Fernwärmenetz in Völs. Diese langjährige, erfolgreiche Energiekooperation kann mit dem aktuellen Projekt fortgesetzt und langfristig noch klimafreundlicher gestaltet werden.
„Durch die Nutzbarmachung von Abwärme werden wertvolle Ressourcen gespart und die eingesetzte Energie wird effizient für Fernwärme ohne CO₂- und Feinstaubemissionen verwendet“, betont der kaufmännische Geschäftsführer der Tigas Martin Grubhofer. Equans hat die mittels des natürlichen Kältemittels NH3 betriebene Wärmepumpenanlage inklusive der komplexen Anlagensteuerung für MPreis maßgeschneidert konzeptioniert und errichtet.
Zudem betreibt ein Team aus Spezialist:innen der Equans Energie GmbH die Großwärmepumpe, was langfristig höchstmögliche Effizienz und Kostensicherheit bietet. „Die technischen Anforderungen haben einmal mehr innovative Lösungen von uns gefordert, die für eine CO₂-neutrale Zukunft wegweisend sein werden. Wir freuen uns sehr, dieses Projekt gemeinsam mit MPreis und Tigas umgesetzt zu haben“, so Christoph Walla, Geschäftsführer der Equans Energie. (BO)