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Auf nach Dubai

NEW BUSINESS Export - NB EXPORT 2/2019
Spatenstich beim Österreich-Pavillon: Heimische Umwelt-Innovationen werden für kühle Köpfe in Dubai sorgen © Expo 2020 Dubai

In knapp einem Jahr ist es so weit: Unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ findet in Dubai in der rund 170-jährigen Expo-Geschichte ...

... die erste Weltausstellung in einem arabischen Land statt.

Am 20. Oktober 2020 beginnt die große Weltausstellung in Dubai. Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gang, auch beim Österreich-Pavillon hat nun die Bauphase begonnen. Den feierlichen Spatenstich vor Ort übernahmen die österreichische Regierungskommissärin Beatrix Karl und Najeeb Mohammed Al-Ali, Excecutive Director des Dubai Expo 2020 Bureau, am 29. Oktober 2019.

State of the Art: KegelKomplex mit intelligentem Klima-Engineering
Österreichs Pavillon wird sich als Ensemble aus 38 ineinander verschnittenen Kegeln präsentieren. Im Inneren werden sie mit Lehm verputzt. Der älteste Baustoff der Erde und ein intelligentes Ventilative-Cooling-Konzept werden auf natürliche Weise für ein angenehmes Raumklima sorgen. Im Sinne des Expo-Mottos „Connecting Minds“ verbindet der Pavillon so arabische Bautradition mit dem österreichischen Know-how von einer integralen Gebäu­de­planung und aktuellen klimasensitiven Verfahren.
„Wir präsentieren uns in Dubai als weltoffenes Land, das sich mit innovativen und kreativen Lösungen globalen Herausforderungen stellt. Von außen weckt der Pavillon die Neugier, im Inneren präsentieren wir in spektakulären Raumsequenzen eine inspirierende Entdeckungsreise, die sinnliche und digitale Erlebnisse zu einem stimmigen Ganzen zusammenführt“, sagte Regierungskommissärin Beatrix Karl.

Globale Trends auf der EXPO mit dem höchsten Anteil internationaler Gäste
Die Expo Dubai wird 2020 der Hotspot für einen internationalen Wissenstransfer und die Präsentation zukunftsweisender Innovationen sein. Österreich wird mit seinem Auftritt an vorderster Front mit dabei sein. Der Pavillon wird im thematischen Sektor Opportunity errichtet, der gemeinsam mit Sustainability und Mobility die drei ­Fokusbereiche der Expo Dubai bildet. „Es ist mir eine Freude, Regierungskommissärin Beatrix Karl und ihr Team für den ersten Spatenstich des österreichischen Pavillons hier auf dem Expo-Gelände zu begrüßen. Wir freuen uns darauf, Österreichs innovativen und spannenden Beitrag in weniger als einem Jahr während der Expo 2020 zu erleben“, so Najeeb Mohammed Al-Ali, Executive ­Director des Dubai Expo 2020 Bureau. Inklusion ist bei der Expo Dubai ein zentraler Wert. Sie wird auch so international sein wie keine Weltausstellung zuvor: 70 Prozent der Besucherinnen und Besucher werden aus dem ­Ausland kommen.

MegaBaustelle EXPO: 200 Länder und Organisationen arbeiten an ihren Präsentationen
Auf dem Expo-Areal wird generell auf Hochtouren gearbeitet: Rund 32.000 Menschen sind auf dem Gelände beschäftigt, mehr als 100 Millionen Arbeitsstunden wurden bereits aufgewendet. Darüber hinaus haben sich schon 30.000 Volunteers gemeldet. Für die Gartengestaltung wurden 40.000 Sträucher und 13.000 Bäume auf dem Gelände gepflanzt, an den Gebäuden auf dem 440 Hektar großen Areal wird intensiv gearbeitet. Soeben wurde etwa das Stahlgitter für die transparente Kuppel an der zentralen Al-Wasl-Plaza installiert, die mit einem Durchmesser von 150 Metern die größte 360-Grad-Projektionsfläche der Welt sein wird. Bereits fertiggestellt ist eine Glasskulptur des Tiroler Künstlers Thomas Medicus in der neuen Metrostation beim Expo-Haupteingang – die Mehrheit der Besucher wird damit von einem Kunstwerk aus Österreich auf dem Areal empfangen werden.

VIP-Bereich und Österreich-Tag: ­Bühne für Österreichs Wirtschaft
Der österreichische Expo-Auftritt wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm im In- und Ausland begleitet. „Während der Expo steht heimischen Unternehmen und Delegationen im Pavillon ein eigener VIP-Bereich zur Verfügung. Unterschiedliche Eventformate vom Workshop bis zum Talk werden ein aktives Networking und neue Geschäftsbeziehungen ermöglichen. Wir haben bereits erste Buchungen für Veranstaltungen“, sagt Beatrix Karl. Rund drei Wochen nach dem Expo-Start wird Österreich dann ganz im Zentrum der Weltausstellung stehen: Mit einem vielfältigen Programm wird der Österreich-Tag am 12. November 2020 den Höhepunkt der heimischen Expo-Beteiligung bilden.

iLab: Geniale Ideen aus ­Österreich für die Herausforderungen von morgen
Wie kein anderes Veranstaltungsformat bieten Weltausstellungen ein Forum für bedeutsame Zukunftsthemen, auch die Expo 2020 wird ein Katalysator für den Wandel sein und richtungsweisende Entwicklungen präsentieren. Österreich wird in Dubai mit dem iLab einen Ausstellungs­bereich für inspirierende Lösungen, überraschende Produkte und zukunftsweisende Dienstleistungen reservieren. Eine Fachjury wird 40 Cutting-Edge-Innovationen auswählen, die abwechselnd präsentiert werden.

Bisher größte Veranstaltung im arabischen Raum
Dubai ist einer der Tourismus-Hotspots am Persischen Golf, mit besten Flugverbindungen und einer gut ausgebauten Infrastruktur. Die Expo soll der Destination zusätzlichen Auftrieb geben. Die meisten Besucher werden aus Indien, Saudi-Arabien, China, Großbritannien und den USA erwartet. „Die Expo Dubai wird die größte Veranstaltung sein, die jemals im arabischen Raum stattfand. Sie bildet damit eine einzigartige Plattform, um Österreich mit seinen Sehenswürdigkeiten und seiner breiten kulturellen Tradition, aber auch mit seiner Innovationskraft ­einem Publikum zu präsentieren, das wenig Vorkenntnisse von unserem Land hat“, verdeutlicht Beatrix Karl.

Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate
Vor 50 Jahren durch einen Zusammenschluss von sieben Emiraten entstanden, sind die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eines der faszinierendsten Länder. Ihr Reichtum liegt im siebtgrößten Erdölvorkommen der Welt begründet. Die Bedeutung des schwarzen Goldes ist in den Emiraten mittlerweile unterschiedlich ausgeprägt: Abu Dhabi ist bis heute nicht nur die Hauptstadt, sondern auch das Zentrum der Ölindustrie, Dubai etablierte sich hingegen erfolgreich als Einkaufsmekka, Finanzmetropole und Tourismusdestination. Die ökonomische Struktur der beiden Emirate, die durchaus eine gewisse Rivalität verbindet, bildet dies deutlich ab: In Abu Dhabi bestimmen Öl und Gas heute noch zu 50 Prozent die Wirtschaftsleistung, in Dubai nur noch zu rund zwei Prozent.

Diversifizierung der Wirtschaft
Die Diversifizierung der Wirtschaft ist allerdings für sämtliche Emirate ein zentrales Ziel. Im Zuge des Programms Economic Vision 2030 soll der Nicht-Erdölsektor künftig bis zu 70 Prozent zum BIP beisteuern und die Abhängigkeit von der Entwicklung des Ölpreises reduzieren. Wichtige Wachstumssektoren sind die Metallindustrie, die Petro­chemie, der Verkehr einschließlich der Luftfahrt und der Tourismus. Auch der Einsatz fossiler Brennstoffe wird gezielt reduziert. Bereits 2020 sollen vier Kernkraftwerke ein Viertel der benötigten Energie produzieren – es ist dies das größte Kernkraftbauvorhaben der Welt. Auch Elektrofahrzeuge werden gefördert: Staatliche Institutionen planen für ihren künftigen Fuhrpark strombetriebene PKW ein, an vielen Orten werden Ladestationen errichtet. Schließlich soll langfristig der ­Anteil erneuerbarer Energie gesteigert werden – 2050 sollen drei Viertel des Energiebedarfs von Photovoltaik- und anderen ­Anlagen stammen.

Enormer Modernisierungsschub
Die Entwicklung und Modernisierung ist damit mehr als rasant, wie ein Blick zurück deutlich zeigt. Noch vor 50 Jahren gab es in Dubai kaum Straßen, keine Universität und nur ein Krankenhaus. Heute ist die größte Stadt der VAE eine Megacity der Superlative. Die internationale Verkehrsinfrastruktur ist bestens ausgebaut: Der internationale Flughafen von Dubai verzeichnet das drittgrößte Passagieraufkommen weltweit, und der Hafen Jebel Ali zählt zu den größten der Welt. Gerade ausgebaut wird der Jachthafen – künftig wird es hier 4.400 Liegeplätze für die Boote Einheimischer, ­Expats und Touristen geben.

Ein Zuhause für 200 Nationen
Die VAE und Dubai sind auch sehr kosmopolitisch: Fast 90 Prozent der Einwohner sind im Ausland geboren. Menschen aus mehr als 200 Nationen leben hier. Besonders aus Indien und Pakistan zieht es sehr viele Menschen in die VAE, die im Land Geborenen bilden damit faktisch eine Minderheit. Die Anzahl an Expats mit gut dotierten Verträgen ist zuletzt zurückgegangen, was mit ein Grund für die sinkenden Immobilienpreise sein mag. Vor allem kamen aber insgesamt zu viele neue Objekte auf den Markt, die Folge war auch ein Rückgang bei den Immo­bilieninvestitionen. 230 österreichische Betriebe sind in den VAE mit Niederlassungen vertreten, am häufigsten in Dubai, gefolgt von Ra’s al-Chaima und Schardscha.

Reisemetropole am Golf
Auch so manches Hotel lockt nun mit günstigen All-in-Angeboten, um eine ausreichende Auslastung zu erreichen. Strände und Palmen, Sonne und sommerliche ­Temperaturen das ganze Jahr machen Dubai allerdings weiterhin zu einer attraktiven Ganzjahresdestination, die auch im Winter mit Temperaturen um die 25 °C aufwarten kann. Im Sommer klettern die Werte jedoch auf 50 °C und mehr, die Pools von Hotels werden dann zum Teil sogar gekühlt. Wer kann, hält sich kaum draußen auf: ­Wohnung, Büro, Auto – alles wird massiv gekühlt, selbst manche Wartehäuschen für die Stadtbusse werden klimatisiert.

Stadt der Superlative
Für Rekorde scheint es in Dubai nach wie vor kaum Grenzen zu geben. Die Dubai Mall besuchen jedes Jahr 80 Millionen Menschen – das ist mehr als die doppelte Anzahl der Touristen, die nach New York kommen, kein Einkaufszentrum in Europa erreicht solch einen Zulauf. Direkt angeschlossen befindet sich die größte Skihalle der Welt: 85 Meter hoch ist die Piste, eine Skihütte ist natürlich auch dabei. Immer höher, immer größer ist das vorherrschende Prinzip in Dubai. Tausende Baukräne dominieren das Stadtbild und die künstliche Inselgruppe vor Dubai, wo derzeit höchstpreisige Wohnungen und ein Hotelresort realisiert werden: Luxus soll hier mit einer neuen Kategorie an „Exklusivität“ getoppt werden. Für viele ist das Wohnen in Dubai mittlerweile kaum noch leistbar, und so mancher muss bereits zwei Stunden Anreise zu seinem Arbeitsplatz in Kauf nehmen.

Modellstadt für EXPO 2020
Die großen Bauvorhaben sollen bis zur Expo 2020 abgeschlossen sein. Dubai möchte sich dann von seiner besten Seite zeigen – als moderne Modellstadt des 21. Jahrhunderts. Auch der neue Creek Tower soll bis dahin fertiggestellt sein. Mit einer voraussichtlichen Höhe von 928 Metern wird er dem bisherigen höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Kalifa, den Rang ablaufen. (BO)

https://www.expo2020dubai.com