Gunther Fürstberger ist Chief Executive Officer der MDI Management Development GmbH. © MDI Management Development GmbH
Leadership ist eine herausfordernde Aufgabe. Aber Führungskräfte sind nicht auf sich selbst gestellt. Die MDI Management Development GmbH macht sie fit für die Challenges von heute und morgen.
Die MDI Management Development GmbH wurde 1964 gegründet und begleitete seit über 60 Jahren Führungskräfte auf ihrem Weg. In dieser Zeit hat sich vieles verändert – Führung ist heute digitaler, vernetzter, globaler, agiler und gleichzeitig herausfordernder. Genauso international wie seine Kunden ist auch MDI aufgestellt, mit einem weitläufigen Netzwerk an Trainer:innen, Berater:innen und Coaches rund um den Globus.
Gunther Fürstberger ist der CEO von MDI. Im Interview mit NEW BUSINESS spricht er unter anderem über das Angebot des Unternehmens, das Thema „Sustainable Leadership“ sowie die Herausforderungen, denen sich seine Kund:innen gegenübersehen – wozu auch künstliche Intelligenz zählt.
Herr Fürstberger, wie sehen Ihre Kernzielgruppen aus?
Wir arbeiten mit Führungskräften großer, internationaler Unternehmen – dort, wo Leadership täglich den Unterschied macht. Dabei arbeiten wir sowohl mit HR und Learning & Development als auch direkt mit Führungskräften auf allen Ebenen. Besonders spannend sind für uns Unternehmen, die Führung als Angelpunkt einer Kulturveränderung betrachten.
Welche Dienstleistungen können Sie Ihren Kunden anbieten? Wo liegen Ihre Stärken?
Wir entwickeln Lernarchitekturen, die Führung weiterbringen – individuell, skalierbar und anschlussfähig an die Realität unserer Kunden. Das Spektrum reicht von Leadership-Programmen und Coachings über digitale Lernreisen mit E-Learnings, VR bis hin zu KI als Trainingspartner. Entscheidend ist nicht das einzelne Format, sondern die Kombination.
Viele unserer Kund:innen nutzen mittlerweile hybride oder vollständig digitale Angebote – oft mit internationalem Roll-out, was dank unseres globalen Netzwerks gut funktioniert. Unsere Stärke liegt nicht nur im Inhalt, sondern in der Umsetzung: Lernarchitekturen, auf der Basis bahnbrechender Lerntechnologie, die kulturell anschlussfähig sind und sich an den realen Anforderungen der Führungspraxis orientieren.
Was verstehen Sie unter „Sustainable Leadership“, und was muss ein Unternehmer dafür tun?
„Sustainable Leadership“ bedeutet für uns: langfristig wirtschaftlich erfolgreich führen – und gleichzeitig Verantwortung für Umwelt, Gesellschaft und nächste Generationen übernehmen. Mit Ressourcen achtsam umgehen, Mitarbeitende entwickeln und Innovationen mit Weitblick fördern. Unternehmerisch gesehen ist das oft ein Spagat – zwischen kurzfristigem Druck und langfristiger Wirkung. Aber genau hier trennt sich nachhaltige Führung von bloßem Management.
Wie garantieren Sie Ihren Kunden weltweite Partnerschaften bzw. Betreuung?
Unsere Kunden agieren international – also tun wir das auch. Wir arbeiten mit einem globalen Netzwerk aus über 250 Trainer:innen, Berater:innen und Coaches in allen großen Sprachen und Regionen der Welt. Deshalb setzen wir auf ein 70/30-Prinzip: 70 Prozent globale Standards zur Unterstützung der Unternehmenskultur, 30 Prozent lokale Anpassung für kulturelle Passung.
Unsere Partner werden sorgfältig ausgewählt, geschult und begleitet – durch „Train the Trainer“-Formate, regelmäßige Supervision und Qualitätsmanagement. Technologisch unterstützt uns heute auch KI, etwa bei Übersetzungen oder in der Programmkonzeption – das schafft zusätzliche Geschwindigkeit und Flexibilität.
Welche Unternehmen setzen bereits auf Ihre Expertise?
Wir arbeiten branchenübergreifend – von Industrie über Handel bis zu Pharma und Dienstleistungen. Meist sind es größere Organisationen mit mehreren Tausend Mitarbeitenden und dem Anspruch, Talente zu gewinnen, zu halten und Führung modern auszurichten.
Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen aktuell und in naher Zukunft, und wie können Sie dabei unterstützend mitwirken?
Die größte Herausforderung ist derzeit die Planungsunsicherheit. Klassisches Forecasting stößt an Grenzen – Unternehmen müssen lernen, in Szenarien und Alternativen zu denken. Das bedeutet: Risikokompetenz stärken, Optionen offenhalten und trotzdem handlungsfähig bleiben.
Hinzu kommt eine zunehmende Marktkonzentration – speziell im Tech-Sektor. Um nicht den Anschluss zu verlieren, braucht es unternehmerisches Denken in allen Bereichen, Mut zur Nische und die Fähigkeit, Innovationen schneller umzusetzen.
Und dann ist da natürlich das Thema KI. Wir sehen in Europa Zögern, während andere Regionen viel weiter in der Umsetzung sind. Unser Beitrag ist es, Führungskräfte zu befähigen, die KI-Transformation nicht nur technisch zu verstehen, sondern mit Verantwortung und Haltung zu gestalten – als tägliche Führungsaufgabe.
„Leadership Horizon“ ist eine jährliche Veranstaltungsreihe von MDI, die auch heuer sehr erfolgreich war. Wie kam es zu dieser Idee, und warum ist gerade jetzt eine Teilnahme empfehlenswert?
„Leadership Horizon“ ist aus dem Wunsch entstanden, einen Raum für Austausch auf Augenhöhe zu schaffen – über Führungsrealitäten, Herausforderungen und Zukunftsfragen. Wir bringen internationale Speaker:innen, Praxisbeispiele und neue Impulse zusammen, die inspirieren, aber auch umsetzbar sind. Gerade jetzt ist eine Teilnahme wertvoll, weil Führung sich im Umbruch befindet: KI, New Work, Unsicherheit, geopolitische Verschiebungen – all das erfordert Orientierung. Wir bieten keine Patentrezepte, aber Perspektiven, Vernetzung und neue Denkansätze.
Was würden Sie sich für den Wirtschaftsstandort Österreich für die kommenden Jahre wünschen?
Ich wünsche mir mutigere Rahmenbedingungen für Unternehmertum – nicht mehr Förderung, sondern mehr Freiheit. Viele Förderprogramme sind administrativ schwerfällig und dienen mehr der Politik als den Unternehmen. Einen Großteil der Förderungen zu streichen, würde neue Ressourcen freisetzen. Stattdessen: Unternehmensbesteuerung anpassen. Nicht mehr nur den Ertrag in Steueroasen mit fast null Prozent besteuern, sondern auch den lokalen Umsatz, um große Konzerne wie Amazon fairen Spielregeln zu unterwerfen. Sonst haben kleinere Wettbewerber keine Chance.
Außerdem eine beherzte KI-Strategie, damit wir in ein paar Jahren im internationalen Markt noch mitmischen können. Es gibt immer wieder Chancen in Nischen und KI-Anwendungen. Um der Konzentration auf einige wenige Oligopolisten entgegenzuwirken, sollten wir eine Start-up- und Scale-up-Kultur unterstützen. (RNF)
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