Die Photovoltaikanlage auf einer Fläche von rund 4.000 m2 soll zwischen 80 und 100 Prozent des jährlichen Energiebedarfs abdecken. © Griesser AG/Losys
Nach nur einem Jahr Bauzeit konnte Griesser seine neue Produktionshalle in Betrieb nehmen. Mit dem Neubau setzt das Unternehmen wichtige Impulse in seiner Klimavision.
Griesser nimmt seinen nachhaltigen und modernen Neubau am Standort Nenzing in Betrieb. Nach Baustart im Juli 2023 wurde der Bau nach rund einem Jahr Bauzeit fertiggestellt. Dank erfolgreicher Testphase hat die Produktion wie geplant im September ihren Betrieb aufgenommen. Durch den Einsatz modernster Technologien wird der Energiebedarf in Nenzing größtenteils durch selbstproduzierten Strom gedeckt und die Arbeitsbedingungen werden nochmals optimiert.
Zudem werden neue Stellen geschaffen. Nebst dem automatischen Lagersystem (AKL), welches unter anderem einen automatisierten Pulvertransport bis zur Pulverkabine gewährleistet und damit zu einer deutlichen Reduktion der Transportwege führt, ist das Herzstück der 3.000 m2 großen Hallenfläche eine State-of-the-Art-Pulverbeschichtungsanlage. Europaweit einzigartig: Die Anlage wird nach hybridem Prinzip betrieben, das heißt, der Pulverbeschichtungsbetrieb erfolgt fast vollständig mit Solarenergie. Als sekundäre Energiequelle dient Zukunftsstrom.
Nachhaltig innovativ
Einen zentralen Stellenwert beim Neubau hatte das Thema Nachhaltigkeit. So besteht der Hallenbau komplett aus Holz, welches größtenteils aus der Region Vorarlberg stammt. Weder für Heizen noch für Kühlung entstehen Energieaufwände. Die Beschichtungsanlage liefert ausreichend Wärme in den kühleren Monaten und für die Hallenkühlung sorgt die erzeugte Abwärme, die mittels Absaugung der Wärmepumpe zugeführt und damit ins System eingespeist wird. Mit der Photovoltaikanlage mit 700 kWp, welche sich über eine Fläche von rund 4.000 m2 erstreckt, werden 80 bis 100 Prozent des jährlichen Energiebedarfs der Beschichtungsanlage abgedeckt – überschüssige Energie wird ins Stromnetz eingespeist.
Durch Beheizung der Vorbehandlungsbäder über die Wärmepumpe werden jährliche Energieeinsparungen von 25 Prozent erreicht. Weitere Einsparungen gelingen dank Reduktion der Einbrenntemperatur von zehn Prozent. In der Beschichtungsanlage ist kein Abwasseranschluss vorhanden. Das Abwasser wird aufbereitet und wieder ins System zurückgeführt. Für Mitarbeitende und Kund:innen wurden zudem weitere E-Parkplätze mit Ladestationen geschaffen und aus einem Teil der Dachfläche entstand eine begehbare grüne Wohlfühloase mit Panoramaaussicht.
Mit dem Neubau setzt Griesser wichtige Impulse in seiner Klimavision, wie Urs Neuhauser, CEO der Griesser Group, betont: „Erneuerbare Energieträger und modernste, ressourcenschonende Technologien, wie wir sie künftig in Nenzing einsetzen werden, sind Schlüsselfaktoren auf unserem Weg zu unserem Ziel der klimaneutralen Produktionsstandorte bis 2035. Mit dem Ausbau am Standort Nenzing haben wir einen weiteren Meilenstein auf unserem Pfad zur Klimaneutralität erreicht.“
Bekenntnis zur Region Vorarlberg
Für Griesser ist der investitionsstarke Neubau in Nenzing nicht nur ökonomisch und ökologisch ein wichtiges Bekenntnis, so Urs Neuhauser: „Mit der Inbetriebnahme der neuen Halle werden wir rund fünf neue Stellen schaffen und langfristig ist ein weiterer Ausbau geplant. Für die Mitarbeitenden im Werk werden wir zudem zusätzliche Mehrwerte schaffen, unter anderem durch ideale Temperaturregelung oder ergonomische Arbeitsplatzoptimierungen.“ Griessers Bekenntnis zur Region zeigt sich ebenfalls bei den Projektpartnern. Fast alle am Projekt beteiligten Unternehmen stammen aus Vorarlberg–Umgebung. Dadurch wurde nicht nur die Region wirtschaftlich gestärkt, auch konnten energieintensive Anfahrtswege oder Lieferzeiten massiv gekürzt werden. (BS)